Die besten 12 Strand Krimis Juni 2021. A. F. Morland

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Die besten 12 Strand Krimis Juni 2021 - A. F. Morland

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hinter dem Steuer gesessen und war Tag und Nacht gefahren, um sich nach oben zu arbeiten.

      Die Schulden waren bald getilgt. Der klapperige Lastwagen wurde durch einen zuverlässigeren Truck ersetzt. Zum ersten Truck kam bald ein zweiter und ein dritter.

      Man wurde in New York auf die Zuverlässigkeit des Unternehmens aufmerksam, und Errol Cabots Firma erhielt immer umfangreichere Aufträge, die alle prompt erledigt wurden.

      Auf diese Weise machte sich Cabot einen Namen, der heute in der Branche ein Begriff geworden war.

      Nach Richard Dodges Anruf knallte er den Hörer wutentbrannt in die Gabel und sprang auf. Er eilte um seinen großformatigen Schreibtisch herum. Ein großer Mann mit grauen Schläfen, scharf geschnittenen Zügen und dunklen Augen. Achtundvierzig war er, und er hatte kräftige Hände, mit denen er immer noch ohne Scheu zupackte, wenn es erforderlich war.

      Tennessee Brooks, der Fuhrparkleiter, befand sich bei ihm im Büro. Brooks war breitschultrig, etwas kleiner als Cabot, und hatte ein gebrochenes Nasenbein - ein Andenken an einen Autounfall, wie er sagte.

      „Zum zweiten Mal vergreifen sich diese verfluchten Gangster an meinen Transportern!“, tobte Errol Cabot. Er schlug mit der Faust auf den Tisch, dass die Schreibzeugtasse hüpfte.

      Brooks’ Augen weiteten sich erstaunt. „Ist nicht wahr!“

      „Leider doch.“ Cabot berichtete ihm, was er soeben von Richard Dodge erfahren hatte.

      Brooks schüttelte entrüstet den Kopf. „Diese Mistkerle! Diese gottverdammten Mistkerle! Sie müssen die Polizei verständigen, Sir.“

      „Das tut Dodge bereits.“ Cabots Brauen zogen sich zusammen. „Ich lasse mir das nicht bieten. Ich werde jetzt etwas gegen diese Banditen unternehmen.“

      Brooks hob die Schultern. „Man ist machtlos gegen sie, Sir.“

      „Das glaube ich nicht. Es gibt Mittel und Wege, um ihnen das Handwerk zu legen.“

      „Ich sehe keine Möglichkeit..

      Das Telefon auf Cabots Schreibtisch schlug erneut an. Der Frachtunternehmer griff nach dem Hörer. „Cabot.“

      Am anderen Ende der Leitung war seine Sekretärin. „Ihre Maschine nach Chicago, Mister Cabot. Sie müssen sich beeilen, sonst erreichen Sie sie nicht mehr.“

      „Ja, ja, ich bin schon unterwegs. Haben Sie mir sämtliche Unterlagen eingepackt, die ich in Chicago benötige?“

      „Es befindet sich alles in Ihrem Aktenkoffer.“

      „Gut“, sagte Errol Cabot und legte auf. Er wandte sich an den Fuhrparkleiter. Seine Augen verengten sich. Er tippte mit dem Zeigefinger gegen Tennessee Brooks’ Brustbein und sagte: „Ich weiß, wie man mit diesen Bastarden fertigwird, mein Lieber, und ich werde das gleich nach meiner Rückkehr in Angriff nehmen.“ Ich werde den besten Privatdetektiv New Yorks engagieren, dachte er. Ich werde mich an Bount Reiniger um Hilfe wenden. Bount Reiniger wird der Bande gehörig einheizen.

      Cabot dachte das, aber er sprach es nicht aus. Er wollte zu niemandem über seinen Plan sprechen, damit seine Absichten nirgendwo durchsickern konnten. Er vertraute Brooks zwar, aber der Fuhrparkleiter konnte irgendwo ein Wort fallen lassen, das ein Ohr erreichte, für das es nicht bestimmt war.

