Der Tod setzt Segel. Robin Stevens

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Der Tod setzt Segel - Robin Stevens Ein Fall für Wells & Wong

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       TEIL SECHS: RÄCHENDE GEISTER

       Kapitel 1

       Kapitel 2

       Kapitel 3

       Kapitel 4

       Kapitel 5

       Kapitel 6

       Kapitel 7

       TEIL SIEBEN: VORHANG

       Kapitel 1

       Kapitel 2

       Kapitel 3

       Kapitel 4

       Kapitel 5

       Aminas Ägypten-Führer

       Anmerkungen der Autorin und Danksagung

      • TEIL EINS •

      KURZ VOR MITTERNACHT

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      1

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      Dies ist ein Bericht über den letzten Mordfall, den die Detektei Wells & Wong je gemeinsam gelöst hat.

      Mein Name ist Hazel Wong und ich bin am Boden zerstört. Bisher habe ich fest daran geglaubt, dass sich die Dinge zwischen meiner besten Freundin Daisy und mir niemals ändern könnten, zumindest nicht wirklich. Selbst wenn der Rest der Welt aus den Fugen geraten und wie eine Weihnachtskugel auf dem Boden zerschellen sollte, könnte nichts uns beiden je etwas anhaben. Immerhin waren wir Wells & Wong. Wir waren die Detektei und würden immer Oberwasser behalten.

      Doch nun muss ich einsehen, dass ich den Fehler begangen hatte, wie Daisy zu denken. In meinem Kopf haben sich ihre Stimme und meine eigene inzwischen so sehr miteinander vermischt, dass ich sie kaum noch auseinanderhalten kann, es sei denn, ich gebe mir bewusst die Mühe, innezuhalten und darüber nachzudenken – aber gerade das, nämlich innehalten, wollte ich nicht, nicht in diesem Fall. Außerdem hat Daisy mir versprochen … sie hat versprochen …

      Allmählich sollte ich alt genug sein, um zu wissen, dass Versprechen gebrochen werden können, dass niemand unantastbar und auch der Mythos von Daisy Wells, dem Mädchen, das dem Tod die Stirn bietet, ohne auch nur einen Kratzer davonzutragen, eben nur das ist: ein Mythos.

      Ich beginne mit diesem Bericht zu Hause bei Daisy, auf Fallingford, am Tag vor Heiligabend. Als ich zuletzt an Weihnachten hier war, waren in jedem Kamin prasselnde Feuer entzündet, neben der großen Haupttreppe stand ein herrlich beleuchteter, riesiger Baum und Hetty, das Hausmädchen der Familie Wells, brachte aus der Küche unzählige Teller voll Weihnachtsküchlein, importierter Gewürze und dampfender Leckereien. Dieses Weihnachten jedoch ist vollkommen anders. Im Haus ist es kalt und irgendwie andauernd dunkel, egal wie viele Lampen und Kerzen Chapman und Hetty anzünden. Mrs Doherty, die Köchin, hat die Plätzchen verbrennen lassen und selbst die Hunde wirken todtraurig. Meine kleinste Schwester May versucht gerade, sie mit Keksen zu füttern, doch die Hunde ignorieren sie, weshalb May die beiden anbrüllt.

      »Ich glaube, ich hasse englische Weihnachtsfeiern«, hat meine andere Schwester, Rose, gerade gesagt und ich kann ihr nur recht geben.

      Aber nicht über England will ich nun schreiben, sondern über Ägypten: die Helligkeit dort, wie die Sonne auf dem Nil glitzert, das Dröhnen und Rütteln unseres Kreuzfahrtschiffs unter meinen Füßen – und Daisy. In dem Augenblick, als wir die Kabine betraten und das Blut sahen, hielt ich alles für nichts anderes als ein weiteres aufregendes Abenteuer, ein neues Rätsel, das es zu lösen galt, doch nun muss ich einsehen, wie falsch ich lag. Ich habe es lange vor mir hergeschoben, diesen Fall zu dokumentieren. Doch nun, endlich, will ich diese letzten Tage – unseren letzten Mordfall – noch einmal Revue passieren lassen, um noch einmal bei ihr zu sein.

      Vielleicht kann ich Daisy so wieder zum Leben erwecken.

      2

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      Vermutlich nahm alles während des Herbsttrimesters auf der Deepdean seinen Anfang. Daisy und ich waren inzwischen Elftklässlerinnen, was sich schrecklich erwachsen und vielversprechend anhört – nur leider entpuppte sich die Realität als ebenso vernebelt und verwirrend wie das englische Herbstwetter.

      Unsere Detekteikolleginnen hatten schlechte Laune – und einen ausgesprochen guten Grund dafür. Der Mutter unserer Freundin Küken ging es von Tag zu Tag schlechter, ohne dass irgendjemand etwas daran ändern konnte. Im Sommer hatten wir alle erstmals davon erfahren, dass ihre Krankheit unheilbar war. Sobald der Schock darüber allmählich nachgelassen hatte, begriffen wir, dass es in der englischen Sprache einfach nicht die richtigen Worte dafür gibt, um auszudrücken, wie sehr wir das bedauerten. Außerhalb von Büchern ist diese Trauer irgendwie viel weniger dramatisch, dafür kostet sie wesentlich mehr Kraft, als einem in Büchern vorgemacht wird.

      »Ich will nicht, dass ihr mich bemitleidet«, sagte Küken entschieden. »SEHT mich nicht so an!« Also mussten wir so tun, als würde uns nicht auffallen, wie sie immer dünner wurde, bis die großen Augen in ihrem schmalen Gesicht riesig wie Kutschenlampen wirkten.

      Wir mussten ungeheuer vorsichtig sein, wenn es in irgendeiner Form um Mütter ging. Sobald Küken den Schlafsaal betrat, verkniff Kitty sich die Beschwerden darüber, dass ihre Mutter ein Baby erwartete (»Es wird genauso furchtbar werden wie Binny! Wahrscheinlich sogar schlimmer!«). Und Lavinia entsorgte die aufmerksamen Nachrichten, die sie gemeinsam mit wunderschön verpackten Paketen voller Süßigkeiten und Kuchen von ihrer Stiefmutter Patricia bekam, damit Küken sie nicht zu sehen bekam.

      Daisy dagegen behandelte das Thema natürlich in typischer Daisy-Manier. Sie war die Einzige von uns, die tatsächlich die meiste Zeit vergaß, dass Küken überhaupt eine Mutter hatte. Sie stürzte sich wieder in Lacrosse und Reiten und mogelte

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