Tatort Bodensee. Eva-Maria Bast
Чтение книги онлайн.
Читать онлайн книгу Tatort Bodensee - Eva-Maria Bast страница 4
Gunter Haug: Sturmwarnung
Zum Buch
Der schwäbische Kommissar Horst »Hotte« Meyer auf Urlaub am Bodensee und das auch noch ohne Ehefrau Claudia. Das kann nicht gut gehen! Und tatsächlich: Horsts Freund aus alten Kommissar-Lehrgangstagen, Thomas Grundler, der ihn zu einem Tauchtrip an die im Bodensee versunkene »Jura« eingeladen hatte, kommt bei dem Unterwasserausflug ums Leben. Anfänglich ist die Todesursache völlig unklar, doch bald schon kommt die schreckliche Erkenntnis: Das war kein Unfall, das war ein raffiniert eingefädelter, eiskalter Mord. Kommissar Horst Meyer nimmt die Hetzjagd rund um den Bodensee auf. Und mehr als einmal wird der Jäger zum Gejagten!
Gunter Haug, in Schwaigern bei Heilbronn lebender Autor, genießt bei Krimifans inzwischen Kultstatus. Seine Kriminalromane verbinden Spannung, Humor und Lokalkolorit auf eine faszinierende Weise, die sowohl bei Rezensenten als auch Lesern immer wieder auf begeisterte Zustimmung stößt. Seine Bücher »Niemands Tochter« und »Niemands Mutter« wurden zu Bestsellern.
Vorwort
Dieser Roman ist das Produkt langer Überlegungen und vieler Diskussionen zwischen dem Autor, zahlreichen Freunden, Bekannten und anderen Menschen, die diesem Buch positiv gegenüberstanden.
Viele Fakten, Daten und Hintergrundgeschichten wurden seit Jahren von mir gesammelt und haben sich nun – endlich –, aus vielen Puzzlestücken zusammengefügt, in eine einheitliche Geschichte gießen lassen.
Manches von dem hier beschriebenen hat tatsächlich so oder so ähnlich stattgefunden – manches ist auch (das will ich gerne zugeben) nur der eigenen Fantasie entsprungen.
Jede Ähnlichkeit zwischen den Romanfiguren und noch lebenden oder bereits verstorbenen Personen ist natürlich rein zufällig. Und falls sich jemand dennoch wiedererkennen sollte: er/sie denke bitte an den vorangegangenen Satz!
Spekulationen und reale Tatsachen, bloße Möglichkeiten und wirklich Dagewesenes, reale Handlungsorte und fiktionale Hauptdarsteller, Meldungen aus der Vergangenheit, Fragen, die geblieben sind, Antworten, die daraus abgeleitet werden könnten: dieses gut durchmischte Konglomerat von Fakten und Vorlagen ist es, was das Verfassen eines solchen Werkes zum Vergnügen macht! Und dem Leser (hoffentlich) dergestalt auch letztendlich zugute kommt!
Und dass all diese Gedanken nicht gänzlich danebengedacht worden sind, mag die Tatsache beweisen, dass die »Sturmwarnung« nunmehr bereits in die 6. Auflage gegangen ist.
Gunter Haug
Schwaigern, im Frühjahr 2019
*
Dank an diejenigen, die dieses Buch befördert haben:
Heiner, für seinen Hinweis in letzter Minute;
Uli, der das mit dem Sauerstoff auch nicht wusste;
Karin, die schließlich Chemie studiert hat.
*
Entschuldigung an:
Frieder aus Albstadt, dessen Wohnwagen (dem Hörensagen nach) top ist;
Jürgen vom Wildenstein, dessen Wein in Wirklichkeit (längst) viel viel besser ist;
die Polizeidirektion Konstanz, in der es natürlich ganz anders zugeht.
1
»Aha, es ist also dein voller Ernst! Du willst also tatsächlich so einfach da runter?! Mal schnell ganz locker, ganz cool, mir nichts, dir nichts einen kleinen Trip unternehmen?!« Es war der personifizierte Vorwurf in Gestalt von Claudia, dem sich Horst gegenübersah.
