Clash. Belle Aurora
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„Das war irrsinnig.“ Sie grinsten mich breit an. „Ist das immer so?“
„Schlimmer noch“, sagten sie alle zusammen.
„Wow.“ Ich hatte Probleme mir das vorzustellen. „Ihr seid echt eine größere Nummer, als ich dachte.“
Sie lachten über meinen staunenden Unglauben. Die Aufzugtüren öffneten sich, ich trat zuerst hinaus, schloss das Penthouse auf und betrat die Räumlichkeiten. Langsam ging ich durch die Suite.
„Oh mein Gott“, sagte ich und sah zu Noah hinter mir. Ich musste lachen. „Ihr seid echt eine viel, viel größere Nummer, als ich dachte.“
Die Penthouse Suite war alles, was ich erwartet hatte und mehr. Es gab vier Schlafzimmer, jeweils mit einem riesigen Bett darin und eine Dachterrasse, komplett mit Essplatz. Außerdem zwei Badezimmer und begehbare Schränke. Insgesamt waren drei große Fernseher an den Wänden angebracht und es gab eine Sofaecke, die aussah, als wären das die bequemsten Couchen, die jemals hergestellt wurden, sowie einen Bürobereich und eine geräumige Küche.
Während die Jungs sich ihre Zimmer aussuchten, stellte ich sicher, dass im Kühlschrank alles eingeräumt war, wie es gebraucht wurde. Es klopfte und ich sah erst durch den Spion, bevor ich öffnete. Ein Angestellter mit ungefähr zehn extra Handtüchern kam herein. Ich freute mich darüber. wie glatt bisher alles gelaufen war.
„Legen Sie sie bitte einfach hier ab, danke.“
Nackt, bis auf die Boxers, kam Lee aus seinem Zimmer. „Sind das die Handtücher? Gut, ich brauch eine Dusche.“
Ich blinzelte kurz beim Anblick seines schlanken, durchtrainierten Körpers, bevor ich überall hinsah, nur nicht zu ihm. Je näher er kam, desto unangenehmer wurde mir das. Ich wusste nicht, was ich tun sollte, also legte ich mir die Hand vor die Augen. „Entschuldige, Lee, mach nur.“
Er klang amüsiert. „Das musst du nicht machen, Emmy, ernsthaft.“ Ich blickte durch meine Finger. „Ende der Woche hast du uns alle komplett nackt gesehen“, sagte er sachlich.
Wirklich? Meine Hand sank. „Im Ernst?“
Lee grinste. „Auf einer Tour gibt es keine Privatsphäre.“ Er ging davon, schob sich die Boxershorts herunter und trat aus ihnen heraus. „Außerdem macht mir das nichts aus.“
Tag eins und ich hatte einen knackigen Männerpo gesehen. Und er war hübsch.
Ich fragte mich gerade, was ich sonst noch so zu Gesicht bekommen würde, als Connor splitterfasernackt aus seinem Zimmer kam. Ich drehte mich schnell weg, aber es war zu spät. Ich hatte es gesehen. Alles.
Tag eins und ich hatte einen Penis gesehen. Und er war auch hübsch.
Er ging an mir vorbei, schnappte sich ein Handtuch vom Küchentresen. „Hey, Emmy.“
Meine Wangen färbten sich rosa. Ich spürte, wie sie Löcher in mein Gesicht brannten. Vorsichtig drehte ich mich um, gab mir dabei Mühe, nur in seine Augen zu sehen.
Er grinste. „Wollen wir ficken?“
Mein Magen zog sich zusammen. Was hatte er gerade gesagt? Er sah meinen schockierten Gesichtsausdruck, zog einen Mundwinkel hoch und ging in das zweite Badezimmer.
„Nein? Ganz sicher? Okay. Vielleicht ein andermal.“
Bevor er ganz im Bad verschwand, zwinkerte er mir anzüglich zu und schloss dann die Tür hinter sich.
