Die besten 12 Strand Krimis Juni 2021. A. F. Morland

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Die besten 12 Strand Krimis Juni 2021 - A. F. Morland

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einen geblümten Vorhang, hing eine Schrotflinte.

      Er besaß die Waffe noch nicht lange. Erst seit sich die Überfälle auf Trucks gehäuft hatten. Die Flinte verlieh dem Truck-Driver ein gewisses Gefühl der Sicherheit.

      Sollten sich die Truck-Hyänen auch um ihn kümmern wollen, so würde er ihnen mit der Schrotflinte in der Hand gegenübertreten und sie mit einer heißen Ladung Blei verscheuchen.

      So stellte er sich das vor. Aber es sollte anders kommen.

      Die Fahrt endete nach fünfzehn Minuten abrupt. Das Licht der grellen Scheinwerfer erfasste eine Eisenbahnbrücke und gleichzeitig auch das Hinweisschild, auf dem stand, dass die Durchfahrtshöhe nur neun Fuß betrug.

      „Verdammt!“, brummte Brick Curtis und trat auf die Bremse. Als man die Route für ihn zusammenstellte, musste man diese Brücke übersehen haben. Hier kam er nicht durch.

      Curtis ließ den Truck nahe an die Brücke heranrollen. Dass er in eine Falle geraten war, darauf kam er nicht. Er wollte sehen, ob er sich das Umkehren ersparen konnte.

      Wenn die Eisenbahnbrücke nicht allzu niedrig war, kam er mit dem Truck vielleicht durch, nachdem er ein bisschen Luft aus den Reifen rausgelassen hatte. Mal sehen.

      Er öffnete den Wagenschlag und sprang auf die Fahrbahn. Er ging bis zum Brückenbeginn, um zu sehen, wie viel Platz zwischen dem Gestänge und dem Truck noch war.

      Doch dann fielen ihm die Seile auf, die die Traversen hielten, und er wusste Bescheid. Wütend zerbiss er einen Fluch zwischen den Zähnen. Er wollte ins Fahrerhaus zurückkehren und sich die Schrotflinte holen.

      Aber da erhielt er bereits den Befehl: „Hände hoch! Keine Bewegung!“

      Von drei Seiten kamen ihm die maskierten Gangster entgegen. Sie hielten ihre Maschinenpistolen schussbereit in den Händen. Dass sie von ihren Waffen Gebrauch machen würden, bewiesen zwei Tote: Paul Carson und Jozef Kalescu.

      Ein heißer Zorn packte Curtis. Es machte ihn rasend, mit erhobenen Händen dastehen zu müssen und sich nicht verteidigen zu können.

      „Weg vom Truck!“, wurde ihm befohlen.

      Er trat einen Schritt zurück.

      „Weiter weg!“

      Er machte zwei weitere Schritte. „Ihr kriegt euer Fett noch, verlasst euch drauf!“, knirschte er.

      „Mach dir um uns keine Sorgen.“

      „Der Krug geht so lange zum Brunnen, bis er bricht“, sagte Brick Curtis.

      „Halt den Mund und dreh dich um!“

      Brick Curtis kochte vor Wut, aber er gehorchte. Er hörte einen der Gangster näher kommen und rechnete damit, dass ein harter Schlag ihm die Besinnung rauben würde.

      Doch der Schlag blieb aus.

      Stattdessen fiel ein Schuss, und dann überstürzten sich die Ereignisse.

      27

      Sie verließen hastig das Lagerhaus und setzten sich in Richard Dodges Wagen. Bount Reiniger trug nach wie vor seine Automatic in dem Schulterholster. Die Verbrecher hatten sich nicht die Mühe gemacht, ihm die Waffe abzunehmen. Bevor Dodge losfuhr, zeigte er Bount Reiniger die Kanone, die er so günstig erworben hatte.

