Verstrickung des Herzens. Heather Graham

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Verstrickung des Herzens - Heather Graham страница 16

Verstrickung des Herzens - Heather Graham MacKenzies Saga

Скачать книгу

er fühlt sich jeder Krise gewachsen, Mr. McKenzie. Ich würde gern hierbleiben, wenn nicht ... Doch das spielt keine Rolle. Was ich bis jetzt von Florida sehen konnte, gefällt mir sehr gut. Ich habe schon so viel darüber gelesen. Ich möchte St. Augustine, Jacksonville und Tallahassee kennenlernen, zu den Keys segeln, in den Flüssen schwimmen, alles besichtigen und fühlen und auskosten ...«

      »Bald werden Sie ein Skalpiermesser am Kopf spüren, Miss Warren.«

      »Vielleicht auch nicht.«

      »Wenn Sie unbedingt hierbleiben wollen, heiraten Sie Harrington. Sein Herz gehört bereits Ihnen. Sicher wird er bereitwillig nach Ihrer Pfeife tanzen.«

      »Niemand soll nach meiner Pfeife tanzen, Mr. McKenzie«, entgegnete sie. »Und so nett ich John auch finde, ich werde ihn nicht heiraten.«

      »Oh? Dazu haben Sie sich schon entschlossen?«

      »Ich liebe ihn nicht.«

      Als er in Gelächter ausbrach, schien er sie zu beleidigen, denn sie versuchte ihn zu ohrfeigen. Aber er war schneller und hielt ihre Hände fest. »Sie lieben ihn nicht? Miss Warren, ich kenne Ihre Welt. Und wie wir beide wissen, heiratet man in Ihren Kreisen nur selten aus Liebe. Ihr Stiefvater hat ein Arrangement für Sie getroffen, das seinen Vorstellungen entspricht. Mit welchem Recht wollen Sie sich dagegen wehren?«

      »Es ist nicht meine Entscheidung.«

      »Lehnen Sie John ab, weil Ihr Vater ihn auserkoren hat?«

      »Mein Stiefvater. Und ich lasse mich nicht zwingen, irgend jemanden zu heiraten.«

      »Nicht irgend jemanden ... Vielleicht sollten Sie John erst mal besser kennenlernen.«

      Teela starrte ihn an, und ihre Augen erschienen ihm wie funkelnde Smaragde. Plötzlich strich er mit ihrer Hand über seine Wange. Sie schreckte nicht zurück. Wie Seide fühlten sich ihre Fingerspitzen an. Er küßte ihre Handfläche, liebkoste sie mit seiner Zunge und hörte, daß sie den Atem anhielt. Als er sie wieder ansah, hatten sich ihre Lider gesenkt.

      In diesem Moment hätte er sich abwenden und ihr zeigen sollen, daß er ihren verführerischen Reizen widerstehen konnte. Doch sein Verlangen, ein fast schmerzlicher. Hunger, war stärker. Er neigte sich zu ihr, berührte ihre Lippen mit seinen, nahm sie in die Arme und küßte sie voller Leidenschaft.

      Auch jetzt schmeckte sie nach Minze und entfachte ein quälendes Feuer. Ungeduldig drückte er sie auf sein Bett hinab, ignorierte eine warnende innere Stimme und preßte ihre Hand an seine nackte Brust, ließ sie hinabgleiten, zum Zentrum seiner Erregung.

      Da riß sie sich endlich los. »Nein!« flüsterte sie, und er rückte sofort von ihr weg. Doch sie rührte sich nicht. Wie betäubt lag sie da.

      »Verdammt, Miss Warren, verschwinden Sie aus meinem Zimmer! Spielen Sie nicht mit mir! Ich bin kein Spielzeug, das man benutzen und dann einfach in die Ecke stellen kann!«

      Wortlos sprang sie auf, rannte hinaus und warf die Tür zu. Er lauschte ihren Schritten, die sich hastig entfernten, und schüttelte dann lachend den Kopf.

      Aber schon im nächsten Augenblick erstarb sein Gelächter. Teela Warren spielte mit dem Feuer. Und wer von ihnen beiden würde sich letzten Endes verbrennen?

      Vielleicht wollte sie nur mit einem Seminolen flirten, um Warren zu ärgern. Er stieg aus dem Bett und fluchte lauthals. Sicher war es am besten, wenn er Jarretts Haus so schnell wie möglich verließ.

