Staubfänger. Lucie Faulerová

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Staubfänger - Lucie Faulerová

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zieht stärker und ich beuge meinen Kopf zurück, bis ich nicht einmal mehr richtig atmen und auch gar nicht mehr schlucken kann. In dem Moment passiert das alles, auch wenn ich versuche, den Gedanken zu unterdrücken, es kommt alles zurück wie ein Bumerang. Ich komme nicht ans Ventil und sehe ihn, in dem Anzug, den er sonst nie trug, ich weiß nicht mehr, warum er ihn diesmal anhatte, wahrscheinlich wurde jemand unter die Erde oder unter die Haube gebracht, wer weiß, aber ich erinnere mich, dass er kam und sich hinlegte, nicht mal die Schuhe zog er sich aus. Als ich ihn fand, lag er mit Anzug und Krawatte auf dem Rücken auf der Couch. Als wäre er tot. Als würde er in einem offenen Sarg liegen.

      »Mehr.«

      Und so bin ich nicht achtundzwanzig, nicht bekifft und es fickt mich auch kein Fremder in meinem Vorzimmer. Ich bin zehn oder elf und stehe neben der Couch. Ich knie mich neben ihn hin, mit höflicher Feierlichkeit oder feierlicher Höflichkeit, der Erzähler wird das nicht Zutreffende streichen, und beobachte ihn. Doch er war tot. Aber dann drehte er sich auf die Seite.

      Zwischen den einzelnen Stößen kam mir das in den Kopf. Der Schmerz war bereits so stark, dass mir die Tränen in Strömen herunterrannen, und es rann mir auch die Nase, und da ich keine Hand frei hatte, um diesen Strom aufzuhalten, weil der Typ meine beiden Hände festhielt, und da ich ihn nicht durch Blickkontakt aufhalten konnte, weil ich ihm den Rücken zugedreht hatte, und da ich auch nicht schreien konnte, weil ich fast erstickte, lockerte ich die Muskeln in meinen Beinen und fiel zu Boden. Ich knackste und fiel auseinander. Und ich wollte furchtbar, furchtbar gern, ich hätte alles dafür gegeben, dass dieser verzweifelte Typ hier wäre, der die Esplanade nicht finden konnte.

      Er schreckte auf und betrachtete mich, zunächst nur entsetzt. Und ich kam mir in dem Moment vor wie ein Kind in einem Ferienlager, in dem es gar nicht sein will. So als ob ich wüsste, dass ich genau in diesem Augenblick abstürzen und fallen und mich umbringen würde oder noch schlimmer. So als würde mich nichts mehr ruhig stellen können, so als sollte das niemals zu Ende gehen. Ich bin ein Kind in einem Ferienlager, in dem es gar nicht sein will, und das, was ich fühle, ist nicht einmal Heimweh. Ich sehne mich nach nichts und niemandem, und dennoch ist das, was ich spüre, diesem Gefühl schrecklich ähnlich. Ich war zu Boden geworfen, halb liegend, halb sitzend, und halb konnte ich mich hören, wie ich schrecklich laut heulte und wimmerte und fluchte, und er betrachtete mich, mit dieser Haarsträhne im Gesicht, den Hosenschlitz noch offen und mit einem Ausdruck, in dem sich Entsetzen und Abscheu mischten, als ob er es ahnte, dass in meinem Kopf ein psychedelischer Film ablief, von dem er auch nicht nur einen klitzekleinen Ausschnitt sehen wollte, und binnen weniger Sekunden schlug er die Tür hinter sich zu, ohne auch nur ein Wort zu sagen.

      Ich heulte dort noch furchtbar lange, ich fühlte, wie mir der Rotz in den Mund rann, mein Brustkorb tat dermaßen weh, als hätte die Faust Gottes darauf eingeschlagen, und ich konnte überhaupt nicht verstehen, was los war. Die Zeit verstrich, wie sie wollte, und vielleicht lief sie auch eine Weile rückwärts, bis sie außer Atem war.

      Ba-dam tsss.

      Ich schaue zur Tür ins Wohnzimmer. Sie ist halb offen, ich schaue sie an und kann mir nicht helfen, ich habe die Vermutung, es erwartet mich etwas Entsetzliches hinter dieser Tür. Es ist so grauenhaft, dass ich es nicht wage, zu überlegen, was es sein kann. Es ist, als würde ich früher oder später durch diese Tür gehen müssen. Und vielleicht gehe ich durch diese Tür, denn vielleicht erwartet mich dort meine Befreiung. Auch wenn diese Befreiung das Ende meiner Existenz sein wird. Doch was, wenn das Ende nicht genug ist?

      Ba-dam.

      Ich muss wohl eingeschlafen sein. Ich bin wohl wieder aufgewacht, aber ich hoffe, dass es nicht so ist. Von irgendwoher rieselt nasser Sand auf mich herunter. Er rieselt in meinen Schoß. Doch das ist kein Sand. Mit einem verklebten Auge beobachte ich, wie die Pfütze aus meinem eigenen Urin um mich herum immer größer wird, ohne mich von der Stelle zu rühren.

      Tsss.

      Es ist, als würde ich mit jedem Schlucken riskieren, dass sich mein Kopf vom Hals loslöst. Ich habe meine Augen aufgemacht. Es ist bereits hell, durch den Türspalt dringt Licht aus dem Wohnzimmer zu mir. Ich kann meine kleine Ausstellung der Überflüssigkeiten sehen, auf den Regalen und in den Vitrinen und an der Wand und auf dem Boden, sie starren direkt zu mir herüber, meine Staubfänger, meine Freunde, mein Spiegel.

      Und was bist du, Anna? Und was bist du.

      Schnitt und Abblende.

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