Borreliose natürlich heilen - eBook. Wolf-Dieter Storl
Чтение книги онлайн.
Читать онлайн книгу Borreliose natürlich heilen - eBook - Wolf-Dieter Storl страница 12
• Holundertee aus den Blüten des schwarzen Holunders (Sambucus niger) sowie Holundersaft aus den reifen Beeren. Der Saft hat sich insbesondere bei Viruserkrankungen wie Gürtelrose und Herpes bewährt.
• Schafgarbentee wirkt schweißtreibend, harntreibend, entgiftend und stärkt die Abwehrkräfte.
• Weitere pflanzliche Mittel mit immunstärkender, antiviraler Wirkung sind Zitronenmelisse als Tee, Tinktur oder Badezusatz, Johanniskraut als Tee sowie Sonnenhut als Tinktur verwendet.
• Zur Entschlackung und Entgiftung bei viralen Infekten helfen Brennnesseltee, Goldrutentee und die frischen grünen Frühjahrskräuter als Salat (Storl 2005b: 15).
Schutzmaßnahmen gegen Zeckenbiss
• Ehe man in die Natur geht: Beine mit Zedernöl, Nelkenöl, Teebaumöl, Pfefferminzöl oder anderen ätherischen Ölen einreiben. So taten es auch die Indianer. Einen guten Schutz erzielt man, wenn man Teebaumöl, Nelkenöl und Geranienöl mit einem anderen Hautöl mischt.
• Zecke schnell entfernen: Bisher wurde dazu meistens eine Zeckenzange verwendet, mit der der kleine Blutsauger am Kragen gepackt und – wie es in der Anweisung meistens heißt – gegen den Urzeigersinn herausgedreht wird. Aber ob rechts oder links herum kann man ruhig seinen politischen Überzeugungen überlassen, denn weder das eine noch das andere ist richtig (Konz 2000: 1337). Zecken schrauben sich nicht in die Haut, sondern stechen. Daher ist es das Beste, sie einfach herauszuziehen. Inzwischen weiß man auch, dass Zeckenzangen zu grob sind; sie quetschen die Zecke, was zur Folge hat, dass sie dabei ihren Darminhalt in die Einstichstelle erbricht. Noch schlimmer ist es, wenn man ihr, wie es früher allgemein üblich war, mit Nagellack, Öl, Klebstoff oder einer Streichholzflamme zu Leibe rückt. Die meisten Infektionen erfolgen durch derartige unsachgemäße Versuche, die Zecke zu entfernen bzw. durch das Ausquetschen.
Die winzigen Larven oder Nymphen hebelt man am besten mit einem spitzen Messer heraus oder schabt sie mit einer Rasierklinge ab. Eine erwachsene Zecke kann man mit einer Splitterpinzette am Kopf fassen und zügig herausziehen. Danach wird die Bissstelle mit Teebaumöl oder einem anderen ätherischen Öl desinfiziert (Borreliose SHG Kassel, März 2006).
• Wer in einer besonders stark mit infizierten Zecken bevölkerten Gegend lebt, etwa am Bodensee, kann vorsorglich drei Tage lang dreimal am Tag die homöopathische Borreliennosode D3020 einnehmen.
Weitere Übertragungsmöglichkeiten
Borrelien wurden auch in anderen stechenden und blutsaugenden Insekten gefunden, in Flöhen, Mücken, Bremen; sie können höchstwahrscheinlich ebenfalls Borreliose übertragen. Auch wenn sie Träger dieser Spirochäten sind, bleibt die Ansteckungsgefahr gering, da es bei ihnen nicht zu einer Darmentleerung kommt. Dennoch soll es nachweislich in Connecticut und in der BRD zur Ansteckung durch Flöhe und in Russland durch Milben gekommen sein. Einige amerikanische Forscher glauben sogar, dass bei grasenden Tieren, Kühen und Pferden, eine Ansteckung über den Urin möglich ist, da sich zeigte, dass Spirochäten unbeschadet Blase und Harnorgane passieren (Buhner 2005: 17). Da sie auf das innerkörperliche Milieu angewiesen sind, glaube ich jedoch nicht, dass diese Bakterien im Freien, außerhalb eines Wirtsorganismus, überleben können.