Noah kam mit nacktem Oberkörper aus seinem Zimmer und als er mein blasses Gesicht sah, lachte er leise. „Ich dachte, du würdest unbeschadet davonkommen. Bedauerlicherweise hat er dich im Visier und wird nicht aufhören, dich zu ärgern, Emmy.“ Ich musste nicht fragen, wovon er sprach, denn wir wussten es beide. Er hielt einen Moment inne und stupste mich am Arm. „Möchtest du einen Rat?“
Ich nickte geradeheraus.
Noah seufzte. „Sowie er eine Reaktion erhält, gefällt es ihm. Schockieren ist sein Ding. Ich weiß, dass es schwer sein wird, aber versuche nicht zu reagieren. Benutze dein bestes Pokerface. Hoffentlich sucht er sich dann ein neues Opfer.“
„Okay.“ Das gefiel mir nicht.
„Willst du was Positives hören?“, fragte er und ich sah zu ihm hoch. „Du überlebst deinen ersten Tag, und machst dabei keinen schlechten Job.“
Ich seufzte. „Das ist etwas Positives“, sagte ich froh.
„Warum gehst du nicht auf dein Zimmer und machst dich auch etwas frisch. Triff uns so um fünf wieder hier und wir fahren zum Stadion, wo du uns bei der Probe zusehen kannst. Wie klingt das?“
„Super“, sagte ich aufrichtig und ließ die vier Penthouse Schlüssel auf dem Tresen liegen, bevor ich meinen an mich nahm. Ich verließ die Suite, schloss die Tür hinter mir und fuhr mit dem Aufzug in den zwölften Stock. In meinem Zimmer stellte ich mit Freuden fest, dass mein Gepäck bereits angekommen war und ging duschen.
Das Stadion war riesig und jetzt, wo ich wusste, dass jedes Konzert ausverkauft war, wusste ich die Ausmaße der Konzerte zu schätzen. Ehrlich gesagt würde ich es am nächsten Tag herausfinden, wenn ich das erste Konzert miterleben würde. Noah hatte mir versichert, dass niemand einen besseren Platz hätte, als ich. Das war aufregend. Ich stand im Seitenbereich der Bühne und beobachtete, wie die Jungs an ihre Plätze gingen. Einen Moment später begannen die Soundchecks. Kurz danach zählte Hell sie an und sie begannen zu spielen.
Ich war nicht auf das gefasst gewesen, was ich empfand, als das erste Gitarrenriff und der schnelle Beat des Schlagzeugs über mich hinweg schwappte. In der einen Sekunde stand ich neben der Bühne, in der nächsten führten mich meine Schritte heraus, näher zur Band, die ich noch nie hatte spielen hören. Schande über mich.
Denn sie waren umwerfend.
Noah spielte einen Akkord und Connor einen anderen. Sie überlappten und mein Körper stand in Flammen. Es fühlte sich an, als ob mein Skelett aus der Haut springen und meine weiche Hülle in einem Häuflein auf dem Boden neben der Bühne zurücklassen wollte. Näher und näher ging ich auf sie zu, bis ich direkt vor ihnen stand. Noah sah mich, zwinkerte mir zu und begann zu singen. Mein Körper stand nicht in Flammen, sondern hatte sich längst aufgelöst. Ich war ein einziges Durcheinander aus Gitarrenakkorden, rauem Schlagzeug-Beat, fettem Bass und dieser Stimme.
„Ja“, wisperte ich. Ich ließ meinen Aktenordner fallen, ballte die Fäuste und rief: „Ja!“
Überraschenderweise sahen sie mich nicht an, als wäre ich völlig durchgeknallt, was ich eindeutig war. Sie spielten weiter. Sie spielten für mich. So fühlte es sich jedenfalls an.
Als der Song vorbei war, klatschte ich so fest ich konnte und Noah lachte leise in Mikro.
„Danke, dankeschön. Das war für unseren einzig wahren Fan, Emmy.“
Ich jubelte, lachte laut und legte die Hände um den Mund und rief: „Mehr!“
„Mehr?“
„Mehr!“,