Gschichtln aus mein Lem. Da Fraunz

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Gschichtln aus mein Lem - Da Fraunz

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neue Nachricht auf Facebook. Leiwaund, klickst amoi auffe und siechst es Profübüdl vom Absender – Glotzn und tätowiert. Do denkst da scho moi, dass des a hoate Sau sei wird. Owa im Gengteu: Er hot ma mitgeteilt, wie sehr eam des gaunze berührt und daun hot a ma vo sein Lem und seinen Großötan dazöht. Ois klans Kind is a zu eana kumman, weu die Mama leida zu Rauschgift griffn hot. Da Bua kummt ind Pubertät und die Großötan wean gleichzeitig kraunk. Er vakroftet des ned und flüchtet si in Stroftoten, wo a seinen Emotionen und a Aggressionen freien Lauf losst. Es kummt, wos kumman muas, die Kiwarei schnappt eam auf und er muas in Häfn– zu der Zeit steam die Großötan. Er hot ned amoi zum Begräbnis geh kennan, weus eam ned ausm Gfängnis ausselossn hom. Nochdem er sei Zeit obgsessn hot, is a sofuat zum Friedhof gfoahrn und hot es Grob besucht. Er is zaumbrochn, zu vüle Erinnerungen, zu vüle Emotionen und zu vüle Schuidgefühle, mit de ka Mensch fertig wean kau. Des woa sei letzter Besuch am Grob fia a sehr launge Zeit. Bis a mit mir augfaungan hot zum schreim. Er hot sei Herz bei mir ausgschitt auf a Oat und Weise, de i ma niemois vo eam erwoatet hätt. Mittlerweule is a scho a Mau mit ana Partnerin, de a üwa ois liebt, und er hot sei kriminelle Vagaunganheit hinta sich lossn. Owa zum Grob hot as nie mehr gschofft. I hob gsogd, dass a sei Freindin mitnehman sui damits fia eam do is, owa er wuitat ihr ned zu Lost foin, zu groß woa da eigene Stolz. Launge Zeit hob i eam zuagredt, bis a si wirklich entschiedn hot hinzugeh.

      Kennts eich vurstöhn, wie i mi gfreit hob, dass er de Entscheidung troffn hot und kennts eich vurstöhn, wie guad eam des Gespräch mit mir tau hot? Des is eigantlich unbeschreiblich.

      Des is nur ane vo unzöhligen berührenden Rückmödungen meiner Facebook Gemeinde. Und genau de Momente san da Grund, warums ihr jetza grod des Biachl in da Haund hobts. Damit i eichan Tog a bissl schena moch, damits a wengl lochn kennts, damits neiche und wichtige Sochn fias Lem lernts, damits wos in da Haund hoits oda afoch nur damits am Heisl wos zum Lesen hobts.

      Noch jeder Gschicht vo mir woa fuiganda Sotz am meisten zu lesen: »Fraunz schreib bitte a Buach!«

      Den Wunsch erfüll i eich jetza. Ihr wuitats es so. Damit wünsch i eich vü Spaß beim Lesen, i hoff es gfoit eich.

      Eicha Fraunz

      PS: Fois si wer wundat, warum i do ois auf Mundoat hifetz und mich nicht in der gehobenen hochdeutschen Sprache artikuliere: Gaunz afoch, weu i a Österreicher bin und in Wean leb, do redt ma afoch in da Mundoat. I find, dass ma auf die Mundoat stuiz sei kennan und dazua steh suitn, ned, dass uns de obhaundn kummt. Außadem is des mit die Biacha im Dialekt sowieso a Morktlückn, oiso sads froh, dass grod ans in da Haund hobts.

      Fois wer Rechtschreibföhla findet, suitat er si Fuigandes merken – in da Mundoat gibt’s sowos ned!

      Ich lese im Buch der Erinnerung

      Ich hör’ mich lachen

      Mein Leben war ein Märchen

      Erzählt von einem Narren

      Böhse Onkelz

      GEBURT UND DIE ERSTN JOAHR IN UNGARN

      Wir schreim den 12. Dezember 1962, a wundaschens Datum, um aufd Wöd zu kumman, weu des merkt ma si gaunz leicht. Auns Wetter kau i mi leida neama erinnern, i woa nämlich ned vor da Haustia. Den Wetterbericht hob i a ned gsehng, do wo i vor da Geburt woa hots no ka Kabelfernsehen gem – ka Auhnung, wie des jetza ausschaut, vielleicht gibts duat jetza scho WLAN. Jednfois woa glauwi a wengl a Hochwossa, i bin nämlich a Zeit laung nur gschwumman.

      Noch etliche Stunden des mütterlichen Leidens hob i daun es Licht da Wöd erblickt, olladings was i davo a nix mehr, owa aungeblich hob i sehr vü gschrian.

      I bin in an klanan ungarischn Dorf auf die Wöd kumman, mei Mama is nämlich gebürtige Ungarin. Mei Papa woa domois ois Bauhackla unterwegs und hot bei an Auftrog in Wien mein Opa mütterlicherseits kennanglernt. Der hot a boa Leid fia a Oaweit in Ungarn gsuacht und mei Papa hot zuagstimmt. Trotz Eiserner Vorhang homs es üwa die Grenz gschofft – aungeblich geht ois, wenn ma die richtign Leid kennt.