Offen ist die Frage, ob die Borreliose entgegen landläufiger Behauptungen auch von Mensch zu Mensch übertragbar ist. Durch Bluttransfusionen ist es auf jeden Fall möglich, und eine Übertragung bei Organspenden oder von der Mutter auf den Embryo ist sehr wahrscheinlich. Es gibt Untersuchungen, die Borrelia-Spirochäten in Sexualsekreten, Sperma, Tränen, Urin sowie Muttermilch nachgewiesen haben. Einige Experten behaupten sogar, es gebe klinische Beweise für eine sexuelle Übertragung der Borreliose und dass die Ehepartner Infizierter immer auch serologisch positiv getestet werden (Harvey, W.T. und P. Salvato 2003: 746). Und die Forscherin Dr. Lida Mattmann, Yale-Absolventin und Direktorin eines medizinischen Forschungsinstituts in Michigan, glaubt sogar, dass schon die einfache Berührung genügt, um Borreliosekeime zu übertragen; Kugelschreiber, Händeschütteln oder das Berühren von Türklinken könnten gefährlich sein – wahrscheinlich handelt es sich dabei um den typisch amerikanischen Bazillenwahn (Patricia Kane, »Detoxifying Lyme«, 2004, www.springboard4health.com). Wieder einmal sehen wir: Es wird viel gemutmaßt und wenig gewusst.
Auch unsere Haustiere – Hunde, Katzen, Rinder, Pferde und Kühe – können von der Spirochäte befallen werden. Eine Studie21 in der Schweiz zeigte, dass ungefähr ein Drittel der untersuchten Kühe positiv auf Borrelien-Antikörper getestet wurden. Die positiv getesteten Kühe zeigten aber keine offensichtlichen Symptome. Auch die Milch enthielt die Antikörper. Daher stellte sich die Frage, ob sich die Borreliose auch durch Fleisch- und Milchgenuss ausbreiten könnte.
Es scheint also, dass die Borrelien in den letzten Jahren den Kreis ihres Wirkungsfeldes auf weitere Säugetierarten erweitert haben als nur Rehe und Nagetiere. Borrelien gibt es schon lange, schon seit vielen Hunderten von Millionen Jahren. Heutzutage scheinen sie aber durch Selektionsdruck schneller zu mutieren und weitere Wirtsorganismen zu besiedeln.
Die Borrelien-Spirochäte
Schauen wir uns nun das winzige Tierchen genauer an, das von Zecken auf Mensch und Säugetier übertragen werden kann. Das nach Willy Burgdorfer Borrelia burgdorferi genannte schlangenförmige Bakterium ist eine mit der Syphilis (Treponema pallidum) verwandte Spirochäte. Ihren Gattungsnamen Borrelia verdankt sie dem Straßburger Bakteriologen Amédée Borrell, der sie im Jahr 1905 als Erster entdeckte.
Die Borrelien, von denen es weltweit rund 300 Stämme gibt, sind biologische Wunder. Sie sind komplizierter als ihre Vettern, die Syphilis-, Pinta-22 oder Frambösie-23 Spirochäten:24 Sie sind echte »Guerillakämpfer«, die vom schulmedizinischen Pentagon aus gesehen einen asymmetrischen Terrorkrieg gegen uns führen. Hier einige ihrer verblüffenden kennzeichnenden Merkmale:
• In ihrer Zellwand befinden sich 21 Plasmiden, kleine ringförmige Gebilde, die eigene Gene besitzen und die Fähigkeit haben, den Bakterien Informationen über die Immunabwehr verschiedener Wirte zukommen zu lassen und – im zunehmenden Maß – Antibiotikaresistenz zu vermitteln. Eine derart hohe Anzahl von Plasmiden findet sich in keinem anderen Bakterium.
• Borrelien sind hochspezialisiert, lassen sich kaum im Labor züchten und daher auch schwer untersuchen.
Borrelie: eine schlangenförmige Spirochäte (Foto: M. A. Pabst, Graz).
Borrelienspirochäten können sich durch jedes Körpergewebe schrauben (Foto: M. A. Pabst, Graz).
• Sie haben drei Hüllen, wobei die äußere Zellwand, ähnlich wie bei anderen Bakterienarten, aus einer schleimigen Schicht von Oberflächenproteinen (bakterielle Lipoproteine BLP) besteht. Dieser »Schleimmantel« schützt sie vor den T-Zellen des Immunsystems. Der Mantel wirkt wie eine Tarnkappe; Antikörper und Fresszellen können sie daher nicht als fremd (als Antigen) erkennen. Bei gewöhnlichen gram-negativen25 Bakterien sind diese Oberflächenproteine in lediglich drei Genen verschlüsselt, bei den Borrelien aber sind 150 Gene beteiligt.26 Diese Gene erlauben es ihnen, ihre Erkennungsmerkmale, ihre Antigene, fortwährend und augenblicklich zu verändern. Die 150 Gene bewirken auch, dass die Borrelien sich an verschiedene Umweltfaktoren (z.B. Temperaturunterschiede, pH-Schwankungen, innerkörperliches