Öffentliches Wirtschaftsrecht. Stefan Storr

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      Eine Berufung auf die öffentliche Ordnung ist nach der Rspr des EuGH nur möglich, wenn eine tatsächliche und hinreichend schwere Gefährdung vorliegt, die ein Grundinteresse der Gesellschaft berührt, vgl EuGH v. 14.3.2000, Rs. C-54/99 – „Église de scientologie“, Rn 17, Slg. 2000, I-1335; s. auch Bröhmer, in: Calliess/Ruffert, Art. 52 AEUV Rn 4.

       [117]

      EuGH v. 10.2.2000, Rs. C-340/97 – „Nazli“, Rn 58, Slg. 2000, I-957.

       [118]

      Zur Qualifikation als Rechtfertigungsgrund Schroeder, in: Streinz, AEUV Art. 34 Rn 74 mwN; ausf Ehlers, in: ders. (Hrsg.), Europäische Grundrechte und Grundfreiheiten, § 7 Rn 101 ff.

       [119]

      EuGH v. 20.2.1979, Rs. C-120/78 – „Cassis de Dijon“, Rn 8, Slg. 1979, 649, 662; s. auch EuGH v. 26.6.1995, Rs. C-368/95 – „Vereinigte Familiapress/Bauer Verlag“, Rn 8, Slg. 1997, I-3689, 3713. Ausf zur Cassis-Rechtsprechung und den Reaktionen des Schrifttums Kingreen, in: Calliess/Ruffert, Art. 34–36 AEUV Rn 45 ff.

       [120]

      EuGH v. 30.11.1995, Rs. C-55/94 – „Gebhard“, Rn 37, Slg. 1995, I-4165, 4197.

       [121]

      EuGH v. 9.3.1999, Rs. C-212/97 – „Centros“, Rn 29, Slg. 1999 I-1459; EuGH v. 30.9.2003, Rs. C-167/01 – „Inspire Art“, Rn 136 ff, Slg. 2003 I-10155.

       [122]

      S. etwa EuGH v. 1.7.2014, Rs. C-573/12 – „Ålands Vindkraft“, ZUR 2014, 553 m. Anm. Kröger.

       [123]

      Vgl auch Schroeder, in: Streinz, Art. 36 AEUV Rn 46. EuGH v. 30.4.2009, Rs. C-531/07 – „LIBRO“, Rn 22, 34, Slg. 2009, I-3717. stützte sich allgmeiner auf den Schutz von Büchern als Kulturgut.

       [124]

      Dieser in Deutschland von Forsthoff geprägte Begriff wird im Primärrecht nicht ausdrücklich genannt. Art. 106 AEUV und Art. 36 GRCh sprechen von „Dienstleistungen von allgemeinem wirtschaftlichen Interesse“, Art. 14 AEUV von „Diensten von allgemeinem wirtschaftlichem Interesse“ und in Protokoll Nr 26 zum Lissabonner Vertrag von „Dienste(n) von allgemeinem Interesse“, Art. 34 GRCh von „Leistungen der sozialen Sicherheit“ und „sozialen Diensten“. Die Kommission hat demgegenüber den Begriff der Daseinsvorsorge von Anfang an verwendet, vgl Mitteilungen „Leistungen der Daseinsvorsorge in Europa“, ABl. EG 1996 C 281/3 und KOM(2000) 580; „Grünbuch zu Dienstleistungen von allgemeinem Interesse“, KOM (2003) 270; „Weißbuch zu Dienstleistungen von allgemeinem Interesse“, KOM (2004) 374.

       [125]

      Als Beispiel EuGH v. 18.6.1998, Rs. C-266/96 – „Corsica Ferries“, Rn 59, Slg. 1998, I-3949. S. allerdings auch die Kritik von Emmerich/Hoffmann, in: Dauses, H 50, dass der EuGH in den Glücksspielfällen diese Bestimmung nicht herangezogen habe. Dies kann man auch damit erklären, dass der EuGH dort vorranging die nationalen Rechtfertigungsgründe in den Blick nimmt.

       [126]

      Wenn sich eine Richtlinie auf bestimmte Erwägungen stützt, können diese in anderem Kontext nicht als illegitim angesehen werden; gleichwohl ermöglicht die Verhältnismäßigkeitsprüfung differenzierende Lösungen. Bisweilen bringen die Richtlinien eine ausdrückliche Anerkennung nationaler Regelungen zum Ausdruck und können so die Argumentation erleichtern, vgl zu nationalen Urheber- und Markenrechten Schroeder, in: Streinz, Art. 36 AEUV Rn 19. Richtlinien können allerdings auch den Schutz begrenzen und so außerhalb ihres Anwendungsbereiches eine Rechtfertigung ausschließen.

       [127]

      So zum Glücksspielrecht EuGH v. 8.9.2009, C-42/07 – „Liga Portuguesa de Futebol Profissional“, Rn 69, Slg. 2009, I-7533.

       [128]

      EuGH v. 30.4.2014, Rs. C-390/12 – Pfleger, Rn 35 f, EuZW 2014, 597; EuGH v. 10.3.2016, Rs. C-235/14 – „Safe Interenvíos“, Rn 108, IWRZ 2016, 219.

       [129]

      Streinz, Europarecht, Rn 844 f; Ehlers, in: ders. (Hrsg.), Europäische Grundrechte und Grundfreiheiten, § 7 Rn 109 f.

       [130]

      Ausf zur Dienstleistungsfreiheit Kluth, in: Callies/Ruffert, Art. 57 AEUV Rn 78 ff.

       [131]

      Beispielsweise kodifiziert Art. 9 der RL 2006/123/EG (DienstleistungsRL) die EuGH-Rspr zur Niederlassungsfreiheit. Näher zu dieser Entwicklung Ruthig, in: Ruffert, Europäisches Sektorales Wirtschaftsrecht, § 3 Rn 14 ff.

       [132]

      Näher zu den daraus resultierenden Zweifeln am deutschen Grundmodell des genehmigungsbedürftigen Gewerbes Cornils, in: Schlachter/Ohler, Dienstleistungsrichtline, Art. 9 Rn 46; Ziekow, GewArch. 2007, 217; Krajewski, NVWZ 2009, 929, 930 f.

       [133]

      Zuletzt zum kompletten Verbot von Zahnarztwerbung EuGH v. 4.5.2017, Rs. C-339/15 – „Luc Vanderborght“, MMR 2017, 673; s. auch Epiney, NVwZ 2018, 1172, 1179.

       [134]

      EuGH v. 4.7.2019, Rs. C-377/17 – „Kommission/Bundesrepublik Deutschland“, NVwZ 2019, 1120 zu den Architektenhonoraren; dazu auch Brüning, KommJur 2020, 1; Kluth, NJW 2020, 1471.

       [135]

      EuGH v. 4.7.2019, Rs. C-377/17 – „Kommission/Bundesrepublik Deutschland“, NVwZ 2019, 1120 Rn 56, 97;

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