      Er verbrachte den Nachmittag mit seinem Bruder und nannte die Namen der Indianer, die bereit waren, nach Westen zu übersiedeln. Inzwischen war John Harrington zum Fort Brooke gesegelt. Dort würde er ein paar Tage bleiben, und dann sollte er Teela gemeinsam mit mehreren Soldaten landeinwärts eskortieren, nach Norden. Eine lange, gefährliche Reise stand ihr bevor.

      »Ist Warren völlig verrückt geworden, James?« Besorgt runzelte Jarrett die Stirn. »Da draußen vergeht kein Tag ohne kleinere oder größere Scharmützel. Farmen und Indianerdörfer werden niedergebrannt. Und er mutet seiner Tochter zu, das Kampfgebiet zu durchqueren.«

      »Harrington wird sie beschützen. Keine Bange, mein Volk respektiert ihn.«

      »Gewiß, der Krieger, der ihn skalpiert, würde es bitter bereuen«, meinte Jarrett unglücklich, »und die kostbare Beute bis zum Ende seiner Tage hüten.«

      »Wenn Harrington mit einer großen Truppe reitet, wird man ihn nicht angreifen. Außerdem haben wir große Verluste erlitten. Aber es gibt immer noch genug Krieger, die bis zum letzten Atemzug kämpfen wollen. Sogar du mußt dich in acht nehmen.«

      Seufzend trat Jarrett an ein Fenster, das zum Rasen hinausging. »Bis hierher kann der Krieg nicht vordringen. Das werde ich zu verhindern wissen.« Plötzlich lächelte er, und James hörte fröhliches Gelächter. Er stand auf und folgte seinem Bruder. Draußen tollten Teela, Tara und Jennifer im Gras umher. »Was für ein hübscher Anblick ...«

      »O ja«, stimmte James zu. Die goldblonde Tara, Teela mit ihren dunkelroten Locken und Jennifer mit ihrem rabenschwarzen Haar, alle in pastellfarbenen Kleidern – eine friedliche Szene ... »Heute abend reite ich vielleicht landeinwärts. Und vorher wäre ich gern noch eine Weile mit meiner Tochter allein. Wenn du mich entschuldigst ...«

      »Natürlich.«

      James verließ das Haus. Auf der Veranda blieb er stehen und beobachtete das Trio. Seelenruhig schlief der kleine Ian McKenzie in seiner Wiege, ohne das Gekreische zu beachten.

      »Daddy!« rief Jennifer, rannte zu James, und er drückte sie an sich. Atemlos folgten ihr die beiden Frauen. »Wir haben gespielt. Und Teela ist so lustig!«

      »Ich werde Jeeves bitten, eine kühle Limonade vorzubereiten«, erklärte Tara. »Für dich was Stärkeres, James?«

      »Nein, danke.«

      »Ich helfe Tante Tara, die Limonade zu holen!« verkündete Jennifer und befreite sich aus den Armen ihres Vaters.

      Hand in Hand mit Tara, verschwand sie im Haus. Er schaute ihr nach, dankbar für das schöne Heim, das sie hier gefunden hatte, während er oft tagelang durch den Sumpf ritt, über unwegsames Gelände, ohne Nahrung, ohne Unterkunft. Und immer wieder mußte er kämpfen. Oder er suchte verzweifelt, die Kämpfe zu verhindern.

      »Was für eine bezaubernde Tochter Sie haben, Mr. McKenzie!« begann Teela. »Sicher sind Sie ein sehr glücklicher Vater.«

      »Ja, das bin ich.«

      »Hier ist es so wunderschön ...«

      »Trotzdem sollten Sie möglichst schnell verschwinden. Fahren Sie nach Charleston zurück.«

      »Warum? Es gefällt mir in Florida.«

      »Noch haben Sie kein Blut fließen sehen.«

      »Aber einen Sonnenuntergang. Außergewöhnliche Vögel. Wilde Orchideen und Kohlpalmen. Zypressenhaine und Moos, das von den Ästen ins Wasser hinabhängt ...« Als sie seinen eindringlichen Blick spürte, verstummte sie.

      »Verschwinden Sie, solange Sie’s noch können.«

      »Besten Dank für die Warnung.«

      Sie

Скачать книгу