Die Invasion. Hans-Peter Vogt

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Die Invasion - Hans-Peter Vogt

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einer Einheit aus Aufräumfahrzeugen, um Wege anzulegen.

      Das sind Raupenfahrzeuge und Kipplastwagen. Sie sammeln totes Gehölz auf und schichten es zu großen Haufen. Sie sammeln Kadaver, und laden sie auf die Kipper. Von Zeit zu Zeit wird eine Grube ausgehoben, um die Kadaver mit Erde und Sand zu bedecken. Es gibt auf diesem Planeten genug Käfer, welche den Supergau überlebt haben, und die jetzt die Arbeit des Zerkleinerns übernehmen werden.

      Diese Fahrzeuge werden von Arbeitern gesteuert, die von einer Einheit von fünf Aufsehern begleitet werden, die Anweisungen geben, und dafür sorgen, dass keiner der Arbeiter seine Pflicht vernachlässigt.

      Auch hier gibt Mendez die Anweisung an zwei seiner Cantara, je einen der Arbeiter und einen der Krieger zu besetzen. Sie docken sich an. Sie kriechen in die Körper ihrer Widersacher.

      Sie beginnen zu lernen, wie diese Wesen ticken.

      Der Großteil der Cantara zieht in gasförmiger Form weiter.

      Nach zwei weiteren Tagen stoßen sie auf ein freigeräumtes Gelände, das an einem See gelegen ist. Sie finden eines der Kampfschiffe, einen Transporter und ein Versorgungsschiff. Es ist nur eine der Großeinheiten der Kampftruppen, aber für die Cantara ist diese Einheit das vorläufige Ziel ihrer Reise durch die Luft.

      Sie docken sich an die Maschinen an. Sie nehmen Besitz von den Kriegern und dem Kommandanten. Sie werden lernen, wie man solche Kampfschiffe steuert oder sabotiert. Sie werden lernen, wie man die Elektronik beeinflusst und umprogrammiert.

      Sie werden lernen, wie die Kommunikationskanäle und die militärischen Strukturen aufgebaut sind. Sie werden von den Gehirnen der Gegner Besitz ergreifen.

      Sie werden den Xorx nichts tun. Noch nicht. Sie werden beobachten, sich kurzschließen, und ihre Informationen austauschen, um sie als Erbinformationen an ihre Nachkommen weiterzugeben.

      All das geschieht unbeobachtet und völlig unerkannt. Die Gruppe um Mendez hat instinktiv die richtige Tarnung gewählt, um einen Teil der Flotte in einem Handstreich zu übernehmen.

      Es ist wie ein Kampf David gegen Goliath. Dieses Mal haben die Cantara die besseren Karten, weil sie unterschätzt werden, und weil sie genau das Zeitfenster erwischt haben, um diesen Posten der Xorx unbemerkt zu übernehmen.

      Zwar sind die Kampfeinheiten mit Infrarotsuchgeräten, Sensoren und Wärmebildkameras ausgerüstet, aber die durchforsten nur das Unterholz. Es gibt weitere solcher Einheiten. Sie sind in einem großen Radius um die Raumschiffe herum aktiv. Sie erscheinen auf dem Sonar und den Wärmebildkameras in der Kommandozentrale der Kampfeinheit, aber die Cantara selbst sind jetzt unsichtbar, weil sie sich mit der Energie der Kämpfer und der Maschinen verschmolzen haben, auch dann, wenn sie ihr Energiefeld anzünden, etwa, um Informationen mit ihren Artgenossen auszutauschen.

      Es ist die ideale Tarnung.

      3.

      Mendez hat sich in der Kommandozentrale des Zerstörers breit gemacht. Er hat sich geteilt. Er ist in den Körper des Kapitäns geschlüpft, in den Körper des Steuermanns und der Offiziere. Er sitzt jetzt in den Köpfen der Funker, und er hat sich an die Maschinen angedockt.

      Mendez hat noch nie vorher etwas von dieser Elektronik und dieser Mechanik gesehen, aber er lernt schnell. Sehr schnell.

      Schon nach wenigen Tagen kann er dieses Raumschiff steuern und es bedienen. Er überwacht den Funkverkehr und sämtliche Beobachtungsgeräte.

      Seine Cantara haben auch Besitz von diesen bemannten Kampfjets ergriffen, welche die Bodentruppen manchmal begleiten, und die den Luftraum überwachen. Sie lesen die verschlüsselten Codes. Sie lernen, wie man eine Laserkanone bedient. Sie lernen, wie diese Schallwellen entstanden sind, die einen Großteil ihres Volkes ausgelöscht haben.

