Kill den Drill: make love not war. Melanie Weber-Tilse
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»N’Abend, Miles. Komm ruhig rein«, murrte ich.
Miles hatte es allerdings nicht so mit ruhig und polterte direkt weiter. »Jared, bist du von allen guten Geistern verlassen?«
»Was willst du eigentlich von mir? Was ist los?«, fuhr ich ihn zähneknirschend an.
»Du hast dich in die Kleine verguckt und kannst deinen gottverdammten Schwanz nicht bei dir behalten. DAS ist los, mein Lieber! Wenn Moore Wind davon bekommt, kannst du dich warm anziehen und am besten gleich packen.« Während Miles sich echofierte, hatte er auf dem Stuhl platzgenommen, auf dem gestern die Kleine gesessen hatte. Sie wäre mir jetzt deutlich lieber gewesen, als dieser untervögelte, miesgelaunte Kotzbrocken.
»Krieg dich wieder ein, ich hab nichts gemacht. Und by the way, mein Schwanz geht dich einen Scheißdreck an«, knurrte ich und hoffte, ihn damit wieder auf Spur zu bekommen. Doch stattdessen beugte er sich nach vorn und sah mich unheilvoll an.
»Für wie bescheuert hältst du mich, hm? Dass du auf Summer stehst, hat sogar schon die Küchenhilfe gerafft. Man, du schaufelst dir damit dein eigenes Grab, das weißt du genau. Wenn du deswegen drankommst, kannst du deine Army-Karriere vergessen, Alter.« Ach wie nett, jetzt versuchte er die Gewissenstour.
Ich beugte mich ihm entgegen, versuchte, ruhig zu bleiben. »Miles, es ist ja wirklich nett von dir, dass du dir um meine berufliche Laufbahn Sorgen machst. Aber glaub mir, da gibt es nichts, was diese in irgendeiner Form beeinträchtigen könnte.«
»Aber die Kleine … Deine Blicke … Wie sie dich anschmachtet … Alle kriegen es mit … Das wird Folgen haben …«, nuschelte er kopfschüttelnd.
»Boah, Miles … Komm runter, man. Welche Folgen sollte es haben, wenn eine Kadettin dich oder mich ansieht? Damit müssen die doch rechnen, seit sie beschlossen haben, dass Frauen in die Army kommen können.«
»Du kapierst es nicht, oder? Aber sag hinterher nicht, ich hätte dich nicht gewarnt. Ich geb dir eine Woche, bis du sie gefickt hast.« Mit mürrischem Blick erhob er sich und ging zur Tür. Ich nutzte den Augenblick, um meine wirren Gedanken kurz zu sortieren. Eine Woche … unter normalen Umständen würde ich mir nicht einmal einen Tag geben.
»Miles, geh nach Hause und lass dich von Aireen einnorden, damit du morgen wieder normal denken kannst.« Ich grinste dreckig, denn er wusste genau, was ich mit einnorden meinte.
***
Als ich am nächsten Morgen den Klassenraum betrat, hatten es die Frischlinge eilig, Haltung anzunehmen. Innerlich grinste ich, sie hatten ziemlich schnell begriffen, wie das hier zu laufen hatte. Äußerlich verzog ich natürlich keine Miene und stellte mich vor die Truppe.
»Setzen«, knurrte ich, während mein Blick immer wieder zu Summer glitt. In ihrer Uniform sah sie zugegebenermaßen wahnsinnig sexy aus. Nicht so sexy wie ohne, aber das Armyzeug stand ihr hervorragend. Nervös rutschte sie auf ihrem Stuhl hin und her. Immer wenn sich unsere Blicke kreuzten, glaubte ich ein Knistern zu hören. Zu schnell drehte sie jedes Mal ihren Kopf zur Seite, um aus dem Fenster zu schauen.
»Ladies und Gentleman, wenn wir mit dem organisatorischen Teil heute fertig sind, bekommen Sie alle Ihre Ausstattung für den ersten Geländemarsch, der heute Nachmittag um fünfzehnhundert stattfindet und die Vorbereitung für den Physical Fitness Test darstellt, der Ende der ersten Woche ansteht.«, sprach ich mit ruhiger Stimme. »An Ihrem ersten Wochenende hier wird sich entscheiden, wer von Ihnen es ernst meint und wer vielleicht doch besser bei Mummy und Daddy aufgehoben ist.« Ein Raunen ging durch die 20 Frischlinge und einer von ihnen hob mutig die Hand.
»Kadett Pulman, was gibt’s?«, fragte ich harsch. Ich hasste es, unterbrochen zu werden.
»Sergeant Thomas, Sir, apropos Wochenende … Werden wir Ausgang haben?« Na der hatte Mumm, unbeirrt solche bescheuerten Fragen zu stellen.
