Verstrickung des Herzens. Heather Graham

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Verstrickung des Herzens - Heather Graham MacKenzies Saga

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einen Spielplatz halten, werden Sie nicht lebend herauskommen.«

      Schweigend riß sie sich los und floh ins Haus.

      Beim Dinner saß sie ihm gegenüber. Jennifer durfte mit den Erwachsenen essen. Deshalb sprach man nicht über den Krieg, dessen Grauen sie bereits leidvoll erfahren hatte, sondern über Literatur, Theater und Musik.

      Teela beobachtete, wie liebenswürdig James McKenzie mit seiner Tochter und seiner Schwägerin redete. Offenbar war sie die einzige, die seinen Zorn erregte. Am vergangenen Abend waren ihr die Blicke aufgefallen, die ihm einige Frauen zugeworfen hatten. Und als sie sich jetzt daran erinnerte, empfand sie eine absurde Eifersucht.

      Letzte Nacht hatte sie stundenlang wach gelegen und an den leidenschaftlichen Kuß gedacht. Eigentlich müßte sie sich ihres Verhaltens schämen. Schon immer war sie eigensinnig und mutwillig gewesen, aber niemals leichtfertig.

      Trotzdem schämte sie sich nicht. Sie wollte diesen Mann berühren, seinen kraftvollen Körper spüren, seinem Blick begegnen, mochte er sie auch voller Spott betrachten. Es drängte sie, ihn näher kennenzulernen, seine Gedanken, seine Gefühle ...

      Während sich die Konversation um die Architektur von Charleston drehte, rief Teela diesen Morgen in ihr Gedächtnis zurück. Ihre Hand, die über seinen nackten Körper geglitten war, immer tiefer hinab. Diese Hitze, diese vibrierende Vitalität ... Natürlich, das hatte er nur getan, um sie zu erschrecken und in die Flucht zu schlagen. Es war ihm ja auch gelungen. Trotzdem sehnte sie sich nach ihm. Der Appetit war ihr vergangen, und sie legte ihr Besteck beiseite.

      »Nach dem Dinner will ich aufbrechen«, hörte sie ihn sagen. »Wenn ihr mich jetzt entschuldigen würdet – ich muß noch ein paar Sachen packen. Jennifer, hilf deinem Vater. Dann erzähle ich dir eine Geschichte und bringe dich ins Bett.«

      »Bleib doch noch hier, James«, bat Tara, und Jarrett ergriff ihre Hand.

      »Vielleicht hat er etwas Wichtiges zu erledigen.«

      »Miss Warren ...« Teela schaute zu James auf, der plötzlich vor ihr stand. »Es war mir ein Vergnügen, Sie kennenzulernen, und ich werde um Ihre Sicherheit beten.«

      »Danke«, erwiderte sie höflich, »auch ich will für Sie beten.«

      Gefolgt von Jennifer, verließ er das Zimmer, und Teela starrte auf ihren Teller hinab. Ein Glück, daß er abreisen wollte! Sonst würde sie womöglich etwas Ungeheueres tun ...

      Was?

      Das wußte sie nicht. Es spielte ohnehin keine Rolle. Vermutlich würde sie ihn nie wiedersehen – und nie mehr empfinden, was er in ihr entfacht hatte. Tränen brannten in ihren Augen.

      »Alles in Ordnung, Miss Warren?« fragte Jarrett leise.

      »Ja, ich bin nur müde.«

      »Wenn Sie sich zurückziehen möchten, würden wir’s verstehen«, versicherte Tara.

      Erleichtert nickte Teela und stand auf. »Vielen Dank für Ihre Gastfreundschaft. Es ist so wundervoll auf Cimarron.«

      »Oh, wir freuen uns sehr, daß Sie sich bei uns wohl fühlen.«

      Teela zwang sich zu einem Lächeln. Dann flüchtete sie in ihr Schlafzimmer hinauf, zog sich aus und schlüpfte in ihr Nachthemd. Rastlos wanderte sie umher, hörte Schritte im Flur, Männerstimmen im Nebenraum. Offensichtlich nahmen die Brüder Abschied voneinander.

      Wie kann Jarrett ihn gehen lassen, fragte sie sich erbost. Hinaus ins gefährliche Kriegsgebiet? Aber wie sollte er ihn zurückhalten?

