Clash. Belle Aurora
Чтение книги онлайн.
Читать онлайн книгу Clash - Belle Aurora страница 8
Egal, wie sehr mir die Füße schmerzten, innerlich strahlte ich. Okay, vielleicht auch äußerlich. Ich konnte nicht anders. Irgendwie fing alles an, sich zu fügen und ich kam aus dem Staunen nicht heraus. Es war aufregend, in Los Angeles zu sein. Ich hatte noch nie etwas in West Hollywood zu tun gehabt, aber hier war ich nun. Lief über den Strip. Es war wie im Film. Mit den Daumen unter den Rucksackgurten eingehakt bestaunte ich alles um mich herum. Leider hatte ich nur ein altes Handy. Ich wollte schon gern ein Smartphone haben, aber die waren so teuer, deswegen sah ich den Nutzen nie ein. Und wirklich, die kosteten ein Vermögen. Also standen mir keine digitalen Karten zur Verfügung. Aber ich hatte einen Stadtplan, den ich mir am Busbahnhof gekauft hatte, und der tat es auch.
Nach fünfzehn Minuten Fußmarsch war ich endlich am Ziel. Das Gebäude war sehr groß, hatte drei Stockwerke und als ich auf das hohe Tor zuging und den Knopf der Gegensprechanlage drückte, atmete ich tief durch, um mich zu sammeln.
„Ja?“
„Ähm …“ Aus irgendeinem Grund lehnte ich mich näher an das kleine schwarze Gerät. „Ich habe einen Termin bei Micah.“
„Emily?“
„Ja“, rief ich viel zu laut in die Gegensprechanlage.
Ich hätte schwören können, dass der Mensch am anderen Ende lachte.
„Ich lass dich rein. Drück richtig fest gegen das Tor, okay?“
Das Tor sah schwer aus. „Okay.“
Ich hörte die Entriegelung und drückte, so fest ich konnte. Das Tor bewegte sich kaum, aber nach einem kleinen Kampf damit schaffte ich es, mich durch die schmale Lücke zu quetschen, die ich aufgedrückt hatte. Als ich das Tor losließ, knallte es laut zu und ich machte einen erschrockenen Satz. Mit der Hand auf der Brust und dem Blick auf das Tor hatte ich die Person hinter mir nicht kommen hören.
„Hallo.“
Erneut machte ich einen Satz und mir entglitt ein überraschtes Quietschen, als ich mich umdrehte und Noah dort stehen sah. Er hatte die Hände in den Hosentaschen und grinste mich an. Ich wurde knallrot und lächelte.
„Hallo.“
Er trug schwarze Jeans, weiße Turnschuhe und ein anthrazitfarbenes T-Shirt. Sein Grinsen wurde breiter und in seinen Wangen kamen Grübchen zum Vorschein. Er legte die Hand vor den Mund und hüstelte lachend.
„Ich wollte dich nicht erschrecken.“
Ich mochte Noah. Mit einem Biss auf die Lippe gab ich zögerlich zu: „Dazu braucht es nicht viel, befürchte ich.“
Sein kehliges Lachen zauberte ein Lächeln auf mein Gesicht und als er eine Weile nichts sagte, blickte ich in seine braunen Augen und sah, dass er auch lächelte. Er atmete aus und fuhr mit der Hand über sein kurz geschorenes Haar.
„Bereit, dein Leben zu verkaufen?“
Klang er absichtlich so Unheil verkündend?
„Klar.“ Mein Magen verkrampfte sich und mein Lächeln erstarb ein wenig. „Wo muss ich hin?“
Als wir das Gebäude betraten, war ich verblüfft. Ich sah mich um. Die Einrichtung entsprach nicht dem, was ich erwartet hatte. Das war nicht einfach nur ein Gebäude. Es war ein Haus. Ein Zuhause. An den Wänden hingen gerahmte Fotos, doch bevor ich sie mir ansehen konnte, kam eine hübsche, hochschwangere Frau barfuß die Treppen herunter. Sie trug ein langes, weites Kleid und umfasste ihren Bauch.
„Oh. Mein. Gott.“ Sie sah zu Noah hinüber. „Ist das Emily?“
Noahs Blick lag weiterhin auf mir. „Das ist Emily.“
„Du lieber Gott.“ Die langen, glatten, blonden Haare gingen ihr bis zum Gesäß. Sie sah mich von oben bis unten an und lächelte breit. „Du bist ja absolut bezaubernd.“ Sie erreichte die unteren Stufen und Noah ging zu ihr, um ihr an der Hand herunterzuhelfen. Ihre blauen Augen strahlten. „Ist sie nicht hinreißend?“
Noah versuchte, nicht zu lachen. „Absolut.“
Warte, war das Noahs Ehefrau? Sie kam auf mich zu, hielt mir die Hände entgegen und ohne darüber nachzudenken, legte ich meine in ihre. Sie umschloss meine Hände und zog mich näher, wobei sie mich genau betrachtete. Ihre Stimme war leise, aber liebenswürdig.
„Du bist so winzig. Wie groß bist du?“
„Eins … sechzig“, stotterte ich. Es klang wie eine Frage.
„Diese Klamotten. Diese Brille. Oh, dieser Rucksack!“ Sie keuchte auf, bevor sie mich an ihre Seite zog. „Ich liebe sie. Darf ich sie behalten?“
„Amber.“ Noah sah die nette Dame tadelnd an. „Sie ist kein Haustier.“
Amber hielt mich noch fester. „Ich werde sie gut behandeln, Noah. Ich schwöre.“
Noah drückte sich mit Daumen und Zeigefinger gegen die Nasenwurzel, aber er grinste. „Herr im Himmel.“
In dem Augenblick kam Micah die Treppen herab. „Liebling“, sagte er vorsichtig. „Warum erwürgst du die arme Miss Emily?“
Oh. Amber war Micahs Frau. Alles klar.
Amber lockerte ihren Griff, aber nur geringfügig. „Ich behalte sie. Ihr müsst jemand anderes für die Jungs finden. Tut mir leid.“
Micah lächelte seine Frau an, als er näher kam. „Okay, Liebling. Ich glaube, das Baby muss sich jetzt ausruhen.“
Sie funkelte ihn an. „Dem Baby geht’s prima.“
„Und du musst Emily loslassen.“
„Ich will Emily aber nicht loslassen.“
Micah versuchte, mich von ihr loszueisen. „Lass Emily los, Liebling.“
Nach etwas Gezerre ließ sie mit einem Seufzen von mir ab. „Na gut.“ Sie sah mich an. „Wir sehen uns nachher, um den Job genauer zu besprechen, okay?“
„Okay“, sagte ich leise. Bei all meiner Unbeholfenheit gelang es mir, zurückzulächeln. Obwohl sie ein wenig eigenartig war, war Amber super herzlich und das berührte mich. Ich sehnte mich nach Zuneigung und mochte sie auf Anhieb. Ich hatte den Eindruck, man könnte viel Spaß mit ihr haben. Micah warf mir einen entschuldigenden Blick zu, als er seine Frau fort führte. Ich zeigte ihm mit meinem Blick, dass alles gut war. Dann sagte Noah die gruseligsten Worte, die ich jemals gehört hatte.
„Möchtest du die Jungs kennenlernen?“
„Die Jungs?“ Ich schluckte. „Die Band?“ Mein Mund war trocken und ich hatte Atemschwierigkeiten. „Sie sind hier?“ Oh nein. Mein Magen verknotete sich.
„Moment mal.“ Noah verschränkte die Arme vor der Brust und sah