Die Kunst des Krieges - Psychologie der Massen - Wege zu sich selbst - Der Fürst. Sunzi

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Die Kunst des Krieges - Psychologie der Massen - Wege zu sich selbst - Der Fürst - Sunzi

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href="#ulink_7ffcf3e9-135c-50e2-8878-658ad10c65f2">[8]Anmerkung: Im Chinesischen gilt die Mitte ebenfalls als eine Himmelsrichtung.[9]Yi ist ein altes Maß, entsprechend 24 Liang, oder einem Kilogramm.[10]Zhu entspricht 1/24 Liang.[11]Über das hier zitierte Werk, das in den Kommentaren zu Sunzi als Klassiker genannt wird, ist nichts weiter bekannt.

      GUSTAVE LE BON

      PSYCHOLOGIE DER MASSEN

      Aus dem Französischen von Rudolf Eisler

      Die wichtigsten Lebensdaten

      Die wichtigsten Lebensdaten von Gustave le Bon

      1841 geboren in Nogent-le Rotrou (Frankreich)

      1866 Doktor der Medizin

      1870 Militärarzt

      Ab 1881 völkerkundliche Studien und Reisen u. a. nach Nordafrika und Indien, deren Ergebnisse er in den folgenden Werken veröffentlicht:

      1881 »Der Mensch und die Gesellschaften«

      1884 »Die Kultur der Araber«

      1887 »DieWelt des alten Indien«

      1889 »Die frühen Kulturen des Orients«

      1891 »Die Kunstdenkmäler Indiens«

      Es folgen Studien über Völker, Gruppen und Massen:

      1894 »Die psychologischen Grundgesetze der Völkerentwicklung«

      1895 »Die Psychologie der Massen«

      1898 »Die Psychologie des Sozialismus«

      1902 »Die Psychologie der Erziehung« und »Die politische Psychologie«

      1903 »Die Französische Revolution« und »Psychologie der Revolutionen«

      Während des ErstenWeltkrieges und danach veröffentlichte Werke:

      1916 »Die psychologischen Lehren des europäischen Krieges«

      1920 »Die Psychologie der neuen Zeit«

      1923 »DieWelt aus dem Gleichgewicht«

      1927 »Die gegenwärtige Entwicklung derWelt«

      1931 verstorben in Marnes-la-Coquette (Frankreich)

      Vorwort zur ersten Auflage

      Vorwort zur ersten Auflage

      Meine frühere Arbeit war der Darstellung der Rassenseele gewidmet1. Hier wollen wir die Massenseele untersuchen.

      Der Inbegriff der gemeinsamen Merkmale, die allen Angehörigen einer Rasse durch Vererbung zuteil wurden, macht die Seele dieser Rasse aus. Wenn sich jedoch eine gewisse Anzahl solcher Einzelnen massenweise zur Tat vereinigt, so zeigt sich, dass sich aus dieser Vereinigung bestimmte neue psychologische Eigentümlichkeiten ergeben, die zu den Rassenmerkmalen hinzukommen und sich zuweilen erheblich von ihnen unterscheiden.

      Die organisierten Massen haben zu allen Zeiten eine wichtige Rolle im Völkerleben gespielt, niemals aber in solchem Maß wie heute. Die unbewusste Wirksamkeit der Massen, die an die Stelle der bewussten Tatkraft der Einzelnen tritt, bildet ein wesentliches Kennzeichen der Gegenwart.

      Ich habe versucht, das schwierige Problem der Massen in streng wissenschaftlicher Weise zu behandeln, also methodisch und unbekümmert um Meinungen, Theorien und Doktrinen. Nur so, glaube ich, kommt man zur Erkenntnis der Wahrheit, besonders, wenn es sich, wie hier, um eine Frage handelt, die die Geister lebhaft erregt. Der Forscher, der sich um die Erklärung einer Erscheinung bemüht, hat sich um die Interessen, die durch seine Untersuchung berührt werden können, nicht zu kümmern. Ein ausgezeichneter Denker, Goblet d’Alviella, hat in einer seiner Schriften gesagt, ich gehöre keiner zeitgenössischen Kritik an und träte zuweilen in Gegensatz zu gewissen Folgerungen aller Schulen. Hoffentlich verdient die vorliegende Arbeit das gleiche Urteil. Zu einer Schule gehören heißt: deren Vorurteile und Standpunkte teilen müssen.

