Die Kunst des Krieges - Psychologie der Massen - Wege zu sich selbst - Der Fürst. Sunzi

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Die Kunst des Krieges - Psychologie der Massen - Wege zu sich selbst - Der Fürst - Sunzi

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gibt fünferlei Arten des Angriffs mit Feuer: Bei der ersten verbrennt man Menschen, bei der zweiten werden die Vorräte, bei der dritten die Ausrüstung, bei der vierten die Lagerhäuser und Speicher und bei der fünften die Versorgungswege verbrannt.

      Bei einem Angriff mit Feuer braucht man entsprechende Mittel und diese müssen stets griffbereit sein. Um ein Feuer zu legen, bedarf es der richtigen Zeit, und wer ein Feuer entzünden will, der richtigen Tage. Die richtige Zeit bedeutet, dass das Wetter trocken ist. An den geeigneten Tagen steht der Mond in den vier Mondhäusern des Schützen, des Pegasus, des Bechers oder des Raben. An Tagen dieser vier Konstellationen kommt günstiger Wind auf. Bei einem Angriff mit Feuer muss mit fünf möglichen Änderungen des Feuers gerechnet werden. Bricht Feuer im Lager des Feindes aus, reagiere schnell mit einem Angriff von außen, wenn die Soldaten aus dem Lager stürmen. Bricht Feuer aus, doch der Feind verhält sich ruhig, warte ab und greife nicht an. Hat das Feuer seine höchste Kraft erreicht und du kannst ihm mit einem Angriff folgen, dann tu es, ansonsten bleib, wo du bist. Wenn Feuer von außen am Lager des Feindes gelegt wird, dann warte nicht bis es nach innen vorgedrungen ist, sondern greife in einem günstigen Moment an. Wenn du Feuer legst, halte dich auf der Windseite auf, greife nicht von der windabgewandten Seite an. Wind, der am Tage aufkommt, hält lange, Wind in der Nacht flaut bald wieder ab. Jede Armee muss die fünf verschiedenen Arten des Angriffs mit Feuer kennen und sich mehrfach dagegen schützen.

      Derjenige, der Feuer für einen Angriff nutzt, ist klug, wer Wasser für einen Angriff einsetzt, ist stark. Mit Hilfe von Wasser kann dem Feind der Weg abgeschnitten werden, aber mit Wasser kann man seiner nicht habhaft werden und ihn nicht berauben. Zu bedauern sind diejenigen, die ohne eine klare Zielsetzung sich den Sieg holen wollen! Es ist vergebene Müh. Deshalb heißt es: Der kluge Herrscher überlegt gründlich, der gute General ist konstant in der Ausführung. Winkt kein Vorteil, bewegt er sich nicht, ohne Gewinn zu erzielen, setzt er sich nicht ein und kämpft nur, wenn Gefahr droht. Ein Herrscher darf niemals seine Truppen einsetzen, um seinem Zorn Genugtuung zu verschaffen. Ein General darf nicht den Kampf dazu verwenden, seine Verachtung für den Feind auszudrücken. Rücke vor, wenn dir Gewinn winkt, bleibe wo du bist, wenn es nichts zu gewinnen gibt. Zorn kann sich in Freude verwandeln und Verachtung in Glück. Ein Land, das untergegangen ist, wird nicht wieder erstehen, ein Toter kann nicht ins Leben zurückkehren. Deshalb handelt ein weiser Herrscher bedacht, ein guter General wachsam. Dieses Verhalten sichert den Frieden des Landes.

      KAPITEL 13 Spione

      Kapitel 13

       Spione

      Sunzi sprach:

      100.000 Mann auszuheben und mit ihnen über 1.000 Meilen zu marschieren, kostet täglich eintausend Geldstücke, was die Taschen des einfachen Volkes lehrt und die Ressourcen der Staatskasse aufzehrt. Es sorgt für Unruhe im Lande und Ausland, die Menschen treiben sich auf Wegen und Straßen herum, und 7.000 Familien werden von der Arbeit abgehalten. Die Armeen stehen sich oft Jahre in ihren Stellungen gegenüber, mit der Aussicht eines Tages den entscheidenden Sieg zu erringen. Wer es bedauert, 100 Geldstücke dem Spion bezahlen zu müssen und deshalb den Feind und dessen Verhalten nicht kennt, verhält sich äußerst unmenschlich. Ein solcher Mensch ist es nicht wert der General der Armee zu sein, er ist keine Hilfe für den Fürsten und er wird kein Meister im Siegen. Deshalb müssen ein kluger Herrscher und ein weiser General im Voraus Informationen über den Feind besitzen, um die richtigen Truppenbewegungen zu leiten, zu siegen und die Massen geschickt anzuführen. Dieses Wissen im Voraus bekommt man nicht von Geistern, es kann nicht durch Gebete erlangt werden, noch durch Erfahrung, sondern man erhält dieses Wissen nur durch andere Menschen, die über die Pläne des Feindes Bescheid wissen.

      Deshalb werden Spione eingesetzt, von denen es fünf verschiedene Arten gibt: die lokalen, die internen, die übergelaufenen, die todgeweihten und die überlebenden. Wenn all diese Spione am Werk sind, kennt niemand deren ver­schlungene Pfade, und es heißt, sie bilden ein geheimnisvolles Netz und sind für den Herrscher eine Kostbarkeit. Die lokalen Spione werden entsprechend ihrer Ortskenntnisse eingesetzt. Die internen Spione befinden sich unter den Beamten des Feindes. Die übergelaufenen Spione gehörten ehemals dem Feind. Die todgeweihten Spione werden zur Täuschung eingesetzt, sie tragen Informationen nach außen, die meine Spione wissen und die der Feind in die Hände bekommen soll. Die überlebenden hingegen sind diejenigen, die Informationen zurück ins Lager bringen.

      In einer Armee sind die Bindungen zu den Spionen am engsten. Sie werden am freigiebigsten belohnt und ihnen wird größtes Vertrauen geschenkt. Ohne Weisheit können Spione nicht eingesetzt werden, ohne Menschlichkeit kann man Spione nicht leiten. Ohne Fingerspitzengefühl ist von Spionen die Wahrheit nicht zu erfahren. Spione sind für viele Zwecke einzusetzen, doch dafür muss man das entsprechende Feingefühl besitzen. Werden Informationen voreilig von Spionen weitergegeben, sind sowohl der Spion als auch der Empfänger der Nachricht mit dem Tode zu bestrafen.

      Bevor man eine Armee angreifen, Städte erobern und andere Menschen töten möchte, muss man zuerst wissen, wer der Feldherr der feindlichen Armee ist, wer seine Adjutanten sind, seine Helfer, seine Wächter und wer die Männer im Lager sind. Meine Spione müssen diese Informationen zuerst herausfinden. Meine Spione müssen die Spione des Feindes, die in mein Lager schleichen, ausfindig machen, sie müssen bestochen werden, angeleitet und meinem Lager zugeteilt werden, denn als übergelaufene Spione können sie von Nutzen sein und wertvolle Informationen liefern. Mit Hilfe der übergelaufenen Spione können die lokalen Spione ausfindig gemacht und den eigenen Diensten unterstellt werden. Dank des Wissens der übergelaufenen Spione können todgeweihte Spione eine Finte auslegen und dem Feind eine Nachricht zuspielen. Und dank der Kenntnisse der übergelaufenen Spione können die überlebenden zu bestimmten Zeiten eingesetzt werden. Ein Herrscher muss diese fünf Arten der Spione unbedingt kennen. Da der Herrscher dieses Wissen von den übergelaufenen Spionen bezieht, muss er ihnen unbedingt besonders gewogen sein.

      Der Aufstieg der Yin-Dynastie war Yi Zhi der Xia-Dynastie zu verdanken, der Aufstieg der Zhou Lu Ya der Yin. Nur der kluge Herrscher und der weise General sind in der Lage zu erkennen, dass das höchste Wissen den Spionen zu verdanken ist, und dass nur durch sie der größte Erfolg errungen werden kann. Im Krieg sind Spione von höchster Bedeutung, denn von ihren Informationen hängt jede Bewegung der Armee ab.

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