Verstrickung des Herzens. Heather Graham

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Verstrickung des Herzens - Heather Graham страница 14

Verstrickung des Herzens - Heather Graham MacKenzies Saga

Скачать книгу

sie versuchte auch gar nicht, sich zu wehren. Die Brauen erhoben, schaute sie direkt in seine Augen, während er sie zwischen den anderen Paaren hindurchdirigierte, in die Halle, hinaus auf die Veranda.

      Im gedämpften Licht der Lampions und des Mondes trafen sie niemanden an. Die Musik wehte zur offenen Tür heraus, und sie tanzten weiter.

      »Also haben Sie Ihren Verlobten bereits kennengelernt, Miss Warren.«

      »Wen meinen Sie?«

      »Meinen guten Freund, Major Harrington.«

      »Nein, der Major ist nicht ...« Ihre Stimme erstarb.

      »Bisher sind mir nur wenige weiße Männer begegnet, die sich mit ihm messen könnten.«

      »Gewiß, er ist sehr charmant, aber nicht mein Verlobter.«

      »Doch. Allem Anschein nach ist Colonel Warren fest entschlossen, Sie mit Harrington zu verheiraten.«

      »Colonel Warren kann nicht entscheiden, wie meine Zukunft aussehen soll.«

      »Immerhin unterstehen Sie Warrens Vormundschaft. Als Army-Kommandant ist er es gewohnt, Befehle zu erteilen.«

      »Nicht mir«, erwiderte sie kühl. »Ich nehme von niemandem Befehle entgegen.«

      »Vielleicht werden Sie in unserer Wildnis eine Überraschung erleben, Miss Warren. Glauben Sie mir, manchmal ist es am besten, Befehlen zu gehorchen. In diesem Sumpf könnte Harringtons Ehefrau ein angenehmeres Leben führen als Warrens Tochter.«

      »Gut, daran werde ich denken, Mr. McKenzie. Nun bin ich neugierig geworden. Was hat mein Stiefvater Ihnen angetan?«

      »Meinen Sie – mir direkt?«

      »Natürlich. Hat er Sie verletzt oder beleidigt?«

      Alle seine Muskeln spannten sich an. Unwillkürlich umfaßte er ihre Taille noch fester und sah sie zusammenzucken. »Nein, Miss Warren, er hat mich niemals angerührt. Sonst wäre er bereits tot. Aber seine Brutalität hat mich tief getroffen.«

      »Auch die Weißen wurden brutal behandelt, von vielen Indianern ...«

      »Nicht von mir, Miss Warren.«

      »Sie tun mir weh! Halten Sie mich nicht so fest ...«

      »Vielleicht sollte ich Sie gar nicht halten.« Abrupt blieb er stehen, und sie verlor das Gleichgewicht, so daß sie an seine Brust sank. In ihrer Verwirrung trat sie nicht zurück. Und er spürte ihren Herzschlag an seinem, roch ihren süßen, femininen Duft, starrte in ihre Smaragdaugen.

      »Oh, da seid ihr ja!« rief jemand, und James erkannte Harringtons Stimme. Sofort schob er Miss Warren von sich. »Champagner?« fragte der Major fröhlich. »Teela, James?«

      »Danke, ich habe schon genug.« James verneigte sich vor Miss Warren. »Wenn Sie mich entschuldigen würden ...«

      Er kehrte in die Halle zurück, begrüßte alte Freunde, die ihm den Weg versperrten und sich nach der Kriegssituation erkundigten. Geduldig beantwortete er die Fragen, versuchte die Leute zu beruhigen und sein Volk zu verteidigen.

      Aber wie konnte man den Krieg verteidigen?

      Endlich gelang es ihm, in den Oberstock zu flüchten. Er schaute nach Jarretts kleinem Sohn, der friedlich in der Wiege neben dem Bett seiner Mutter schlummerte. Dann schlich er in Jennifers Zimmer. Auch sie schlief tief und fest, ein Lächeln auf dem Engelsgesicht. Behutsam küßte er ihre Stirn, und sein Herz sehnte sich erneut schmerzlich nach der Frau und dem Kind, die er verloren hatte.

