Mitten im Leben und zwischen zwei Welten. Guido Kreft
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Leider gehen zu viele Menschen nicht in ihrer Tätigkeit auf, sofern sie überhaupt einer nachkommen dürfen. Viele erledigen ihren Job und fühlen sich dabei, als würden sie sich auf einer alten Galeere befinden, auf der sie angekettet dem Takt des Schlagmannes folgen, ohne einen Sinn in ihrer Arbeit zu sehen. Körper, Seele und Geist scheinen aus dem Rhythmus zu geraten. Woher aber kommt dieses tiefe innere Gefühl, für etwas geschaffen zu sein oder eben auch nicht? Sich zu etwas berufen zu fühlen, bedeutet doch eigentlich, sich einer Sache bewusst zu werden. Etwas zu empfinden, das sich anfühlt, als wäre es irgendwie immer schon ein Teil der eigenen Persönlichkeit , ist beinahe so, als hätte man es zu einem früheren Zeitpunkt schon einmal getan und würde sich nun daran erinnern. Gleich einer Aufgabe oder einem Ziel, welches wir uns irgendwann vorher gesteckt haben und nun bemerken, dass wir diesem durch unser Handeln entweder näher rücken oder dabei sind, uns davon zu entfernen. Gerade in der heutigen Zeit suggeriert uns der aktuelle Arbeitsmarkt doch mehr oder weniger, dass man froh sein sollte, überhaupt eine Arbeit zu haben, egal was einem dabei abverlangt wird und gleichgültig, welchen Weg wir dazu in Kauf nehmen müssen. Die Arbeitslosen-Zahlen sprechen schließlich eine deutliche Sprache, könnte man annehmen.
Das mag so sein, aber es sind nur nüchterne Statistiken, die wenig über die tatsächlichen Hintergründe und vorhandenen Möglichkeiten aussagen. Je nach Standpunkt könnten diese Zahlen auch einfach das Resultat der Unentschlossenheit und Ziellosigkeit der Betroffenen widerspiegeln.
Für viele Suchende ist der Traum von einer Tätigkeit, die ihnen Erfüllung bringt, von Anfang an in weiter Ferne. Sie glauben, dass dafür höhere Bestimmungen mit den Namen Auswahlverfahren und Qualifikation verantwortlich sind. Das stimmt sogar. Doch anders als sie erwarten: All das ist genau so, weil sie genau diese Einschränkung, in genau diesem Bereich, erwarten. Sie tun das, weil Äußerlichkeiten, wie in unserem Beispiel die Statistik des aktuellen Arbeitsmarktes, es ihnen jeden Tag suggerieren. Würden sie lernen, diese Nebensächlichkeiten einmal zu ignorieren, zwischen den Zeilen zu lesen, sich auf ihre eigenen Fähigkeiten zu konzentrieren und auf sie zu vertrauen, wäre es um einiges leichter, bahnbrechende Entscheidungen zu treffen. Es wäre für sie viel einfacher, Ziele neu zu definieren, neue Wege zu gehen und diese Ziele auch zu erreichen. Dies gilt für alle Stationen des Lebens.
Bleiben wir bei unserem Beispiel der Berufswahl und halten uns das Thema der seelischen und körperlichen Gesundheit vor Augen, sind wir leider bei nüchternen Resultaten: Viele Berufskrankheiten sind nicht deshalb entstanden, weil die berufliche Tätigkeit selbst, gerade in der heutigen modernen Zeit, eine zu große Belastung für Psyche und Körper bedeuten, sondern weil die vorausgegangene Berufswahl selbst das eigentliche Problem darstellt.
Es gibt viele Studien und Nachweise darüber, wie unser Körper als Werkzeug unseres Geistes funktioniert und sein Unbehagen über unsere Ignoranz gegenüber einer falschen Berufswahl ausdrückt. Sie kennen die Statistiken, Abhandlungen und einschlägige Literatur zu Themen wie Burnout, Psychosomatik und all die anderen Beschwerden, mit denen sich unser Bewusstsein durch den Körper Ausdruck verschafft. Selbst rationalste Wissenschaftler bestreiten in irgendeiner Form die alte Weisheit nicht, dass »wenn die Seele weint, der Körper zum Feind wird.«
Üben Sie einen Beruf aus, den Sie nicht mögen, gehen Sie einer Tätigkeit regelmäßig nach, welche Sie in Ihrem Innersten verabscheuen und es kommt unweigerlich der Zeitpunkt, an dem dieses Beharren seinen Tribut fordert. Der richtige Zeitpunkt, dies zu verhindern oder endlich zu ändern, ist genau dieser Augenblick – jetzt! Denn genau jetzt ist immer der richtige Zeitpunkt. Leben Sie Ihren Traum und steigern Sie sich nicht weiter in einen Alptraum hinein. Beginnen Sie hier und jetzt mit der Veränderung.
Allein der Anfang, der ernsthafte Versuch, etwas Neues zu schaffen, wird Wunder bewirken. Abgesehen davon, dass es viele Möglichkeiten für jeden gibt, die er bei weitem noch nicht ausgeschöpft hat, ist schon der Entschluss etwas zu verändern und der Gedanke, dass man es schaffen will und kann, ein Akt der Befreiung und somit ein Schritt auf dem Weg der geistigen und ganzheitlichen Heilung. Auf diesem Weg gibt es nichts zu verlieren, aber unendlich viel zu gewinnen.
