Kill den Drill: make love not war. Melanie Weber-Tilse
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»Würdest du bitte deine scheiß gute Laune ein wenig verstecken?«, brummte mich Steve an, als wir beim Frühstück saßen.
Die meisten der Jungs waren hundemüde. Das Wecken mitten in der Nacht hatte ihnen nicht gutgetan. Während die meisten noch damit zu kämpfen gehabt hatten wieder einzuschlafen, hatte ich schon wieder im Land der Träume verbracht. In viel zu heißen Träumen. Als mein Blick rüber zum Tisch huschte, wo Thomas mit einigen Kollegen saß, musste ich grinsen, was ich ganz schnell wieder verschwinden ließ, nachdem Steve ein weiteres Mal theatralisch neben mir seufzte.
Ich konnte ja nun auch nichts dafür, dass ich in der Nacht schon wach gewesen war, als Thomas meinte, sie aus dem Bett scheuchen zu müssen. Dabei … Mist, ich biss mir auf die Lippe, um die blöden Gedanken zu verscheuchen. Denn nicht nur ihn hatte die Situation erregt, sondern mich auch. Und das durfte nicht sein … wobei, vielleicht konnte ich das für mich nutzen und meine weiblichen Reize spielen lassen.
Ich fiel nicht in das Seufzen der anderen ein, denn dafür war ich einfach nicht der Typ. Der Mann sah heiß aus, war aber ein Arsch und dazu noch mein Ausbilder. Ich würde mir nicht nur auf der Nase herumtanzen lassen, aber meinen Körper dafür einzusetzen, hier mehr Annehmlichkeiten zu erhalten – nein, auf keinen Fall. Meine reichen Pseudofreundinnen, mit denen ich laut meiner Mutter befreundet zu sein hatte, hätten damit keine Probleme gehabt. Manch eine von denen benahm sich wie die allerletzte Schlampe.
»Na, stehst du auf unseren Ausbilder?«, flüsterte Steve an meinem Ohr und ich zuckte zusammen. Schon wieder war mein Blick unbemerkt zum anderen Tisch gewandert. Und noch mehr zuckte ich zusammen, als meine Augen auf die vom Sergeant trafen, der mich dagegen finster anstarrte.
Schnell sah ich auf den Tisch vor mir. »Blödmann«, murrte ich.
»Er oder ich?«, feixte Steve einfach weiter und schien nun meine gute Laune abgezapft zu haben.
»Ihr beide!«
»Wenn ich raten müsste, dann würde ich sagen, war seine Nacht genauso beschissen, wie unsere. Der schaut ja noch finsterer drein, als gestern.«
Wenn Steve wüsste, wie recht er wahrscheinlich hatte. Doch ich würde einen Teufel tun und ihm erzählen, was vor dem Weckmanöver passiert war.
Rechtzeitig machten wir uns auf zum Klassenraum und ich hoffte, dass dieser Tag genauso ruhig ablief wie gestern. Ich hatte überhaupt keine Ahnung, was alles noch auf uns zukam, sicherlich würde es nicht dabei bleiben, dass wir einen Test nach dem anderen durchlaufen mussten, sondern wir in die richtige Grundausbildung gingen. Wandern, Schießen lernen und … tja, das war es, was ich bisher wusste. Ich musste dringend Steve beim Mittagessen ausquetschen, was die Grundausbildung beinhaltete, damit ich mich wenigstens mental darauf vorbereiten konnte.
Diesmal saß ich nicht alleine an einem Tisch, sondern Steve, der anscheinend beschlossen hatte, ab sofort mein Kumpel und Aufpasser zu sein, ließ sich neben mich fallen.
Dann fing er an, wie ein Hund, der etwas witterte, die Nase in die Luft zu halten und zu schnuppern. Laut schnaufend kam er immer näher, bis die Nase mein Haar berührte. Na hoffentlich würde er keine Popel verlieren, so laut wie der schnüffelte.
»Sag mal, was machst du da?« Ich rückte ein Stück ab, doch er folgte mir unbeirrt.
»Du bist das tatsächlich. Hmmm, Vanille. Wann hast denn die Haare gewaschen?«
Das »Guten Morgen, Herrschaften«, ließ Steve nicht zurückzucken, sondern nach vorne schnellen. Schmerzhaft kollidierte mein Kopf mit seiner Nase, was immerhin dafür sorgte, dass wir stöhnend auseinanderfuhren.