      Es war besser, wenn die Angelegenheit eine Sache zwischen ihm, Errol Cabot, und Bount Reiniger blieb. So konnte der Detektiv am effektvollsten arbeiten.

      4

      Der nächste Überfall ließ nicht lange auf sich warten. Die Gangster wurden rührig. Und wiederum sollte es ein Truck aus der Flotte Errol Cabots treffen.

      Paul Carson sollte Geigerzähler nach New Jersey bringen.

      Es war Abend.

      Carson, ein bulliger, rothaariger Mann in Jeans und blau-weiß kariertem Hemd, stoppte lächelnd den schweren Brummer. Das dunkelhaarige Mädchen, das er mitgenommen hatte, raffte seine Siebensachen zusammen. Auch eine Gitarre gehörte zu ihren Habseligkeiten.

      „Da wären wir“, sagte Carson.

      „Vielen Dank fürs Mitnehmen.“

      „Habe ich gern getan. Geben Sie auf Ihre Gitarre acht.“

      „Die ist ohnedies schon total verstimmt. Außerdem kann ich gar nicht darauf spielen.“

      „Warum um alles in der Welt schleppen Sie sie dann mit sich herum?“

      „Weil sie ein Erbstück meiner Mutter ist. Ich kann mich nicht davon trennen.“

      Die Kleine hatte ihm viel erzählt. Unter anderem, dass ihre Mutter vor zwei Wochen gestorben war und dass sie nun zu einem Onkel wollte, der hier irgendwo in der Gegend wohnen sollte. Seine genaue Adresse kannte sie nicht, und sie wusste auch nicht, ob er sie bei sich aufnehmen würde. Wenn nicht, würde sie weitertrampen. Irgendwohin.

      „Ich wünsche Ihnen viel Glück für die Suche“, sagte Carson.

      „Danke. Ich wollte, mein Onkel wäre wie Sie. Dann wüsste ich mit Sicherheit, dass er mich nicht fortschickt.“

      „Ich drücke Ihnen die Daumen“, sagte Carson,

      „Das kann nicht schaden“, erwiderte das Mädchen und warf die Truck-Tür zu.

      Paul Carson fuhr weiter. Er sah das Mädchen noch eine Weile im Rückspiegel. Dann verschwand sie. „Armes Ding“, brummte Carson. Er konnte sich in ihre Lage versetzen. Nach dem Tod der Mutter hatte sie plötzlich keinen Halt mehr, fühlte sich verloren und suchte nach einer neuen Stütze, die sie hoffentlich in ihrem Onkel finden würde.

      Carson war mit den Gedanken immer noch bei dem Mädchen, als sich aus einem Seitenweg plötzlich ein kleiner Lastwagen schob.

      „Ist denn der von allen guten Geistern verlassen?“, schrie Carson zornig. Er drehte am Servolenkrad und trat gleichzeitig kräftig auf die Bremse.

      Der schwere Truck stand innerhalb kürzester Zeit. Carson war ein Choleriker. Rücksichtslose Fahrer brachten ihn schnell auf hundert. Er stieß augenblicklich die Tür auf und sprang aus dem Wagen.

      „Sag mal, du bist wohl vom wilden Affen gebissen!“, schrie er.

      Der kleine Lastwagen war nicht nur aus dem Seitenweg herausgerollt, er hatte auch noch quer über beide Fährbahnstreifen angehalten. Carson dachte, der Fahrer hätte das vor lauter Schreck getan.

      Er wollte sich den Burschen kaufen. Zornig riss er die Tür auf. Verblüfft stellte er fest, dass niemand hinter dem Steuer saß. Die Tür auf der anderen Seite stand offen.

      Das bedeutete für Paul Carson, dass der Fahrer den Kopf verloren hatte und davongelaufen war. Aber er irrte sich. Plötzlich waren Schritte hinter ihm. Er wirbelte herum - und sah drei „Greise“, die ihn mit Maschinenpistolen bedrohten!

      Carson kehrte zu seinem Truck zurück. Die Maskierten ließen es geschehen. Vor der offenen Tür blieb er stehen. Langsam hob er die Hände, ohne von

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