      Er ging in sein Zimmer und zog die Weste und das Rüschenhemd aus. Nur mit seinen Breeches und den Stiefeln bekleidet, betrat er den Balkon und schaute zum Zypressenwald hinüber. Zwischen den alten Bäumen wand sich der Fluß dahin. Fruchtbares Land lag im Osten, jetzt abgebrannt und verwüstet von den Kämpfen zwischen Weißen und Indianern, die immer weiter nach Süden gedrängt wurden.

      Plötzlich hörte er ein Geräusch und wandte sich zur benachbarten Balkontür. Sie stand am Geländer, vom Mondschein umflossen, und blickte zum Himmel hinauf.

      Im sanften Nachtwind flatterte ihr frisch gebürstetes, offenes Haar, das über ihrem Rücken hinabhing, voller roter Glanzlichter. Sie trug ein schlichtes, weißes Nachthemd, unter dem sich ihre hoch angesetzten, runden Brüste abzeichneten, die schmale Taille, die schön geschwungenen Hüften.

      Was für ein verführerisches Bild sie bot ... Gegen seinen Willen erhitzte sich sein Blut. »Zum Teufel mit ihr!« murmelte er, und sie starrte ihn erschrocken an.

      Er stand im Schatten, an der Hausmauer. Nun trat er vor, und sie schrie unterdrückt, eine Hand auf den Mund gepreßt. »Was machen Sie hier?« fragte sie atemlos und runzelte die Stirn.

      »Das ist mein Zimmer.« Die Arme vor der Brust verschränkt, neigte er sich zu ihr hinüber und glaubte, sie würde zurückweichen. Doch sie blieb stehen und musterte ihn im nächtlichen Silberschein.

      »Wenn das Ihr Zimmer ist, sollten Sie hineingehen.«

      »Warum? Ich war zuerst hier draußen, und Sie haben mich gestört.«

      Viel zu deutlich zeichneten sich ihre Brüste unter dem dünnen Nachthemd ab, perfekt wie Marmor. Die Versuchung war zu groß, und er berührte ihre Wange, ihre Schultern, zog sie an sich, getrieben von einem unwiderstehlichen Verlangen, diese vollen Lippen zu kosten.

      Süß schmeckte ihr Mund, nach frischer Minze. Die Finger in ihr dichtes Nackenhaar geschlungen, schob er seine begierige Zunge zwischen ihre Zähne. Nicht genug. Mit der anderen Hand liebkoste er eine ihrer Brüste und streichelte die zarte Knospe.

      Ihr Atem stockte, ihre Finger glitten zu seinen Schultern hinauf, und ein halb erstickter Laut begleitete den Kuß.

      In wachsender Erregung begann James zu zittern. Um Himmels willen, was tat er da? Das durfte nicht geschehen.

      Energisch stieß er sie von sich. Sie bebte am ganzen Körper und starrte ihn verwirrt an. Weil er sie so leidenschaftlich geküßt und dann losgelassen hatte?

      »Gehen Sie in Ihr Zimmer zurück!« befahl er ärgerlich.

      »Sir, Ihr Benehmen ist einfach unterträglich!« fauchte sie, hob eine Hand und schlug ihm ins Gesicht.

      Damit hätte er rechnen müssen. Aber sein Gehirn war von wilder Begierde umnebelt worden. Nun bewegte er sich instinktiv, packte ihr Handgelenk und riß sie an sich. In ihren Augen las er keine Entschuldigung, keine Angst.

      Obwohl er sie schmerzhaft festhielt, zuckte sie nicht mit der Wimper, und sie wehrte sich auch nicht. Statt dessen beobachtete sie ihn wütend und wartete, bis er sie losließ. »Diesmal kommen Sie mir noch mal davon«, warnte er sie. »Aber bedenken Sie, wir befinden uns im Kriegszustand. Wenn Sie einen Indianer schlagen, schlägt er zurück.« Schweigend hielt sie seinem Blick stand, und er schob sie wieder von sich. »Gehen Sie in Ihr Zimmer!«

      Sie schlenderte gemächlich zu ihrer Tür, wo sie sich noch einmal umdrehte. »Diesmal werde ich Ihrer höflichen Bitte Folgen leisten, Sir. Aber in Zukunft sollten Sie berücksichtigen, daß das auch mein Balkon ist. Hier darf mich niemand herumkommandieren.«

Скачать книгу