Die Invasion. Hans-Peter Vogt
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Die Energie der Sonnen werden sie nutzen, um ihre Fortbewegung gewaltig zu beschleunigen. Sie werden irgendwann langsamer werden, je weiter sie sich von einer Sonne entfernen, und auch, weil sie mit ihrer Energie haushalten müssen. Sie werden jede Sonne ansteuern, um neue Energie zu tanken, und wieder Fahrt aufzunehmen, auch wenn das gewaltige Umwege bedeutet, aber Sonnen gibt es in den Galaxien genug.
Der Weg zu dieser Erde ist sehr weit. Die Reise wird einige Jahrhunderte dauern, aber die Cantara haben die Eigenschaft entwickelt, sich mit vielfacher Lichtgeschwindigkeit fortzubewegen. Nur so können sie solche gewaltigen Strecken aus vielen Millionen von Lichtjahren bewältigen, und der Älteste von ihnen ist weit über 3000 Jahre alt geworden.
Es ist eine enorme Leistung, zu der wohl noch nie ein anderes Volk gefunden hat. Auch die Xorx nicht. Seit Artemis das eigene Sonnensystem verlassen hat, ist er vor einer Verfolgung der Xorx sicher. Sie werden ihn trotz ihrer Hochtechnologie nie mehr aufspüren können, nicht mit ihrer vergleichsweisen Langsamkeit der Fortbewegung.
3.
Auf Cantara gibt es noch andere Gruppen, die den Erstschlag der Xorx überlebt haben. Auch sie waren so vorsichtig gewesen, ihre Energie weitgehend abzuschalten, um nicht aufgespürt zu werden. Auch sie hatten sich in mehreren Höhlen verschanzt.
Eine dieser Gruppen besteht aus 70 Mitgliedern unter der Führung von Mendez. Nachdem der Erstschlag vorüber ist, befiehlt auch Mendez die Flucht.
Anders als die Gruppe um Artemis machen sie sich auf den Weg in das heiße Wüstengebiet, das der Sonne am nächsten liegt.
Auch sie schalten ihre Energie weitgehend ab. Sie nehmen die Form und Farbe von Erde, Gras und Blättern an. Der Sturm, der über Cantara hinweggefegt war, hatte Millionen von Bäumen entwurzelt oder zerbrochen. Die Gruppe um Mendez schlüpft durch dieses Gewirr aus Ästen und Blättern, nimmt dann die Gestalt des Graslandes auf, das die fruchtbare Zone von der Wüste abgrenzt, und macht sich auf in die glühend heiße Zone, die für die Xorx gefährlich ist, weil die sich gegen die Strahlen und die Hitze nicht ausreichend schützen können.
Die Cantara wissen das bereits. Auf ihrer Reise nehmen sie alles an Nahrung auf, was sie unterwegs finden, und sie füllen ihre Speicher.
Die Gruppe nimmt die Gestalt von Sand an und gräbt sich schließlich mehrere Meter unter der Oberfläche ein, wo die Hitze erträglich ist. Sie werden dort unter dieser Schicht aus Sand wochenlang ausharren können. Selbst der Sand dient ihnen jetzt als Nahrungsquelle, weil er diverse mineralische Stoffe enthält.
Es wird wohl eine Weile dauern, bis die Xorx mit ihren Spezialfahrzeugen in die Wüstengebiete vordringen, um dort nach Überlebenden und nach Mineralien zu suchen. Wenn sie ihre Truppen erst einmal auf die Oberfläche des Planeten geschickt haben, werden sie auch ihre tödlichen akkustischen Waffen nicht mehr einsetzen können, ohne der Wirkung selbst zu erliegen.
Die Gruppe von Mendez ist erst einmal in Sicherheit. Sie hat Glück gehabt, und genau das Zeitfenster erwischt, wo die Xorx die Schallwellen abgeschaltet haben. Vielleicht lag auch die Höhle in einem toten Winkel, so dass die Xorx sie mit ihren Wärmebildkameras nicht erfassen konnten.
4.
Fünf andere Gruppen haben eine andere Strategie. Nachdem die akkustischen Wellen aufgehört haben, wagen sie sich ins Freie.
Sie “sehen”, wie die Flotte in den äußeren Gürtel eindringt.
