Die Liste vor der Kiste. Ruediger Dahlke

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Die Liste vor der Kiste - Ruediger Dahlke

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und das unendlich weite der Meere und Ozeane labil. Werden alle vier Elemente nach diesem Dreischritt untergliedert, kommen wir zum Entwicklungskreis der (vier mal drei) zwölf Ur- oder Lebensprinzipien. Der Ausdruck Archetypen trifft auch, wird aber häufig und vor allem von C. G. Jung für alle möglichen seelischen Muster verwendet. Wir könnten diese zwölf Grund- oder Lebensthemen einfach durchnummerieren; nach klassischer Art werden sie mit den Namen der Stern- oder Tierkreiszeichen belegt, was jedoch noch nichts mit Astrologie zu tun hat.

      Indem wir diese zwölf archetypischen Urmuster als Hintergrundwissen nutzen, stellen wir sicher, nichts Wesentliches auszulassen. Vergewissern Sie sich also zum Schluss, dass Sie auf Ihrer Liste zu allen Urprinzipien Punkte aufgenommen haben, damit kein wesentliches Lebensthema außen vor bleibt.

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      1. Beim Aggressions- oder Marsprinzip geht es darum, den Mut zu entwickeln, erste Schritte in Neuland zu unternehmen, sich neue Räume zu erobern – im Hinblick auf konkrete Vorhaben, vor allem aber auch auf Bewusstseinsräume. Das Marsprinzip könnte also dadurch erlöst werden, einmal den Mut aufzubringen, etwas wirklich Neues zu tun, das uns reizt und herausfordert. Es ist auch entscheidend, wenn wir unseren Platz im Leben erobern und wenn wir Entscheidungsfähigkeit, Konfrontationsbereitschaft und Zivilcourage entwickeln. Für eine gute Sache zu kämpfen, ist eine wundervolle Herausforderung und Einlösung dieses Prinzips, wobei man auch bewusst Risiken eingeht.

      Eine Sportart erlernen, die Mut erfordert, oder auf einer (Foto-)Safari gewagte Aufnahmen von wilden Tieren zu schießen oder Rafting- und Canyoning-Touren zu unternehmen, passen zu diesem Prinzip, ebenso der Sprung vom Zehnmeterbrett oder nur ein Kopfsprung ins Wasser, eine Fahrt mit der Achterbahn samt Dreifachlooping, natürlich auch ein Feuerlauf und alle anderen Mutproben, die wirklich herausfordern. Ganz im Sinne von Mars ist auch das Erlernen von Kampfkunst inklusive der Vertiefung in ihre Philosophie oder Reiten im Cowboy-Stil im gestreckten Galopp über Stock und Stein. Vor allem ist mutiges, grenzüberschreitendes Denken bis in neue Bereiche und die Eroberung von geistigem Neuland gefragt. Einen alten Streit mutig beizulegen und seine Hintergründe offen(siv) zu klären, gehört in dieses Feld, zum Beispiel auch die eigene Geburt nochmals im Rahmen einer Therapie oder in einer Sitzung mit dem Verbundenen Atem zu erleben oder sich bei einer Primärtherapie oder Dynamischen Meditation die ganze Wut aus dem Leib zu brüllen.

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      2. Das Stier-Venusprinzip fordert, unseren Platz in der Welt und im Leben zu finden und zu sichern. Besitz und materielle Werte sind hier äußerer Ausdruck von Selbstwertgefühl, das so wichtig ist. Wir sollten das eigene Revier abstecken und es auf Dauer anlegen und genießen. Im Rahmen eines Rituals könnten wir Mutter Erde mit allen Sinnen spüren lernen. Denkbar ist auch, Naturrituale und Feste im Jahreskreis zu feiern, etwa Beltane und andere Fruchtbarkeitsriten nach dem Vorbild alter keltischer Tradition. Die intensive sinnliche Naturerfahrung wird hier zur Kraftquelle.

      Verwurzelung und Erdung, Verbundenheit und Beständigkeit sind im Reich von Stier-Venus Grundbedürfnisse, dazu gehört auch aller Sinnengenuss. Einmal einen Sommer auf einer schönen Alm zu verbringen, wäre folglich ein passender Punkt für die Lebensliste. Gartenarbeit und sich für Umwelt und Natur zu engagieren oder eine Vereinsgründung zu diesem Zweck entsprechen ebenfalls diesem Urprinzip. Man könnte sich aber auch in der eigenen Heimatgemeinde engagieren (in Verwaltung oder Politik), um diese bewusst als Heimat zu erhalten und ihre Schätze zu pflegen.

      Der Steigerung des eigenen Selbstwertgefühls mag es dienen, sich selbst für alles bereits Erlebte und Erreichte Anerkennung zu schenken. Gleichzeitig ist die bisherige Einstellung zu Besitz auf den Prüfstand zu stellen. Aus der Perspektive von Stier-Venus ist Besitz auch Verpflichtung, und die Pflege von Landschaft und Tradition ist gleichermaßen Herzensanliegen. Das eigene Zuhause spielt eine große Rolle und könnte gefeiert und genossen werden im Kreise der Nächsten, etwa bei kulinarischen und musischen Festen.