      Mei Papa is domois grod 18 Joahr woan und woa es totale Oaweitsviech (is a bis heite), desweng hot a imma ghackelt, wo wer braucht woan is. Zurzeit woa grod Winter und in Wean hot a bei ana Firma ghacklt, de die Eiszopfn und den Schnee vo die Dachln obramt. Iagandwaun is eam des zu fad woan. Desweng is mei zukünftiger Opa grod zur richtigen Zeit erschienen.

      Er is oiso mit mein Opa und einigen aundaren österreichischen Oaweitern in Ungarn aukumman, nochdems mit da Kirchn ums Kreiz gfoahrn san. Duatn homs daun beim Bau ana Schui ghuifn. Natialich homs Göd dafia griagt und des woa goaned so wenig, zumindest fia ungarische Verhötnisse. Domois hot jeda jeden ghuifn. Mei Opa woa bei dera Baufirma a bissl a hechara Hawara und hot desweng Hüfskräfte gsuacht und seine Kontakte noch Österreich spün lossn. Des hots friacha scho gem und des gibts heite a no. Jetza siechst a imma ungarische oda slowakische Oaweiter bei uns in Österreich, de grod bei iagandwem daham a wengl beim Pfuschn höfn.

      Mit mein Papa hob i oft üwa de Zeit, seine Eindrücke vom Laund und die duatigen Zustände gredt. »Bua i sogs da«, hot a augfaungan zum Dazöhn, »mir hots scho a wengl die Zechnnägl aufd Seitn ghaut, wie ma noch Ungarn kumman san. I woa jo no nie duatn, da Eiserne Vurhaung is do und üwaroi stengan die Wochn. Kaunst di eh erinnern, wie i da des letztens zagt hob.«

      Wie i im Vuiksschuioita woa, wuit i nämlich gaunz oft zu die Großötan noch Ungarn umme und meine Ötan hom dauand gsogd, dass daweu ned geht. Des woa im Winter und wir san, wenn, daun imma nur im Summa ummegfoahrn, weu do hom Bekaunnte vo uns bei da Grenz ghacklt und uns so es Ummefoahrn nahezu problemlos gmocht – zumindest is mir so vurkumman. Heitzutog foahrst noch Ungarn zum Tesco, ois warads es Normalste auf da Wöd. Domois woa des lebensgfährlich.

      »Vaglichn mit uns homs in Ungarn goanix ghobt. Du wünschst da wos zu Weihnochtn, in Ungarn woans froh, wenns üwahaupt an Christbam ghobt hom. Die Heisa hom a ausgschaut, ois hättn vor 10 Minutn Bombn eigschlong. Und Mittentrinnan san wir gstaundn und hom beim Aufbau ana Schui höfn miasn. Du kaunst da ned vurstöhn, wie daunkbar die Einheimischen woan. Trotz ollem woan und san die Ungarn sowos vo gastfreundlich, dass ma des ned amoi erklärn kau. Schod, dass wir söwa de Mentalität ned hom.«

      Und do hot mei oida Herr komplett recht, du wirst sötn sowos Gostfreundliches wie die Ungarn treffen. De san mit ollem im Lem zufrieden und a wauns fost nix zum Essn hom, sie wean dir die greßte Portion zu essen gem, weu du eana Gast bist! Daradn wir des mochn? Gaunz ehrlich, i miasat mi moi üwawindn üwahaupt wos zu kochn und daun no schaun, dass i desweng jo ned in da Zeit im Bild erschein, weu mei Haus ogfackelt is.

      Jednfois hot si mei Papa sehr schnö mit dem Laund und seine Leid augfreindet, desweng hot eam die Oaweit duatn sehr vü Spaß gmocht.

      Wer so weit vo daham entfernt wohnt, der muas a irgendwo üwanochtn. A do hot mei Opa wieda nochghuifn. Mei Vawaundtschoft do untn hot nämlich an großn Bauernhof ghobt und mei Papa hot mit die aundan österreichischen Oaweiter im Nebngebäude unterkumman kennan, wos scho zu ana Oat Gästehaus umbaut woan is.

      Laung hots ned dauat, do is den Oaweitan des fesche Madl aufgfoin wos zur Famülie gheat hot. Blonde Hoa, de fost bis zum Oasch gaungan san, 17 Joahr jung und a fescha Zopfn, dass sie jeda noch ihr umdrahn hot miasn. Olle woan narrisch auf sie, mei Voda natialich ah.

      Mei Voda hot vo olle Mauna am Schnöstn reagiert und is meina zukünftign Mama afoch amoi in Stoi noch gaungan und wuitat ihr höfn. So und jetza kummts zum Problem – du bist in an aundan Laund, wo a aundare Sproch gsprochn wird und du wüst grod bei an Madl aubandln. Preisfrog: Wie mochst des? Des hot si mei Voda a docht, wie

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