Sie sehen, wie die Schiffe landen. Sie sehen, wie tausende von Soldaten mit Unterstützung von gepanzerten Maschinen und Echsen die Transportschiffe und die Zerstörer verlassen, um den Planeten endgültig in ihren Besitz zu nehmen, und alles zu zerstören, was sich ihnen in den Weg stellt.
Teil 2.
Der Kampf um den Planeten Cantara
1. Die zweite und dritte Angriffswelle der Xorx
1.
Protaxa sitzt in der Kommandozentrale seines Raumschiffes. Er ist verantwortlich für den Erfolg der Operation und für die Besiedlung des Planeten.
Die Xorx haben schon seit Jahrzehnten Sichtgeräte auf den Planeten Cantara gerichtet. Sie wissen sehr gut, was dort alles zu finden ist. Sie haben hochauflösende Wärmebild- und optische Kameras. Sie verfügen über Sonare und elektromagnetische Messgeräte.
Die Xorx wissen, dass es auf diesem Planeten eine intelligente Lebensform gibt, aber sie haben bisher nur mit Hilfe der Wärmebildkameras und der elektromagnetischen Messgeräte diese Ansammlungen von Zellen sehen können, die sich ständig verändern, und manchmal komplett von den Bildschirmen verschwinden. Das ist für die Xorx bisher nicht erklärbar.
Der erste Angriff ist erfolgreich verlaufen. Die Xorx haben auf ihren Monitoren verfolgen können, wie eine der Wärmequellen nach der anderen erlischt. Protaxa ist hoch zufrieden. Jetzt gilt es, alles aufzuspüren, was dort unten den Weg in Verstecke gefunden hat. Noch wissen die Xorx nicht einmal, wie diese intelligente Lebensform aussieht, und von ihren gewaltigen Fähigkeiten haben sie auch keinen Schimmer.
2.
Die Xorx sind Zweibeiner, mit Händen und Füssen und einem überdimensionalen Kopf. Das Gehirn ist nur durch eine Art Lederhaut geschützt, die gut durchblutet ist. Das ist einer der Schwachpunkte der Xorx, und so benutzen sie seit Jahrhunderten eine Art Helm, der mit Elektroden an das Gehirn angeschlossen ist, um Steuerungsimpulse direkt in die Armierungen an den Händen zu senden.
In Kriegszeiten - so wie jetzt - tragen die Xorx einen Panzer.
An Brust, Rücken und Hüfte gibt es zusätzliche Feuerwaffen, die sie durch Gehirnströme aktivieren können.
Die Xorx sind furchteinflösende Gegner. Zu den Trainingsmethoden der Krieger gehören neben der körperlichen Ertüchtigung auch Unterricht in Strategie, Waffentechnik, und digitalen Verfahren. Die Feuerwaffen sind effektiv. Zu der regulären Ausrüstung gehören Laserpistolen, aber sie können auch Explosionsmunition einsetzen.
Ihre Raumschiffe sind technikstrotzende Killer.
Allerdings haben die Xorx auch ein paar Schwächen. Ihr Lebenszyklus ist auf 50-60 Jahre begrenzt. Um sich zu vermehren, müssen sie ihre Rüstung größtenteils ablegen und werden dann verwundbar. Ihre Raumschiffe können zwar mit knapper Lichtgeschwindigkeit unterwegs sein, aber Angriffe auf weit entfernte Ziele sind durch die Lebenserwartung der Krieger begrenzt. Sie können zwar Ziele in Entfernungen von 20 oder 30 Lichtjahren angreifen, aber dann müssen sie sich unterwegs vermehren, um ihre Kinder oder Enkel auf ihren Planeten zurückzuschicken. Ein einzelnes Leben reicht für einen solchen Kriegszug nicht aus.
So hatten die Xorx bisher nur Planeten erobern können, die in relativer Reichweite von ihrem Heimatplaneten liegen.
Cantara ist für sie bereits ein weit entfernter Planet. Die erwachsenen Krieger würden die Heimat nicht lebend wiedersehen. Die Kleinkinder, die sie beim Antritt ihrer Reise eingeladen haben, sind bereits im Mannesalter. Sie wurden unterwegs durch die Xorx erzogen und ausgebildet. Sie haben auch Frauen an Bord und neue Kinder, die sie auf Ihrer Reise gezeugt haben. So lange hat die Reise nach Cantara gedauert. Es gibt sogar Lehrer, welche die Kinder auf der Reise unterrichtet haben.
Die Xorx werden sich