Die Rede von Jesus Christus als Glaubensaussage. Группа авторов

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Die Rede von Jesus Christus als Glaubensaussage - Группа авторов

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der Präfekt das Verhör Justins in der Frage zusammen: »Bist du ein Christ?«, und dieser antwortet: |46|»Ja, ich bin ein Christ« (Ναί, Χριστιανός εἰμι). Jeder seiner Gefährten schließt sich an (4,1–8), und als schließlich Liberianus nach seiner Frömmigkeit gefragt wird, antwortet dieser: »Auch ich bin ein Christ. Ich fürchte und verehre den einen, wahren Gott« (εὐσεβῶ γὰρ καὶ προσκυνῶ τὸν μόνον ἀληθινὸν θεόν). Als die Angeklagten nochmals aufgefordert werden, den Göttern zu opfern, sagt Justin, dass kein richtig denkender Mensch von der (wahren) Frömmigkeit abfällt zur Gottlosigkeit (οὐδεὶς εὖ φρονῶν ἀπὸ εὐσεβείας εἰς ἀσέβειαν μεταπίπτει, 5,4). Angesichts der Todesdrohung sprechen die Angeklagten von ihrer Zuversicht, vor dem Richterstuhl Christi zu bestehen, sagen nochmals, dass sie Christen sind und den Götzen nicht opfern (εἰδώλοις οὐ θύομεν, 5,7). Daraufhin verurteilt der Präfekt sie zum Tode, und sie werden enthauptet.

      In solchen Martyriumsberichten ist sicher nicht jede Einzelheit historisch zuverlässig; klar ist aber, dass die Verfolgung der Christen nicht deshalb erfolgte, weil man ihnen konkrete Straftaten zur Last legte, sondern sie erfolgte auf Grund des Bekenntnisses, das es den Christen unmöglich machte, den Göttern und dem Kaiser religiöse Verehrung zu erweisen.

      6. Das Verhältnis von Glaube und Leben

      Welche Bedeutung das Bekenntnis für das alltägliche Leben der Christen im 1. und 2. Jh. hatte und wie sich dieses Leben von dem der Mehrheitsgesellschaft unterschied, ist nur schwer zu sagen; die uns zur Verfügung stehenden Quellen gewähren uns kaum einen Blick in die Alltagswelt, weil beispielsweise private Briefe von Christen aus dieser Zeit nicht erhalten sind. Die summarischen Schilderungen des Lebens der Jerusalemer Urgemeinde, die die Apostelgeschichte bietet, sind zumindest idealisierend. So heißt es in 2,44f.: »Alle Glaubenden aber hielten zusammen und hatten alles gemeinsam; Güter und Besitz verkauften sie und gaben von dem Erlös jedem so viel, wie er nötig hatte.« In 4,32 schreibt Lukas: »Die ganze Gemeinde war ein Herz und eine Seele, und nicht einer nannte etwas von dem, was er besaß, sein Eigentum, sondern sie hatten alles gemeinsam.« Dass dies aber wohl doch nicht der Regelfall war, zeigt die Geschichte des aus Zypern stammenden Leviten Joseph Barnabas, von dem ausdrücklich gesagt wird, er habe ein Grundstück verkauft und den Erlös der Gemeinde gestiftet (4,36f.).

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