Das Leben ist ein Abenteuer. Hans-Peter Vogt

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Das Leben ist ein Abenteuer - Hans-Peter Vogt

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Théra musste wieder zurück in ihre Heimat nach Südamerika, Papa musste wieder nach Sachsen-Anhalt und in die USA. Es musste jetzt zusammengefasst werden, was in dieser Woche passiert war, und es musste eine Strategie für die Zukunft entworfen werden.

      Wie gut, dass es in einer Woche Ferien gab.

      Nachdem Papa, Théra und Dicke die wichtigsten Fakten vorgetragen hatten, ergriff Dennis das Wort.

      „Wir haben einen Teilerfolg gehabt, aber jetzt muss es weitergehen. Die anderen Gruppen stehen in den Startlöchern. Ich bin mir sicher, dass auch ein Teil des Heroins und ein Teil des Geldes, was wir an die Behörden verraten haben wieder auf dem schwarzen Markt landet. Die Beamten sind schließlich auch nur Menschen, und sie werden schlecht bezahlt.“

      Er fuhr fort, „wir können solche Aktionen nutzen, um dem Gegner zu schaden. Wir können die Öffentlichkeit aufrütteln, langfristigen Erfolg haben wir damit nicht.“

      „Der Dicke“ nickte. „So ist es überall, ob in den USA oder in Burma. Die Behördenvertreter arbeiten manchmal sogar mit der Mafia zusammen. Die Verlockungen des Marktes sind auch zu gross. Als Polizist würde ich wohl auch nicht widerstehen, wenn ich mein Beamtengehalt damit leicht verdoppeln oder verdreifachen kann, indem ich die Augen zudrücke.“

      Théra nickte. „Vielleicht könnten wir den Drogenbaronen in einem Land schweren Schaden zufügen, etwa in Kolumbien, aber es gibt andere, in Afghanistan, in Burma, in Persien oder der Türkei, überall, wo es solche Anbaugebiete gibt, die teilweise unter dem Schutz der Regierungen stehen, weil das eine sichere Einnahmequelle devisenschwacher Länder ist.“

      Trifter seufzte. „Das ist es ja gerade. Selbst wir profitieren davon. Wir verkaufen nicht, aber wir klauen Drogengelder. Ich hab nicht mal einen genauen Überblick, wie viel Millionen wir schon in der Schweiz und in Liechtenstein gebunkert haben. Ich glaube fast, wir werden diesen Sumpf nie austrocknen.“

      Théra nickte. „Ist die Frage, ob das sein muss. Wir haben andere Schwerpunkte. Unsere Reformation der Gesellschaft in Peru und den Nachbarstaaten. Unsere Nahrungsmittelfabriken und die Versorgung Bedürftiger mit billigem Essen. Unser bisher leider sehr geringer Einfluss auf Industrie und Bänker. Unsere kleinen Erfolge bei der Klimarettung. Unsere Erfolge bei der Erforschung und Produktion umweltfreundlicher Technologien. Unsere Zusammenarbeit mit Menschen in vielen Ländern der Erde, die immer mehr zu einer Art „geheimer Völkerverbindung“ werden. Wir dürfen unsere Erfolge nicht gering einschätzen, aber eins zum Abschluss: Wir können nicht alle Schleuserbanden verfolgen. Das ist nicht unsere Aufgabe. Wir wüssten auch garnicht, wohin mit den Menschen, denen wir helfen. Das wäre ein eigenes Projekt, Aufanggesellschaften für politisch Verfolgte und für Wirtschaftsflüchtlinge zu gründen, die jedes Jahr tausende von Menschen aufnimmt. Das hätte zudem die Folge, dass nur noch mehr Schleuserbanden entstehen. “

      Théra seufzte, “wir wären da komplett überfordert, aber nun zurück zu unserem eigentlichen Thema. Papa und ich, wir werden euch jetzt wieder verlassen. Ich denke, es genügt voll und ganz, wenn „der Dicke“ seine bisherige Arbeit fortsetzt. Schade dem Gegner. Bleibe unsichtbar. Baue ein festes Netzwerk an Freunden und Helfern. Wir haben Unterstützung bei gewissen Behörden und bei Politikern. Wir bewegen uns vorwärts. In zwei oder drei Jahren können wir einen solchen Schlag wie jetzt wiederholen. Wir können die Mädchen für unsere Zwecke einbinden, die wir jetzt gerettet haben. Naja. Nicht nur für unsere Zwecke, auch zu ihrem eigenen Vorteil. Sie werden glücklicher sein, wenn sie mit uns zusammenarbeiten. Ich werde die Drogenbarone nicht umstimmen. Selbst mit meiner Macht nicht. Aber wir können dafür sorgen, dass langsam das Wirklichkeit wird, was Papa immer mit einer gerechteren Weltordnung anstrebt. Wir sind dabei. Mein Vorschlag ist also, dass wir genauso weitermachen, wie bisher. Wir sind auf einem guten Weg.“

      Es wurde noch eine Stunde diskutiert, dann wurde Théras Vorschlag angenommen.

      Nils war erschüttert gewesen, als er all das mitansehen musste. Diese Sinnlosigkeit der Gewalt. Aber nun konnte er sich beruhigt zurücklehnen. Irgendwie schien er durch die Vorgänge gereift. Théra und Papa würden ihn morgen verlassen. In einer Woche gab es Ferien. Er würde wieder sein „normales Leben” aufnehmen, und für die Freunde sorgen. Lernen, Sport, Skaterfahren, das tägliche Programm, die gelegentlichen Überwachungen und Aktionen mit „dem Dicken“, und all die Kontakte in der „Musikakademie“, die überall nur „das Zentrum“ genannt wurde. Und vielleicht würde er in diesem Sommer auch seine Liebe finden. Helen. Ein Schauer von Vorfreude fuhr plötzlich über seinen Rücken.

      Heute würde es noch weitere Beobachtungen geben, morgen würde er sich frei nehmen. Er fand, dass er Anspruch darauf hatte.

      Er empfing plötzlich einen warmen Energiestrahl von Papa. Er hatte seinen Gedanken gelesen. Er sah Papa an. Dennis lächelte und Nils atmete auf. Vielleicht würde er Helen sogar am Sonntag wiedersehen.

      Plötzlich bemerkte er Théras Energiestrahl. Auch Théra lächelte. Jetzt war sich Nils sicher, dass er Helen morgen wiedersehen würde.

      Nur gut, dass sie so höllisch vorsichtig gewesen waren. Mit der Mafia war nicht zu spaßen. Wenn du bei denen erst auf der schwarzen Liste standest, dann gute Nacht.

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