Wenn Sie jetzt mit dem, was Sie tun, unzufrieden oder gar unglücklich sind, dann überlegen Sie einen Augenblick, was Ihnen anstelle dessen Freude bereiten würde. Zweifeln Sie bitte dabei einmal nicht an Ihren Fähigkeiten oder den derzeitig aktuellen Möglichkeiten. Denken Sie einfach und unbefangen über Ihre mögliche Berufung nach. Lassen Sie sich einmal von der Möglichkeit tragen, dass da etwas Höheres und Gutes ist, was Ihnen auf jeden Fall helfen wird, Ihre Ideen und Wünsche umzusetzen.
Setzen Sie damit Vertrauen in sich selbst und in das vierte Element, welches alle anderen stets begleitet. Die Zuversicht, dass es etwas da draußen gibt, was Sie führt und unterstützt. Und los geht’s mit Ihrer eigenen Kreativität, der Ideenfindung.
Vielleicht liegt die Antwort weit zurück, in der Schulzeit oder Kindheit. Vielleicht haben Ihnen Ihre Großeltern oder sonst jemand einmal gesagt, dass Sie etwas Wundervolles getan oder geleistet haben, ohne dass es eine Erklärung dafür gab, woher diese Fähigkeit kam. Vielleicht aber hat man Ihnen ein Leben lang gesagt, an Ihnen sei dieses oder jenes verloren gegangen. Diese Aussage wäre dann tatsächlich ein direkter Hinweis. Talente entdeckt man selten aus eigener Initiative. Oft wird man durch andere darauf aufmerksam gemacht. Ist also laut Aussage eines Menschen Ihres Vertrauens eine Fähigkeit an Ihnen verloren gegangen, finden Sie diese, um Himmels Willen, schnell wieder. Es ist egal, wie unbedeutend manchmal das Vergangene erscheint, denn eigentlich sollte man ja auch in die Zukunft blicken. Richtig, aber alles im Leben hat einen Sinn und seine »Zeit«. Auch das, was wir lieber schnell wieder aus unserem Gedächtnis streichen würden.
Und wenn es nun etwas gibt, was Ihnen mit einem Lächeln auf den Lippen plötzlich einfällt oder Sie die Antwort auf die Frage nach Ihrer Berufung in einem Lied, einer Alltagssituation, durch das Gespräch mit einem Freund oder etwas anderem plötzlich finden, dann wäre doch genau das der richtige Zeitpunkt zu handeln. Zeichen gibt es immer und überall. Man muss nur nach ihnen Ausschau halten, indem man sich dafür öffnet.
Hören Sie jetzt mit diesen Gedanken im Hinterkopf einmal in sich hinein. Nehmen Sie sich nur eine Minute Zeit dafür und atmen Sie dabei tief durch. Können Sie es fühlen, diesen leichten Hüpfer der Freude, den Ihr Herz gerade macht? Eventuell ist es ja auch ein leichtes Kribbeln im Bauch. Wenn Sie jetzt schon denken, das sei ein schönes Gefühl, dann gehen Sie bitte einfach einen Schritt weiter und nehmen Sie sich fest vor, etwas in ihrem Leben zu verändern. Erlauben Sie sich, diesen Gedanken einfach fließen zu lassen. Die Lösung dazu, all die Antworten auf Ihre unausgesprochenen Fragen, waren immer schon da. Ganz tief in Ihrem Innern warteten sie nur darauf, Ihre Beachtung zu finden. Wenn Sie nun erfühlen, wohin die Reise gehen soll, dann sagen Sie sich, dass es irgendwie in Ihrer Macht steht, es zu tun und machen Sie Ihren ersten Schritt. Lesen Sie zum Beispiel die Stellenanzeigen aus einer neuen Perspektive. Vielleicht ist es überhaupt nicht wichtig, ob Sie eine Ausschreibung entdecken, die zu Ihnen passt. Vielleicht sollten Sie Ausschau danach halten, was gerade gefragt ist und sich überlegen, ob Ihr verborgenes Talent eine Möglichkeit aufzeigt, das zu tun, was Ihnen passt.
Warten und Zeit vergeuden, ist eine Variante, etwas tun und Zeit zu investieren, die andere.
Fragen Sie im Bekanntenkreis nach Möglichkeiten und Erfahrungen, die andere aus Ihren Inspirationen gewonnen haben. Geben Sie selbst einfach eine Anzeige auf. Denken Sie einfach mal darüber nach, ob Sie das was Sie tun möchten, eventuell sogar selbständig auf die Beine stellen könnten oder eventuell mit Gleichgesinnten gemeinsam. Selbst wenn Sie jetzt noch nicht sofort auf eine Lösung kommen, garantiere ich Ihnen, dass es diese gibt und die Antworten schon für Sie bereit stehen, wie Sie sehr bald bemerken werden. Sie müssen einfach danach fragen oder wenn Sie es so nennen möchten, darum bitten, indem Sie das im Auge behalten, was Sie wünschen und nicht das, was Sie vermeiden möchten. Schließlich nimmt niemand eine Einkaufsliste mit in den Supermarkt, auf der