Gschichtln aus mein Lem. Da Fraunz

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Gschichtln aus mein Lem - Da Fraunz

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»Szia.« (ungarisch fia Hallo)

      Daun wuitat a frong, wies ihr geht, owa dadurch, dass seine Ungarisch-Kenntnisse zu dem Zeitpunkt ned existiert hom, woa a do bereits sprachtechnisch gsehng im Oasch.

      Desweng hot a gaunz laungsaum »Wie geht’s dir?« gfrogt und dabei jedes Wort mit die Händ mehr oda weniger beschrieben (frogts mi bitte ned, wie des geh sui, i was söwa ned). Und daun die Üwarroschung.

      Mei Mama hot glocht und Fuigandes gsogd: »Gut, dir?«

      Daun hots mein Papa die Aung ausseghaut. Is a komplett deppat. Er hot glaubt, er is in Ungarn und de kennan so guat wie ka Deitsch (is jo ned so, dass ma bis 1918 a gemeinsaume Monarchie woan) weu denan ihr eigane Sproch scho a Zungan- und Hirnvergewoitigung höllischn Ausmaßes is. Und daun auntwortet eam des schene Dirndl bahoat auf Deitsch.

      Papa: »Sprichst du deutsch?«

      Mama: »Ja, ich lerne in Schule.«

      Papa: »Des jo. Wie oidn bistn eigantlich?«

      Mama: »Tessék?« (ungarisch fia »Wie bitte?«)

      Papa: »Wos wüsd?«

      Mama: »Ich verstehe nicht. Dein Deutsch ist komisch.«

      Supa, do nimmst die Eier ind Haund, bandlst bei an Madl au und daun sogts da bahoat, dass die Mundoat, auf de du eigantlich so stuiz bist, »komisch« is. Owa si homs beide total lustig gfundn.

      Sie hom si gengseitig vorgstöht und daun gemeinsam die Kuah gmuikn. Damit is ka deppate Redewendung fias Schnaxln oda so gmahnt, sundan si hom echt a richtige Kuah gemeinsaum gmuikn.

      Des woa da Beginn ana Liebesromanze und i woa scho in da Nudlsuppn, hob ma die Händ griebn und gfreit, dass mei Zeit kumman is. Owa bis dohi hots no a wengl dauat.

      Meine Ötan hom si total schnö ineinaunda vaschossn. Togsüwa hot mei Voda beim Aufbau vo da Schui ghacklt, und wenn a zruckkumman is, hot a mit meina Mama wos untanumman. Am Aufaung sans oft spaziern gaungan und sie hot eam die Umgebung zagt. Sie hot eam Ungarisch beibrocht, er hot ihr Deitsch vabessert und söbstvaständlich Schritt fia Schritt mit da Mundoat vatraut gmocht – ohne der geht nämlich goanix.

      Irgendwaun hom sa si gengseitig gsogd, wie sehr si aufeinaunda obfoahrn. Liebe hier, Liebe do, den gaunzn Schmorrn hoit. Danoch woans offiziell zaum und mei Opa hot si iagandwie an Norrn auf mein Papa gfressn. De zwa hom si nämlich bestns vastaundn. Meistens woa da Togesoblauf so: Papa geht hackln, kummt ham, geht zu meina Mama und danoch schaut a zum Opa und sauft mit eam söwabrenntn Palinka. Im Schnops lebt bekaunntlich da Teifl, owa ans garantier i eich, ned amoi da Teifl hättat den Palinka vom Opa augriffn, des woa nämlich a Niederleger, dassd gaunz Russlaund in an Dornrösschenschlof schickn hättst kennan. Leck mi am Oasch, do kummt ma fost es Speim, waun i aun des Zeig zruckdenk …

      So ähnlich hot mei Papa domois a docht. Nochdem a es erste moi mitn Opa saufn woa, hot a die gaunze Nocht üwan Heisl vabrocht und ois auffaghuit, wos zum auffahuin gaungan is – gefühlsmäßig hot a glaubt, dass a sein Dickdarm auffaspeibt, so oag hots eam herbirnt. Dementsprechend scheiße is eam am nächstn Tog gaungan, owa des woa mein Opa und ollen aundaren Oaweitern wuascht – der hot hackln geh miasn. A Plumpsklo warad aun dem Tog produktiver gwen ois er.

      Danoch is ois relativ schnö gaungan. Vo Verhütung hom meine Ötan domois aunscheinend üwahaupt nix ghoidn, weu im März hob is ma scho im Mutterleib vo da Mama gmiatlich gmocht. A Wunschkind woa i mit Sicherheit ned, owa mei Mama hot si trotzdem extrem gfreit und mei Papa hot si ind Hosn gschissn, weu a glaubt hot, dass eam da Opa daschiaßt und im Ort aufhängt. Desweng homs es am Aufaung geheim ghoidn und hamlich Pläne fia die Zukunft gmocht.

