Selbstfürsorge für Dummies. Eva Kalbheim
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Die eigene Persönlichkeit weiterentwickeln
Die Persönlichkeit ist in ständigem Wandel begriffen. Sie entwickelt sich im Laufe des Lebens weiter und je nach Lebenssituation rücken Persönlichkeitsanteile in den Vorder- oder Hintergrund. Beantworten Sie die folgenden Fragen möglichst ehrlich und spontan mit Ja oder Nein:
Haben Sie eine aufmerksame Selbstwahrnehmung?
Kennen Sie Ihre Bedürfnisse?
Haben Sie ein klares Bild von sich selbst?
Kennen Sie Ihre Stärken und Schwächen?
Haben Sie ein stabiles Selbstvertrauen?
Haben Sie ein starkes Selbstwertgefühl?
Haben Sie Zugang zu Ihren Wünschen und Träumen?
Nutzen Sie Ihre Fähigkeiten und Fertigkeiten gut?
Deckt sich Ihre Selbstwahrnehmung weitgehend mit dem Bild, das andere von Ihnen haben?
Können Sie die Reaktionen anderer auf Ihre Handlungen vorhersagen?
Bei acht bis zehn »Ja«-Antworten sind Sie ausgesprochen versiert in der Selbstwahrnehmung und kennen sich offensichtlich sehr gut. Wenn Sie sechs- bis siebenmal mit »Ja« geantwortet haben, ist Ihre Selbstwahrnehmung in großen Teilen gut ausgeprägt. Bei fünf oder weniger »Ja«-Antworten lohnt es sich bestimmt, wenn Sie Ihre Selbstwahrnehmung trainieren – vielleicht sogar mit professioneller Hilfe. Denn offensichtlich schlummert noch ungenutztes Potenzial in Ihnen.
Den Idealzustand im Blick
Durch eine Imaginationsübung, in der Sie sich mit dem Vollbild Ihrer Persönlichkeitsentwicklung beschäftigen, lenken Sie Ihre Aufmerksamkeit ganz bewusst auf einen Idealzustand. Das hat eine große Sogwirkung auf Ihre innere Energie – Sie aktivieren damit Bereiche Ihres Gehirns, in denen Glückshormone ausgeschüttet werden. Vielleicht meldet sich Ihr Verstand während der Imagination mit dem Gedanken »Das geht doch sowieso nicht« – lassen Sie diesen Gedanken vorüberziehen wie eine Wolke am Himmel. Wer weiß denn schon sicher, was alles geht oder nicht geht? Sie gönnen sich einen Tagtraum! Der Vorteil: Je intensiver Sie davon träumen, was Sie gut können und gerne tun, desto mehr Details fallen Ihnen zu Ihren persönlichen Ressourcen ein.
In der Nachbetrachtung Ihrer Imaginationsübung geht es darum, welche Rolle Ihre ganz persönlichen Stärken für den Idealzustand Ihrer Persönlichkeitsentwicklung spielen:
Wie wirken sich Ihre Stärken und Begabungen auf die Gestaltung Ihrer Beziehungen mit anderen Menschen aus?
Wie helfen Ihre Stärken und Begabungen Ihnen bei der Arbeit?
Welche Ziele können Sie dank Ihrer Stärken und Begabungen besonders gut erreichen?
Versuchen Sie diese Fragen möglichst detailliert zu beantworten. So beginnen Sie einen gedanklichen Prozess, der Ihre Persönlichkeitsentwicklung fördert. Je konkreter Ihre Vorstellungen, desto besser – denn oft hemmt man sich selbst dadurch, dass man viel zu diffuse Vorstellungen von einem Zielzustand hat. Fragen Sie sich anschließend, wie Sie Ihre Stärken und Begabungen künftig fördern und entwickeln könnten:
Bei welchen Gelegenheiten können Sie Ihre Stärken besonders bewusst einsetzen?
Wer könnte Sie dabei unterstützen, Ihre Stärken noch sinnvoller zu nutzen als bisher?
Welche Informationen brauchen Sie noch über Ihre Stärken?
Durch die Weiterentwicklung Ihrer Stärken und Begabungen werden Sie spüren, dass Ihre Selbstwirksamkeitserwartung steigt und Sie sich immer sicherer fühlen. Ihre Fähigkeiten und Fertigkeiten haben Ihnen auf Ihrem bisherigen Lebensweg bereits gute Dienste geleistet und durch die intensive Beschäftigung mit diesem Thema können Sie Ihr Potenzial voll ausschöpfen. Lassen Sie nicht locker – jeder Tag bietet Ihnen neue Trainingsmöglichkeiten.
Die »Big Five« der Persönlichkeit
»Persönlichkeit« ist die Bezeichnung für eine Fülle von sichtbaren Merkmalen, die einen Menschen charakterisieren. Persönlichkeitsforscher haben herausgefunden, dass fünf Faktoren helfen, eine Persönlichkeit zu beschreiben (Fünf-Faktoren-Modell der Persönlichkeit). Diese Faktoren oder Eigenschaften werden »Big Five« genannt und lauten:
Selbstsicherheit
Verträglichkeit
Wendung nach außen
Gewissenhaftigkeit
Offenheit für Erfahrungen
Die Begrifflichkeit des Fünf-Faktoren-Modells ist je nach Autor unterschiedlich – die Selbstsicherheit wird oft auch »Neurotizismus« genannt, die Wendung nach außen »Extraversion« oder »Begeisterungsfähigkeit«. Jeder dieser Faktoren wird auf einer Skala dargestellt und ist bei jedem Menschen unterschiedlich stark ausgeprägt. Hilfreich sind daher Adjektive, die die Spannweite der einzelnen Dimensionen charakterisieren:
Selbstsicherheit (Neurotizismus): in sich ruhend versus nervös
Verträglichkeit: umgänglich versus barsch
Wendung nach außen (Extraversion): gesellig versus zurückhaltend
Gewissenhaftigkeit: genau versus nachlässig
Offenheit für Erfahrungen: neugierig versus festgelegt
Einen Big-Five-Test in deutscher Sprache finden Sie im Internet unter de.outofservice.com/bigfive
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Regelmäßig reflektieren
Persönlichkeitsentwicklung setzt regelmäßige Selbstreflexion voraus: Sie können sich bewusst weiterentwickeln, indem Sie selbstkritisch, aber liebevoll beobachten, wie Sie denken, fühlen und handeln. Treten Sie immer wieder einen Schritt zurück und schauen Sie auf Ihren Alltag, Ihre Arbeit, Ihre Beziehungen und Ihr Selbstbild:
Wie reagieren Sie üblicherweise, wenn es Ihnen gut geht und Sie das Gefühl haben, Ihren Alltag