      Die Cantara hören zu. Sie beobachten und sie lernen weiter.

      Sie begleiten auch die Krieger zu ihren Schlafstätten. Die Cantara selbst brauchen keinen Schlaf. Sie können in eine Art Ruhephase verfallen, in der die Energie total heruntergefahren wird, aber Schlaf ist ihnen fremd. Im Schlaf sind diese Krieger der Xorx verwundbar.

      Sie begleiten die Krieger in die Schlafräume. Sie sehen, dass hier zweigeschlechtliche Wesen gibt. Mann und Frau. Sie beobachten diesen Akt der Paarung, den der Flottenkommandant Protaxa angeordnet hat. Sie schlüpfen in die Körper der Frauen, und sehen, was dort geschieht. Die Frauen haben eine Gebärmutter, und sie haben Eileiter. Die Männer hingegen haben einen Hoden, in dem Samenzellen entstehen.

      Die Cantara finden das hochinteressant. Es ist so, wie bei den Säugern, die es auf ihrem Planeten gegeben hat, bevor sie durch den Beschuss der Xorx ausgelöscht wurden. Sie beobachten diesen Prozess der Befruchtung. Sie beobachten die Zellteilung, und sie spüren die Genstränge und die Chromosomen auf. Diese Xorx sind auf einmal für die Cantara durchsichtig wie Glas, und sie werden manipulierbar.

      Die Cantara finden heraus, wie schnell der Alterungsprozess bei diesen Wesen fortschreitet, im Vergleich zu ihrem eigenen Leben. Die Xorx brauchen diese ständige Vermehrung durch den Akt der Zeugung, um die Art am Leben zu erhalten. Das ist für die Cantara die Chance, mittel- und langfristig auf die Art Einfluss zu nehmen, indem sie die Genstränge manipulieren. Die Cantara brauchen nur einen oder mehrere Bausteine bei der Zellteilung im Mutterleib zu verändern, um völlig neue Wesen hervorzubringen.

      Nicht nur das. Die Cantara beobachten die Prozesse des Körpers. Die Nahrungsaufnahme und -verwertung. Das Immunsystem. Die Nervenbahnen und die Entstehung von roten und weißen Blutkörperchen. Diese Wesen sind sehr komplex, und sie sind sehr anfällig, wenn man nur einen dieser Vorgänge im Rückenmark, in den Innereien, oder in der Hirnrinde verändert. Es ist ein Leichtes, diese Wesen auszuschalten, erst recht, weil sie Luft atmen und Wasser trinken, das sie auf Cantara vorfinden.

      Im Wasser gibt es Millionen von Microben. Die Nahrung kann verderben. Sie ist der Nistplatz für Pilze und Bakterien. Bakterien wiederum brauchen die Xorx für ihre Verdauungsprozesse. Es ist einfach, in diesen Kreislauf einzugreifen, um die Xorx außer Gefecht zu setzen. Durch Durchfälle, Fieberanfälle und Epidemien.

      Die Cantara finden auch schnell heraus, dass in den Körpern der Xorx ein ständiger Kampf zwischen verschiedenartigen Viren stattfindet. Stört man dieses Gleichgewicht, werden die Xorx krank und kampfunfähig.

      Die Cantara hingegen sind durch solche Veränderungen nicht gefährdet. Sie sind der Wächter dieser Prozesse. Sie haben weit über eine millionen Jahre Erfahrung in der Steuerung solcher Vorgänge, die es auch in den Tieren gegeben hat, die bis vor wenigen Wochen auf Cantara gelebt hatten.

      Die Cantara waren auf ihrem Planeten stets der Herr über alles Leben. Sie haben in den letzten Tagen bereits die Fäulnisprozesse im Unterholz beobachtet. Sie haben herausgefunden, dass es dort junge Sprösslinge und Samen gibt. Wenn man den Wald läßt, so wird er sich in wenigen Jahren erholen und zu einem neuen Urwald heranwachsen.

      Ein größeres Problem ist das Aussterben von Großtieren.

      Die Cantara haben die Berge von Fischleichen gesehen, die von den Arbeitern der Xorx aus dem Wasser gefischt worden sind. Sie haben die Leichen gesehen, die von den Arbeitern an Land aufgesammelt und begraben werden. Das Gleichgewicht der Natur ist zunächst einmal nachhaltig gestört, weil ein wichtiger Baustein im Kreislauf der Arten fehlt.

      Die Xorx haben aber auch eigene Tiere mitgebracht.

      Verschieden große Säuger und Vögel, die sie züchten, um sie zu melken, oder zu essen. Diese Tiere

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