»Pulman«, sagte ich mit väterlichem Unterton, der mich selber schmunzeln ließ und zeigte in den Klassenraum. »Ist das hier etwa eine Klassenfahrt?« Donnerndes Gelächter brach aus und Robert Pulman sank in sich zusammen.
»Nein, Sergeant Thomas, natürlich nicht, Sir.« Wie ein begossener Pudel ließ er sich wieder auf den Stuhl fallen.
»Herrschaften, falls sonst noch wer Fragen dieser Art auf dem Herzen hat – ungefähr jetzt wäre ein guter Zeitpunkt, diese zu stellen.« Zufrieden vernahm ich, dass alle eilig mit den Köpfen schüttelten. Robert Pulman zog ganz kleinlaut die Schultern hoch. Kleiner Schisser. Draußen die große Klappe und hier drin klein wie eine Kakerlake. »Prima, dann können wir fortfahren. Doch bevor ich zum nächsten Punkt komme, möchte ich Sie darüber informieren, dass Sie ab Woche zwei sehr wohl Ausgang haben. Die Samstage stehen Ihnen ab 18 Uhr zur freien Verfügung sowie die Sonntage, sofern keine Dienstlichkeiten vorgesehen sind.« Ein freudiges, aber verhaltenes Getuschel begann, das ich durch einen Schlag mit der flachen Hand auf den Tisch vor mir beendete. »Nachdem wir nun alles geklärt haben, zischen Sie ab und holen Sie sich Ihr Marschgepäck. Wo Sie das bekommen, wissen Sie ja«, blaffte ich in die Menge und verzog mein Gesicht zu einem schiefen Grinsen, denn ich hatte noch ein Ass im Ärmel. »Kadettin Summer, wenn Sie Ihr Marschgepäck übernommen haben, haben Sie noch einen Extratermin.« Ihr hübsches, makelloses Gesicht verwandelte sich augenblicklich in ein Fragezeichen. »Wir haben für Sie einen Gynäkologen einfliegen lassen, der Sie vor der Mittagspause noch einmal unter die Lupe nehmen wird.« Einige der Kerle kicherten hinter vorgehaltener Hand. Ronald und Donald, oder wie auch immer die beiden Sacktreter in der letzten Reihe hießen, feixten laut und dreckiger als ich es je könnte, während die arme kleine Summer aufgesprungen war und nach Luft schnappte.
»Aber … aber … Ich wurde doch vorgestern schon untersucht?«
Mit langsamen Schritten gab ich meine herrschende Position am vorderen Ende des Zimmers auf und bewegte mich zu Summer, um direkt vor ihr zum Stehen zu kommen. Verdammt, das bemitleidenswerte Geschöpf würde dafür sorgen, dass nicht nur ich vor ihr stand, sondern auch gewisse andere Körperteile. Ich räusperte mich und schaute sie mit neutraler Miene an. »Kadettin, was ist mit Ihrer Haltung passiert? Gab’s gestern zu viel Wackelpudding?«
»Ähm … nein, Sir«, stammelte sie. »Nein, Sergeant Thomas.« Ein Rucken ging durch ihren begnadeten Körper und ihr Rücken straffte sich, Hände an der Hosennaht, genauso wie es sich gehörte.
»Brav«, flüsterte ich ihr zu, bevor ich lauter weitersprach. »Sie wurden vorgestern bereits untersucht, aber eben nicht überall. Das holen wir heute nach.« Herrlich, ihr Gesicht wurde dunkelrot und mit ihren Blicken versuchte sie, tausende Messer nach mir zu werfen. Mach ruhig, Baby, wirf. Es war sicher nicht die feine Art, sie vor versammelter Mannschaft immer wieder bloßzustellen, aber hey, Ausnahmen gab es hier nicht. Gleiches Recht für alle und so würde sie genauso behandelt werden, wie alle anderen Rekruten auch.
Hilfesuchend sah sie sich um und fing direkt Steves Blick auf, der ihr ermunternd zunickte. Dieser kleine Bastard.
»Simmons, Sie werden die Kadettin begleiten und nicht aus den Augen lassen. Und wenn ich sage nicht aus den Augen lassen, dann meine ich das auch so.« Strafe musste sein, der war sicher noch nie bei einem Frauenarzt. Da könnte er mal schön sein kleines Schrumpfhirn dampfen lassen.
»Aber, warum? Sie kann doch alleine …« Aaach, sie könnte alleine?
Ich blitzte ihn an, nachdem ich schnellen Schrittes zu seinem Tisch gewandert war und beugte mich nach vorn. »Wenn Sie es nicht tun, Kadett Simmons, werde ich das übernehmen«, herrschte ich ihn an, bevor