      Einmal nach Herzenslust Spezialitäten zu schlemmen bei entsprechender Volksmusik oder kulinarische Reisen zu unternehmen, könnte reizen, etwa ein Besuch beim Oktoberfest mit reichlich Bier und rustikalem Essen aus der Hand. Man könnte einmal etwas kosten, das man noch nie gegessen hat und auch nie essen wollte, oder in einem Ritual sehr bewusst (s)einen Baum pflanzen oder einen ganz Tag lang überall hin barfuß gehen, sich vielleicht auch einen ganzen Sommer lang täglich barfuß erden.

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      3. Das Zwillinge-Merkurprinzip lädt dazu ein, sich mit den Themen Kontakt und Kommunikation – mit Menschen, der Welt und dem Leben – intensiver zu beschäftigen. Es herrscht hier die Grundstimmung, allem neugierig und offen zu begegnen, die Welt zu erforschen und immer wieder Neues dazuzulernen. Wir könnten erleben, welche Freude es macht, sich mitzuteilen und ganz offen und wach zuzuhören. Diese Offenheit, Klugheit und Flexibilität bereichern das Lebensgefühl.

      Eine Fremdsprache zu lernen oder Nachhilfepate zu werden für ein ausländisches Kind, und diesem beim Lernen und Einstieg in die neue Kultur zu helfen, könnten passende Punkte für die Liste sein. Eine kleinere Herausforderung wäre das Einlösen aller Brief- und Mail-Schulden. Wie wäre es, spontan Menschen anzurufen, mit denen man schon immer mal reden wollte, auf Facebook oder im Netz nach alten Freunden zu fahnden und wieder mit ihnen in Kontakt zu treten. Das Gefühl, vernetzt zu sein, könnte mehr Aufmerksamkeit verdienen.

      Die Chance, mit Gott und der Welt in Kontakt zu treten und überall dabei zu sein, seine Interessen auszuweiten und auf Facebook oder Twitter noch weitere neue Kontakte hinzuzugewinnen – all das lässt sich genießen. Das könnte auch heißen, in einer Espressobar mitten im Trubel ganz einfach zu sein, das Ohr am Puls des Zeitgeistes, oder Menschen, die vollkommen anders sind, die aus anderen Kulturen oder einer anderen Schicht stammen, kennenzulernen und sich für sie zu interessieren: Wie kommt ein Clochard unter die Brücke, oder wie lebt es sich als Förster? Oder ganz im Gegenteil könnte die Herausforderung darin bestehen, eine Woche lang auf jede Form von Kommunikation zu verzichten, um mit sich selbst, mit seiner Seele in Kontakt zu kommen, oder sich sogar eine längere Zeit des Schweigens und Rückzugs zu gönnen.

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      4. Beim Mondprinzip werden wir dazu angeregt, uns der eigenen seelischen Identität bewusst zu sein. Es geht zudem darum, sich selbst als (mit-)fühlendes Wesen zu erleben, eingebunden in den Rhythmus von Natur und Welt. Hingebungsvolle mütterliche Liebe gegenüber allen Lebewesen zu empfinden, ist hier Lebensaufgabe. Konkret heißt das zum Beispiel, ehrenamtliche Arbeit wirklich als Ehrenamt wahr- und wichtig zu nehmen und dies im Rahmen einer gemeinnützigen Organisation wie der Tafel auszuleben oder in der Sorge für ein Patenkind.

      Wir folgen dem Mondprinzip, wenn wir uns ein Nest bauen, einen Familientag gestalten, es dabei so richtig gemütlich angehen lassen und Familiengefühl leben, wie schon lange nicht mehr, und ganz bewusst all das annehmen, was andere spießig (an einem) finden. Gönnen wir uns doch einmal ganz bewusst etwas, das als kitschig, peinlich, uncool gilt. Nicht zu vergessen die Möglichkeit, sich die Welt sogar ganz bewusst schönzutrinken, sich gemütlich zu »bedudeln«. Oder wir pflegen und hegen den eigenen Garten, verschönern den Balkon und freuen uns an unserem grünen Daumen; vielleicht machen wir einen Wintergarten zu unserem eigenen kleinen Paradiesgarten, um uns darin einfach wohlzufühlen und die Seele baumeln zu lassen.

      Wir könnten den Eltern einen Überraschungsbesuch abstatten und ihnen für das eigene Leben danken und sagen, wie sehr wir sie lieben – oder uns in die Rolle von Mutter oder Vater versetzen und dem Kind, das heißt uns selbst, einen Brief zur Geburt schreiben und mitteilen, wie wir uns angesichts all der auf uns zukommenden Verantwortung

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