      Ich muss jedoch dem Leser erklären, warum ich aus meinen Studien Schlüsse ziehe, welche von denen abweichen, die sich auf den ersten Blick daraus ergeben, z. B. wenn ich den außerordentlichen geistigen Tiefstand der Massen feststelle und doch behaupte, es sei ungeachtet dieses Tiefstandes gefährlich, die Organisation der Massen anzutasten.

      Sorgfältige Beobachtung der geschichtlichen Tatsachen hat mir nämlich stets gezeigt, dass es ganz und gar nicht in unserer Macht steht, die sozialen Organismen, die ebenso kompliziert sind wie andere Organisationen, jäh tiefgehenden Umwandlungen zu unterwerfen. Zuweilen ist die Natur radikal, doch nicht so, wie wir es verstehen; daher gibt es nichts Traurigeres für ein Volk als die Leidenschaft der großen Umgestaltungen, so vortrefflich sie theoretisch scheinen mögen. Nützlich wären sie nur dann, wenn es möglich wäre, die Seelen der Völker plötzlich zu ändern. Die Zeit allein hat diese Macht. Die Menschen werden von Ideen, Gefühlen und Gewohnheiten geleitet, von Eigenschaften, die in ihnen selbst stecken. Einrichtungen und Gesetze sind Offenbarungen unserer Seele, der Ausdruck ihrer Bedürfnisse. Da die Einrichtungen und Gesetze von der Seele ausgehen, wird sie von ihnen nicht beeinflusst.

      Das Studium der sozialen Erscheinungen lässt sich nicht von dem der Völker trennen, bei denen sie sich gebildet haben. Philosophisch betrachtet, können diese Erscheinungen unbedingten Wert haben, praktisch aber sind sie nur von bedingtem Wert.

      Man muss also beim Studium einer sozialen Erscheinung dieselbe Sache nacheinander von zwei ganz verschiedenen Gesichtspunkten aus betrachten. Wir sehen demnach, dass die Lehren der reinen Vernunft sehr oft denen der praktischen entgegengesetzt sind. Es gibt keine Tatsachen, auch nicht auf physischem Gebiet, auf die sich diese Unterscheidung nicht anwenden ließe. Vom Gesichtspunkt der unbedingtenWahrheit aus sind ein Würfel, ein Kreis unveränderliche geometrische Figuren, die mittels feststehender Formeln genau zu bestimmen sind. Für den Gesichtssinn können diese geometrischen Figuren sehr mannigfache Formen annehmen. In der Wirklichkeit kann die Perspektive den Würfel in eine Pyramide oder in ein Quadrat, den Kreis in eine Ellipse oder Gerade verwandeln. Und diese angenommenen Formen sind von viel größerer Bedeutung als die wirklichen; denn sie sind die einzigen, die wir sehen und die sich fotografisch oder zeichnerisch wiedergeben lassen. Das Unwirkliche ist in gewissen Fällen wahrer als das Wirkliche. Es hieße, die Natur umformen und unkenntlich machen, wollte man sich die Dinge in ihren streng geometrischen Formen vorstellen. In einer Welt, deren Bewohner die Dinge nur abbilden oder fotografieren könnten, jedoch nicht berühren, würde man nur sehr schwer zu einer genauen Vorstellung ihrer Form gelangen, und die Kenntnis dieser Form, die nur einer geringen Zahl von Gelehrten zugänglich wäre, würde nur schwaches Interesse wecken.

      Der Philosoph, der die sozialen Erscheinungen studiert, muss sich vor Augen halten, dass sie neben ihrem theoretischen auch praktischen Wert haben und dass dieser vom Gesichtspunkt der Kulturentwicklung der einzig bedeutsame ist. Das muss ihn sehr vorsichtig machen gegen die Folgerungen, welche die Logik ihm zunächst einzugeben scheint.

      Auch andere Gründe veranlassen ihn zur Zurückhaltung. Die sozialen Tatsachen sind so verwickelt, dass man sie in ihrer Gesamtheit

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