»Cool, Mann, ruhig bleiben«, appellierte der an sich und seine Nerven wie Drahtseile, während er fieberhaft überlegte, welchen Köder er seiner Angetrauten präsentieren könnte, um die Kuh vom Eis zu bekommen (wobei Horst im Zusammenhang mit seiner Frau Claudia nie und nimmer von Kuh hätte sprechen mögen, das war halt nur so eine Redensart, aber …)
»Was heißt hier: die Kuh vom Eis bringen?!« – Schon war es ihm anscheinend herausgerutscht. Vor lauter Nachdenken und überhaupt …
»Was glaubst du denn eigentlich, wen du vor dir hast?!« Claudia war ganz offensichtlich auf dem Wert 180 bei der nach oben offenen Erregungsskala angelangt – mindestens – und eine weitere Steigerung schien unmittelbar bevorzustehen. »Ich kann mich krummlegen noch und nöcher: Praxisvertretung schieben ohne Ende, kochen, putzen, mit den Kindern Hausaufgaben machen, sie zur Musikschule und zum Fußballtraining fahren, Rasen mähen, Auto in die Werkstatt bringen, Wäsche waschen, bügeln …« Die Argumente prasselten auf Horst nieder wie ein Feuerstoß aus einem Maschinengewehr, doch glücklicherweise hatte Claudia im Eifer des Gefechts vergessen zu atmen, sodass jetzt eine Zwangspause zum Luftholen anstand, bevor die nächste Salve abgefeuert werden konnte. Diese Lücke nutzte Horst geistesgegenwärtig für seine Gegenoffensive.
»Aber dafür hast du doch deine Mutter – die kannst du doch herholen und bei uns übernachten lassen, ist doch überhaupt kein Problem. Dann kannst du dich um die Praxisvertretung kümmern und deine Mutter macht den Haushalt, das hat sie ja schließlich schon oft genug angeboten …«
Leider war Claudias Atempause mittlerweile vorüber: »Und der Herr des Hauses kann dann das Geld verjubeln, das sein dummes Weibchen mühsam mit ihrer Hände Arbeit eingenommen hat! Na prima! Das ist ja wie im Mittelalter: da hat der feudale Herr jede Menge Dienstboten für sich und seine Bedürfnisse – vom Essenkochen bis zum Betthäschen!«
»Jetzt ist’s dann aber genug!« Auch Horst war nun allmählich ganz gegen seine Planung am Durchstarten. »So langsam ziehst du die Geschichte aber wirklich auf ein Niveau – ich bitte dich! Jetzt mach aber mal einen Punkt! Was tu ich denn schon Großartiges?«
Gerade diese Aussage aber ermöglichte den ultimativen Blattschuss, der keine Sekunde auf sich warten ließ: »Nichts! Das ist es ja gerade! Ich sag’s ja: Du zwitscherst ab und ich kann gucken, wo ich bleibe – so hab ich mir Partnerschaft aber nie und nimmer vorgestellt!«
Die Ehekrise war in greifbare Nähe gerückt – Zeit für einen Kompromissvorschlag, den er für den Fall der Fälle von Anfang an im argumentativen Notfallkoffer dabeigehabt hatte. »Also – dann lass ich halt die Katze aus dem Sack, es sollte zwar eine Überraschung sein, aber bevor wir uns noch richtig in die Wolle kriegen: Du sollst natürlich nicht alleine daheim bleiben, ich hab von Anfang an danach geguckt, dass wir da unten ein paar Tage zusammen sein können. Es war nämlich in Wirklichkeit so geplant, dass ich am Montag vorfahre und du dann am Freitag mit dem Zug nachkommst, das habe ich schon alles so organisiert – wie gesagt, es sollte eine Überraschung sein …« Mit allen Anzeichen der Resignation zuckte Horst die Schultern, Zerknirschung und Enttäuschung andeutend, während sich im Gesicht seines Gegenübers im selben Moment eine wundersame Verwandlung abspielte: von 30 Tagen Regenwetter zu strahlendem Sonnenschein, und das im Verlauf von nicht einmal einer Sekunde! Mit einem Schlag war anscheinend alles wieder gut!
»Du und ich – wir beide ein verlängertes Wochenende am Bodensee? Das hast du geplant?«
Horst nickte, die Augen demütig-reuevoll auf den Boden geheftet.
»Und