Fire&Ice 11 - Matthew Fox. Allie Kinsley

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Fire&Ice 11 - Matthew Fox - Allie Kinsley FIRE & ICE

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lächeln. Die perfekte Frau neben ihm eben.

      Das war ein Job, den sie von Kindesbeinen an gelernt hatte. Einfach nur da zu sein, hübsch auszusehen und den Erwartungen anderer zu entsprechen. Den Erwartungen ihrer Eltern, ihrer Verwandten, ihrer Lehrer. Ja, sogar den ihrer Freunde und Kollegen.

      Manchmal kam sie sich vor wie ein Chamäleon. Sie konnte sich jeder Situation anpassen, überall dazugehören und immer exakt das sein, was die anderen von ihr erwarteten.

      Es war ermüdend, aber es beschrieb ihr Leben ziemlich exakt. Es gab nur wenige Menschen, bei denen sie einfach sie selbst sein konnte, hauptsächlich bei ihrem besten Freund Taylor.

      Es klopfte an der Tür zu ihrem Schlafzimmer. Sie wusste, dass es nur John sein konnte. Obwohl sie ein Paar waren, klopfte er jedes Mal an wie ein Fremder, wenn er einen Raum betrat.

      Aber daran würde sie sich wohl gewöhnen müssen. Wirkliche Nähe gab es in ihrer Beziehung sowieso nicht mehr.

      Das war bei ihren ersten Versuchen, als sie noch Teenager gewesen waren, vielleicht so gewesen. Doch mit den vielen Auseinandersetzungen und Trennungen war alles Echte, das zwischen ihnen einst gewesen war, verflogen.

      Sie beide hatten dieses Spiel und diese Maske perfektioniert. Sie waren Profis darin geworden, sich nichts anmerken zu lassen.

      Niemals eine Emotion zu zeigen, die einem anderen Angriffsfläche bieten könnte.

      Keine Liebe, kein Hass, keine Enttäuschung, keine Wut, keinen Schmerz. Nichts. Leben und leben lassen, immer lächeln, egal wie es in einem aussah.

      Oh, sie konnten sich sehr gut streiten, aber selbst das kam ihr manchmal oberflächlich vor und oft auch wie eine Szene aus Täglich grüßt das Murmeltier.

      "Herein!", rief sie und die Tür öffnete sich. John trat ein. Schön und makellos gestylt, wie immer.

      "Bist du soweit?", fragte er gelangweilt ohne sie überhaupt anzusehen, da er mit seinem Handy beschäftigt war.

      "Ich brauche noch meine Stola", sagte sie, weil sie mit nackten Schultern nicht in die Kirche gehen wollte.

      Dass Sky nach ihren Erfahrungen mit Robert tatsächlich heiraten würde, hätte sie nicht für möglich gehalten.

      Zoey freute sich für die beiden, auch wenn es ihr immer noch unbegreiflich war, wie das hatte funktionieren können. Aber naja, sogar Nina hatte ihr Gegenstück gefunden, da sollte es für Sky kaum schwieriger sein.

      Zoey beobachtete im Spiegelbild, wie John sich wieder zu ihr umdrehte.

      "Mein Gott, Zoey, wie siehst du denn aus!" Unter dem anklagenden Ton zuckte sie beinahe zusammen.

      Beinahe, denn sie würde ihm niemals einen wunden Punkt zeigen.

      Sie wusste, was jetzt kam, und doch hatte sie gehofft, dass er nur ein einziges Mal ins Zimmer kam und ihr sagte, dass sie schön aussah.

      "Kannst du dich nicht einmal anziehen, als seist du keine Schlampe?"

      Innerlich zuckte sie erneut zusammen, äußerlich ließ sie sich nichts anmerken.

      Sie sagte nichts, was hätte sie auch sagen sollen? Diese Art von Diskussion hatte sie vor langer Zeit aufgegeben. Und schließlich war es nicht das erste Mal, dass er so mit ihr sprach. Es würde auch nicht das letzte Mal sein.

      "Danke John. Das ist ein Versace Kleid", war ihre ruhige Antwort.