      Im Mai is mei Papa fia a boa Tog in die Heimat zu meine aundan Großötan gfoahrn und hot duatn mit mein Großvoda väterlicherseits a bissl üwa die Oaweit und Ungarn trotscht, bis a die Bombn plotzn hot lossn.

      »Ajo Vater, es werds im Winter Großötan.«

      Auf amoi host nur mehr an extrem lautn Scheppera gheat, weu da Großvoda des üwahaupt ned bockt hot und eam die Weinfloschn aus da Haund gflong is. Da gaunze Bodn schwimmt im Rotwein, die Oma wird si sicha gfreit hom.

      Großvoda: »Bua, wos sogst du do?«

      Papa: »Dass ihr Großötan werds!«

      Großvoda: »Des is ma scho kloa, owa is des wirklich dei ernst?«

      Papa: »Jo.«

      Großvoda: »Sicha?«

      Papa: »Jo!«

      Großvoda: »Na hawedere. Wie stöhst da des vor? Kummts ihr umma oda bleibts in Ungarn?«

      Des woa typisch fia mein Großvoda. Scheißegal, dass mei Papa zu dem Zeitpunkt grod amoi 18 Joahr woa und in Ungarn ois Pfuscher ghacklt hot – er hot glei auns Familiäre gedocht. Wie wird des Kind aufwochsn? Bei beiden Elternteilen in an Haus? Und wo, in Ungarn oda in Österreich?

      Aun finanzielle Sochn hot a do üwahaupt ned docht, fia eam woas nämlich kloa, dass a sein Sohn untastützen wird. Owa ans wuit a glei wissn:

      »Heiratest dei Freindin?«

      Papa: »Üwa des homma scho gredt. Es warad wui die beste Lösung fia olle.«

      Großvodan: »Lösung hin oda her, WÜSD DU sie heiraten?«

      Papa: »Jo!«

      Großvodan: »Daun mochs. Mei Erlaubnis host!«

      Danoch homs de zwa no meina Oma beibrocht, wos si a bissl schwieriger erwiesn hot. Zuerst hots as ned glaubt, daun hots an Schock fias Lem griagt, daun hot sa si gfreit, daun hots Verlustängste griagt, weus glaubt hot, dass mei Papa neama vo Ungarn zruckkummt und sie desweng nie ian Enkel sehng wird etc. … a ziemlicher Nervenkriag.

      Letztendlich hom meine Großötan mein Papa no an schenan Ring fia die Hochzeit mitgem und si vo eam verobschiedet. Er hot ned gwusst waun a wieda kummt, owa er hot vasprochn, dass a wieda zruckkehrt. Mei Oma hot gwusst, er hoit sei Wort, weu da Großvoda woa genauso (darüber bericht i in an eiganen Kapitel) und is vom 2. Wötkriag zu ihr hamkumman. Es hot jedoch a Zeitl dauan suin, bis i es erste moi österreichischen Boden betreten hob kennan.

      Zruck in Ungarn hot mei Papa eigantlich nix mehr oaweitn miasn, weu die Schui fertig woa. Trotzdem is a zruckkumman zu meina Mama und de hot si logischaweise ihrn Oasch ausgfreit – theoretisch hättat mei Papa jo afoch in Österreich bleim kennan und warad afoch nimma in Ungarn auftaucht. Daun warad mei Mama mit mir allanig, wos zu dera Zeit sicha ois aundare ois leicht woa.

      Owa er is wieda zruckkumman und hot si fia mei Mama und mi entschiedn. Des rechne i eam bis heite hoch au, des hättn nämlich sicha ned vüle so gmocht wie er. Am erstn Tog, wie a wieda in Ungarn woa, hot a meina Mama an Heirotsauntrog gmocht – und sie hot »Ja« gsogd (auf deitsch).

      Iagandwaun zu der Zeit hom si daun meine Ötan moi mit meine Großötan zaumgsetzt, weus wos zu besprechen gem hot. So richtig klischeehoft, wie mas hoit kennt, mit an schenan Essn am Tisch und suiche Sochn hoit. Auf amoi verkündet mei Mama die frohe Botschoft und sogt, dass schwaunga is.

      Da Opa hot si vaschluckt, warad fost aun an Erdopfl dastickt und hot unobsichtlich mit da Haund sei Rotweinglasl aufm Bodn ghaut – jo, de Parallelen zum aundan Opa

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