      Nach einer Weile verstummten die Stimmen, und Teela rannte auf den Balkon. Ehe ihr bewußt wurde, was sie tat, betrat sie James’ Zimmer. Es war allem Anschein nach leer.

      Schluchzend kehrte sie in ihr eigenes Schlafzimmer zurück, sank aufs Bett und verfluchte ihre Tränen. Um sie hinunterzuschlucken, kniff sie krampfhaft die Lider zusammen.

      Als sie die Augen wieder öffnete, stockte ihr Atem. Sie blinzelte verwirrt und richtete sich auf.

      Vom Silberglanz des Vollmonds eingehüllt, stand er in der Balkontür, breitschultrig und halb nackt. Er war im Licht und sie im Dunkel. Trotzdem glaubte sie, er müßte das Staunen in ihrem Blick lesen, während sie nichts von seinem Gesicht sah.

      Eine Ewigkeit schien zu verstreichen, während er reglos dastand. Und dann kam er zu ihr. Angstvoll sprang sie aus dem Bett, doch das nützte ihr nichts. Er umklammerte ihre Arme, riß sie an seine nackte Brust, und durch den dünnen Stoff ihres Nachthemds spürte sie seine fieberhafte Hitze.

      »Dazu haben Sie kein Recht ...«, würgte sie hervor. »Sie können nicht einfach hier eindringen ...«

      Ein verzehrender Kuß verschloß ihr den Mund.

      »Gerade warst du in meinem Zimmer«, flüsterte er. »Warum?«

      »Um mich zu verabschieden.«

      »Lügnerin! Du wolltest mehr, viel mehr.«

      »Nein ...«

      »Doch. Das wolltest du ...« Und er küßte sie wieder, fordernd und begierig, unwiderstehlich.

      Mit beiden Fäusten trommelte sie gegen seine Brust. Aber dann öffnete sie ihre Finger und berührte die harten Muskeln. Sie konnte kaum atmen.

      Dieses Gefühl kannte sie bereits. Alles in ihr schien zu zittern, als seine Zunge in ihren Mund eindrang, heiß und aufreizend, und ihr die letzte Widerstandskraft nahm. Jetzt kämpfte sie nicht mehr, protestierte nicht, erwiderte den Kuß mit gleicher Glut, schien in seinen Armen zu brennen ...

      Ein Teil ihres Verstandes kehrte zurück, und sie wollte ein Nein flüstern. Doch es hätte nichts bedeutet. Sie verstand James’ wilde Leidenschaft nicht. Beinahe fürchtete sie sich davor, aber ihre Weigerung wäre eine Lüge gewesen. Daß er sie halb und halb haßte und wie ein nächtlicher Sturm zu ihr gekommen war, störte sie nicht.

      Nur eins wußte sie – auf unerklärliche Weise gehörte sie zu ihm, und plötzlich glaubte sie, ihr ganzes bisheriges Leben hätte diesem einen Augenblick entgegengestrebt.

      »Heute abend wollte ich das Haus meines Bruders verlassen.« Sein Flüstern war eine heisere Liebkosung an ihrer Wange. »Vielleicht mit dir ... Aber du gehörst in dieses Haus, ins weiche Bett eines weißen Mannes, mit sauberen Laken und Daunenkissen.«

      Seine Lippen glitten an ihrem Hals hinab, und sie wollte ihm erklären, sie würde gar nichts brauchen, ein Lager aus Erde und Gras wäre genug, wenn er sie nur festhielt. Und noch etwas brauchte sie – ihren Verstand. Doch den hatte sie verloren, ebenso wie die Kraft, James zu bekämpfen und sich seiner spöttischen Verachtung zu entsinnen.

      Plötzlich ließ er sie los, und sie hörte, wie er die Bettdecke beiseite riß. Beide wurden nun von Mondstrahlen beleuchtet, und sie sah sich selbst im hohen Drehspiegel, die Konturen ihres Körpers unter dem dünnen Nachthemd, die Brüste unter der Spitzenborte am tiefen Ausschnitt. Alles war weiß, das Hemd, ihre Haut – nur weiß, bis auf die dunkelroten Locken, die über ihren Rücken herabhingen.

      James wandte sich wieder zu ihr. Im schwachen Licht schimmerte seine Haut wie Kupfer. Das pechschwarze Haar, sonst im Nacken zusammengebunden, fiel auf die breiten Schultern. Nur die engen

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