      "Das ist mir egal. Es sieht einfach nur nuttig aus in diesem Rot und den nackten Schultern. Ich muss so den ganzen Tag mit dir herumlaufen, nicht irgendeiner deiner geliebten Designer!"

      "Das heute sind meine Freunde, John. Unsere Freunde. Sie kennen uns und sie wissen, was ich gern trage."

      "Na und? Da werden haufenweise Fotografen sein und die Bilder werden nicht nur unsere Freunde sehen, sondern Geschäftspartner auf der ganzen Welt. Und du siehst aus wie ein Flittchen."

      Zoeys Magen zog sich zusammen. Manchmal kam es ihr vor, als würde er von Woche zu Woche noch kälter werden. Aber wahrscheinlich bildete sie sich das nur ein.

      "Ich zieh noch was drüber für die Kirche", sagte sie deshalb nur.

      "Für die Kirche?" Er schnaubte. "Kannst du es bitte den ganzen Abend anlassen? Die ganze Welt wird meinen, ich sei mit einer Schlampe zusammen! Ich habe einen Ruf zu verlieren. Ein Image, auf das ich achten muss!"

      Gerne würde sie ihm ihre Meinung sagen, aber das Ganze würde nur wieder in einem riesen Streit eskalieren und dafür sorgen, dass sie die ganze Feier versauten.

      Also sagte sie lediglich: "Wie du wünschst."

      Dann nahm sie die rote Seidenstola und legte sie sich um die Schultern.

      John trat neben sie, legte ihre Hand in seine Ellenbeuge und setzte dieses widerliche Saubermanngrinsen auf, das er immer tragen konnte, egal wie schwer sie sich gerade gestritten hatten.

      An der Tür hielt er noch einmal an, wandte sich ihr zu und das Grinsen verschwand sofort.

      "Showtime, Zoey.", knurrte er und sie wusste genau, was er meinte.

      Sie sollte aufhören zu schmollen und ihren Job machen. Einfach nur schön aussehen und die Klappe halten.

      Allein der Gedanke daran stieß ihr sauer auf.

      Aber sie tat es. Wie jedes Mal.

      Sie setzte ihr Grinsen auf, neigte den Kopf leicht und gab ihm, was er wollte.

      Unterwegs trafen sie viele ihrer Freunde von den Setarips, der Gruppe, mit der sie früher immer auf das Mittelalterfestival in Talin gefahren waren. Im letzten Jahr hatten sie es nicht geschafft, weil John zu einer Geschäftsreise nach Asien musste.

      Sie hielt es wie immer. Lächelte und nickte und überließ es John zu sprechen. So wie John es am liebsten hatte.

      Auch Ryans Mittelaltergruppe Fire&Ice war auf der Hochzeit. Genauso wie viele ortsansässige Politiker und die Bostoner High Society.

      Menschen, unter denen Zoey sich eigentlich wohl fühlen sollte, unter denen sie sich früher wohl gefühlt hatte. Bis sie aufhören musste, sie selbst zu sein.

      Das ist es wert, Liebes, echote die Stimme ihrer Mutter durch ihren Kopf.

      John führe sie zu ihren Sitzplätzen auf der linken Seite der Kirche. Ganz Gentleman half er ihr sich hinzusetzen und ließ sich dann mit diesem schmierigen Fakegrinsen neben ihr nieder.

      Ihre Wangen schmerzten bereits vom falschen Dauerlächeln. Aber es half nichts, sie musste noch eine Weile durchhalten.

      Alexa, eine ihrer Freundinnen aus Kindertagen, saß auf ihrer anderen Seite. Sie hatte ihre kleine, bezaubernde Tochter Lia auf dem Schoß und ihr Ehemann Brandon saß neben ihr. Sein Arm lag auf der Rückenlehne der Bank und sein Daumen streichelte sanft über Alexas Schulter.

      Zoey beneidete sie ein wenig um diese Art von Beziehung.

      Alexa stupste sie mit dem Ellenbogen an. Gerne hätte sie sich

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