Während ich über meinen Kopf rieb, hielt sich Steve die Nase und als der erste Tropfen Blut auf den Tisch tropfte, stöhnte er auf. »Scheiße, ich kann kein Blut sehen«, und klappte neben mir zusammen.
Gerade noch rechtzeitig fing ich seinen Körper auf, der zu meiner Seite gekippt war und sein Kopf lag genau zwischen meinen Brüsten. Klasse.
»Können Sie mir mal sagen, was das hier werden soll?«, brüllte Miles und ich schaute ihn mit hochrotem Kopf an. Neben ihm stand Thomas und der Blick, den er mir zuwarf, sprach Bände. Ich wollte gar nicht wissen, was er jetzt dachte.
»Ein Taschentuch wird er da aber nicht finden«, traute sich Gregory einzuwerfen.
»Wurden Sie gefragt, Kadett?« Wenigstens bekam er eine Ladung Speichelfäden ab, was mir, hätte ich mich nicht in dieser Situation befunden, ein Lachen entlockt hätte.
»Sergeant«, begann ich vorsichtig, denn so langsam wurde mir Steve zu schwer und die Wärme an der Brust deutete darauf hin, dass das Blut mein Hemd durchtränkt hatte.
»Was Kadett, nicht stammeln«, ließ mich Miles Stimme zusammenfahren.
»Könnten Sie ihn vielleicht anheben, der erstickt …«
»Sehe ich vielleicht wie ein verfickter Sani aus, Summer?«
»Gott, so möchte ich auch sterben«, hörte sicher nicht nur ich es flüstern.
»Schnauze«, spie uns Miles entgegen und schien am Tiefpunkt seiner Laune angekommen.
Sergeant Thomas dagegen schien endlich ein Einsehen zu haben, ergriff Steve unter den Achseln und wuchtete ihn hoch. Nach zwei beherzten Ohrfeigen, die so schallten, dass es mir körperlich wehtat, kam Steve endlich wieder zu sich. Auf meinem Hemd hatte sich ein dunkler Fleck gebildet und natürlich starrte da jeder hin, als Miles immer noch schreiend verkündete, dass ich mich vorm nächsten Termin umzuziehen hatte.
Ich war fast versucht, wie ein trotziges Mädchen hinter seinem Rücken die Zunge rauszustrecken, doch Thomas eisiger Blick ließ sie mich fast herunterschlucken.
Was hatte ich den falsch gemacht? Konnte ich was dafür, dass mein Banknachbar kein Blut sehen konnte und umkippte?
»Nachdem ich nun wieder Ihre Aufmerksamkeit haben dürfte und auch der Letzte bemerkt haben sollte, dass Summer Titten hat, der heutige Tagesablauf. Zuhören, denn ich wiederhole mich nicht.«
Nachdem Miles endlich fertig war, und uns von den Stühlen gescheucht hatte, hielt er mich allerdings doch noch einmal auf.
»Kadettin, Summer. Sie ziehen sich um. Danach will ich Sie im sauberen Hemd beim erstem Tagespunkt sehen.«
»Jawohl, Sergeant«, gab ich mit fester Stimme zurück. Immerhin gewöhnte ich mich langsam daran, dass man eine knappe, aber angemessen laute Antwort haben wollte.
Allerdings ließ mich das »Im Laufschritt, wir sind doch bei keinem Schulausflug«, abermals zusammenfahren und ich sprintete zu unserer Baracke.
Eilig knöpfte ich das Hemd auf und fluchte, weil das Blut auch das Unterhemd eingesaut hatte. Noch mehr schimpfte ich allerdings, als ich es ausgezogen hatte und einen roten Fleck direkt zwischen meinen Brüsten vorfand. Ich würde Steve eigenhändig die Spritze, die wir nachher zur Impfung erhielten, in den Arsch rammen.
Ich rannte ins Bad, ließ kaltes Wasser ins Waschbecken einlaufen, so konnten immerhin die Kleidungsstücke bis zum Abend einweichen.
Mit angefeuchtetem Toilettenpapier wischte ich mir die Haut sauber, als mich diesmal die laute Stimme von Sergeant Thomas die Hände schützend vor die Brust schnellen ließ. »Summer, sind Sie sich am Schminken, oder