      „Damit werde ich diesen Brüdern gehörig einheizen!“, meinte er. „Ich kenne die Strecke, die Brick fahren muss, genau, und ich weiß, wo die Truck-Hyänen ihre Falle aufbauen werden.“

      „Dann nichts wie hin“, sagte Bount Reiniger.

      Dodge brauste ab. „Die Burschen kriegen, was sie brauchen. Weitere Trucks werden die garantiert nicht mehr überfallen!“

      Sie verließen Brooklyn und durchquerten Manhattan. Auf der George Washington Bridge fuhren sie über den Hudson River. Wenig später erreichten sie Brick Curtis’ Route.

      Die Straße schlängelte sich durch ein hügeliges Gelände. Als sie von der Eisenbahnbrücke nur noch eine Meile entfernt waren, drehte Richard Dodge die Fahrzeugbeleuchtung ab.

      Er verringerte die Geschwindigkeit etwas und folgte aufmerksam dem grauen Asphaltband. Vor der letzten Kurve stoppte Dodge sein Fahrzeug.

      „Bist du gut zu Fuß, Bount?“, fragte der Truck-Driver.

      „Ich war eine Zeit lang Langstreckenbriefträger in Arizona“, gab Bount Reiniger grinsend zurück.

      „Dann komm.“

      Dodge stieg aus. Bount verließ den Wagen ebenfalls. Er eilte um die Motorhaube herum. In Dodges Faust lag bereits der Revolver. Bount legte ihm die Hand auf den Arm.

      „Keine waghalsigen Heldentaten, wenn ich bitten darf. Es hat nämlich bereits genug Tote gegeben“, sagte Bount Reiniger.

      „Keine Angst, ich passe schon auf mich auf.“

      Sie liefen die Straße entlang. Als sie den Scheitelpunkt der Kurve erreichten, entdeckten sie den Truck, und sie sahen die drei „Greise“, die Brick Curtis mit ihren MPis in Schach hielten.

      Auf ein Handzeichen von Bount schlug sich Dodge rechts in die Büsche, während Bount Reiniger auf der Straße blieb. Bount angelte seine Automatic aus dem Schulterholster.

      Er entsicherte die Waffe und lief bis zum Heck des Trucks. Die Maskierten hatten keine Ahnung, dass er da war. Curtis erhielt soeben den Befehl, sich umzudrehen.

      Einer der „Greise“ wollte den Truck-Driver niederschlagen, doch Bount Reinigers Schuss verhinderte das. Er setzte seine Kugel dem Gangster knapp neben die Füße.

      Der Maskierte zuckte herum.

      „Lasst die Waffen fallen!“, schrie Bount Reiniger.

      Die Gangster dachten allerdings nicht daran, dieser Aufforderung nachzukommen. Sie spritzten auseinander, suchten Deckung und eröffneten das Feuer. Eine Garbe schrammte über die Seitenwand des Trucks.

      Bount zuckte zurück und wechselte die Position.

      Mittlerweile keuchte Richard Dodge den Bahndamm hinauf. Atemlos erreichte er die Eisenbahnbrücke und eröffnete von dort oben das Feuer auf die Gangster. Auch Brick Curtis blieb nicht untätig.

      Er stürmte zum Truck, kletterte in das Fahrerhaus und riss die Schrotflinte von den beiden Haken. Aus dem Truck heraus feuerte er auf die Maskierten. Die erste Schrotladung traf Eliot Banninger.

      Der Gangster stieß einen grellen Schrei aus, schnellte hoch, ließ die MPi fallen und fiel auf den Rücken. Wie schwer der Mann verletzt war, ließ sich im Moment nicht feststellen.

      Banninger beteiligte sich jedenfalls nicht mehr an dem heißen Feuergefecht. Dafür ballerten Victor Tiggers und Charles Marcuse umso verrückter um sich. Ihre Geschosse zertrümmerten den Außenspiegel des Trucks.

      Wenn Curtis sich nicht augenblicklich hätte zurückfallen

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