Die besten 12 Strand Krimis Juni 2021. A. F. Morland

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Die besten 12 Strand Krimis Juni 2021 - A. F. Morland

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wollt mir meinen Truck wegnehmen!“

      „Das wollen wir nicht nur, das werden wir auch tun.“

      „Ich kriege euretwegen Schwierigkeiten!“

      „Bestimmt nicht. Du bist nicht der Erste, dem das passiert.“

      „Ich habe mir geschworen, so etwas nicht zuzulassen, wenn ich in diese Lage geraten sollte.“

      Einer der Gangster lachte. „Tu was dagegen. Dann bist du ein toter Mann. Wir würden nicht zögern, dich mit Blei vollzupumpen.“

      Es kochte in Carson. Er wusste, dass dies keine leere Drohung war, aber er war so wütend, dass er sich kaum noch beherrschen konnte. Verdammt, nein, diese Banditen sollten seinen Truck nicht kriegen!

      „Umdrehen!“, kam der Befehl.

      „Ihr Schweine! Ihr verdammten Schweine!“, knirschte Paul Carson. „Ihr fühlt euch stark, weil ihr bewaffnet seid. Legt die MPis weg, dann schlage ich euch allen dreien die Schädel blutig!“

      „Halt die Klappe, Großmaul, und dreh dich um!“

      Carson machte eine halbe Drehung. Dann schnellte er zurück. Damit hatten die weißhaarigen „Greise“ nicht gerechnet. Ein Tritt entwaffnete einen der Gangster. Ein Faustschlag beförderte den zweiten Verbrecher mehrere Schritte zurück.

      Der dritte wollte schießen. Carson packte die MPi. Sie kämpften verbissen darum. Carson schlug immer wieder zu. Der Gangster sah bei dieser Auseinandersetzung nicht gut aus.

      Seine Maske verrutschte. Carson packte sie und riss sie ihm vom Gesicht. Im selben Moment weiteten sich seine Augen. „Du?“, sagte der Truck-Driver verstört. Da erhielt er einen Schlag mit dem MPi-Kolben. Er löste sich von dem Demaskierten und wankte mit schmerzverzerrtem Gesicht einen Schritt zurück.

      Der Gangster richtete eiskalt seine Waffe auf den Truck-Driver und zog den Stecher durch. Aus nächster Nähe traf die Garbe.

      Wie ein gefällter Baum brach Carson zusammen. Die Gangster kümmerten sich nicht weiter um ihn. Sie ließen ihn mitten auf der Straße liegen, fuhren das Hindernis zur Seite und suchten mit dem Truck das Weite.

      5

      June March streckte ihre blonde Löwenmähne zur Tür herein. „Guten Morgen, Chef.“

      „Das wird sich erst herausstellen, ob es ein guter Morgen ist“, gab Bount Reiniger brummig zurück. Er warf eine Alka-Seltzer-Tablette ins gefüllte Wasserglas.

      „Was hast du? Ist dir nicht gut?“

      Bount legte die Hand auf die Stirn. „Als Junggeselle hat man hin und wieder seine verrückten Tage.“

      „Du meinst Nächte.“

      „Ja, vermutlich meine ich das, denn über meine Tage wachst ja du.“

      „Ich würde auch über deine Nächte wachen, wenn du es zuließest“, sagte June.

      „Erinnere mich noch mal daran, wenn ich alt und gebrechlich bin, okay?“

      Junes Augen verengten sich. „Du warst mit einem Mädchen aus. Die ganze Nacht!“

      „Falsch. Ich war mit einem Mann aus.“

      „Schämst du dich nicht?“

      „Es war Toby Rogers.“

      „Ach so.“

      Bount grinste schief. „Der Captain wollte mich unbedingt unter den Tisch trinken.“

      „Und?“

      „Er ist Zweiter geworden.“

      „Und du willst ein erwachsener Mann sein, den man ernst nehmen soll. Schämst du dich denn nicht?“

      Bount feixte. „Wie oft soll ich mich denn noch schämen?“

      „Ich koche dir jetzt starken Kaffee, das wird dich wieder auf die Beine bringen.“

      „Dann bin ich besser dran als Toby, denn der feiert heute - was nur alle Jubeljahre einmal vorkommt - krank.“

      Bount trank sein Alka Seltzer. Nachdem er auch Junes Kaffee, mit dem man Tote zum Leben erwecken hätte können, getrunken hatte, fühlte er sich tatsächlich besser. Aber er war weit davon entfernt, sich nun gleich Hals über Kopf in die Arbeit stürzen zu wollen.

      Dennoch blieb ihm das nicht erspart, denn als June March wieder sein Allerheiligstes betrat, sagte sie: „Draußen ist jemand, der dich sprechen möchte.“

      „Jemand vom Finanzamt?“

      June schüttelte den Kopf. „Sein Name ist Errol Cabot. Er ist Frachtunternehmer. Bist du schon in der Lage, mit ihm zu reden?“

      „Ich kann’s ja mal versuchen. Schick ihn herein.“

      June ging. Statt ihr trat Errol Cabot ein. Bount erhob sich.

      „Guten Morgen, Mister Reiniger.“

      „Was kann ich für Sie tun, Mister Cabot?“ Bount bot dem Frachtunternehmer Platz an.

      „Ich bin sicher, Sie wissen, dass sich in letzter Zeit Überfälle auf Trucks mit wertvoller Ladung häufen“, begann Errol Cabot.

      Bount wusste in der Tat davon. Er hatte die Berichte aufmerksam in den Zeitungen verfolgt.

      „Dreimal“, führ Cabot fort, „wurden nun auch schon Trucks, die mir gehören, überfallen. Ich weiß nicht, was die anderen Frachtunternehmer dagegen zu tun gedenken. Es interessiert mich ehrlich gesagt auch nicht. Ich weiß nur, dass ich mir das nicht bieten lasse. Man hat mich geschlagen. Und ich schlage zurück. Ich gehöre nicht zu denen, die immer wieder auch noch die andere Backe hin halten.“

      „Ich nehme an, die gestohlene Ladung war versichert.“

      „Selbstverständlich war sie das.“

      „Finanziell gesehen erwächst Ihnen aus den Überfällen also kein Schaden.“

      „Das stimmt nicht ganz, Mister Reiniger“, widersprach Errol Cabot. „Wenn täglich weitere Trucks überfallen werden, werden sich die Firmen, mit denen ich zusammenarbeite, andere Transportmöglichkeiten suchen, und dann habe ich sehr wohl Schaden. Aber davon abgesehen, muss gegen die herrschenden Zustände etwas unternommen werden. Meine Fahrer haben Angst. Einer von ihnen wurde gestern Abend schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht. Durchsiebt von mehreren Kugeln. Es ist ein Wunder, dass Paul Carson überhaupt noch lebt. Die Ärzte zweifeln an seinem Durchkommen. So darf das nicht weitergehen. Deshalb bin ich hier. Ich möchte, dass Sie diesen Gangstern das Handwerk legen.“

      „Haben Sie eine Vermutung, weshalb Paul Carson niedergeschossen wurde?“, fragte Bount.

      „Er wird sich geweigert haben, den Gangstern den Truck zu überlassen. Sie

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