Die Weltsicht einer ziemlich verrückten Puppenmacherin. Julianne Becker

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Die Weltsicht einer ziemlich verrückten Puppenmacherin - Julianne Becker Der Weg der Puppen

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diese Schwingungen als Projektionen dann auch noch deutlich an mich selbst gerichtet und schlugen mit dieser Absichtsenergie in meiner Aura ein, gab es sogar einen kleinen Schlag und meine Reaktion wurde noch intensiver.Und je langsamer eine Schwingung und je zielgerichteter der Einschlag in meiner Oberfläche, umso heftiger die Attacke. Das konnte sich regelrecht wie der berühmte Schlag in die Magengrube anfühlen.

      Einmal hatte mich eine ganz harmlose Bemerkung einer Freundin schier umgehauen und tagelang beschäftigt, und das nur, weil ich ich für sie offen blieb und mich nicht wehrte. Ich nahm die ganze Wucht fassungslos-widerstandslos entgegen. Eine ärgerliche Antwort meinerseits dagegen hätte das Zeugs der Freundin sofort wieder aus mir rausgeworfen, jede patzige Bemerkung war dazu geeignet. Erst meine bedingungslose Annahme bescherte mir dieses Problem, aber ich erkannte es nicht. Ich entschied stattdessen, mich nicht mehr mit Menschen, die noch wild mit Projektionen um sich warfen, zu verbinden.

      Das mit den Projektionen hatte ich schon lange vorher in irgendwelchen Büchern gelesen, aber nicht wirklich verstanden, also mit Wirkung auf mein Leben umgesetzt, erst mit Tom im Restaurant begriff ich so nach und nach, dass es genau das war, was mich gesundheitlich die ganzen Jahre so trudeln ließ. Bis dahin blieb es ein nettes Konzept in meinem Kopf. Und die Auswirkung war sehr umfassend: Sobald Menschen etwas über mich wussten und über mich nachdachten, sandten sie damit auch solche Felder aus und wenn ich ihnen unbedacht meine Aura öffnete oder auch nur meinen Aurahund Struppi einfach streunen ließ, sammelte ich das alles auch noch regelrecht ein und machte mir damit das Leben schwer. Wegen dieser Vermutung hatte ich schon auf dem Campingplatz meine verbliebenen Freunde und meine Familie gebeten, nicht mehr über mich nachzudenken und mich ganz loszulassen, sobald unser Treffen oder ein Telefonat beendet war. Und es war ein Grund mehr dafür, alle Freundschaften in Vorlieben zu verwandeln, denn wenn ich jeden Kontakt so beendete, als sei es der letzte und ich könnte in Frieden sterben, gab es da auch minimal wenig zum Nachdenken und Projizieren.

      Später fand ich zum Glück heraus, dass die anderen keine Rolle spielten. Ich brauchte sie nicht und sie mussten es auch nicht wissen. Wenn ich selbst die Verbindung sofort nach dem Kontakt bewusst trennte, konnte keiner sich mehr mit mir verbinden und keine Projektion bei mir landen, ich musste dann nur entsorgen, was schon in meiner Aura hing.. Nun verstand ich auch meine Idee damals in der Hütte bezüglich "sich nicht um mich sorgen" besser, denn Sorge war eine super niedrige Angstfrequenz und man dachte über den anderen in ganzen Horrorszenarien nach.

      Wenn dagegen die Schwingungen der ankommenden Felder höher lagen als meine eigenen, öffnete ich mich gerne und suchte regelrecht nach solchen erhebenden Ereignissen, mit ihnen fühlte ich mich viel heller und freudvoller. Dann wartete ich zum Beispiel regelrecht auf den Anruf von Tom, so gut tat mir das, dann dockte ich mich umgekehrt an die energetische Kaffeetafel des anderen an. Deshalb drängte sich mir der Begriff "Licht" auch so auf: Schnellere und damit höhere Schwingungen als die eigenen nahm ich eben als hell, sonnig, leicht und freudig wahr, einfach so richtig zum Wohlfühlen.

      Konsequenterweise hatten diese Überlegungen nun zur Folge, dass ich auch nicht mehr an die tollen und höher schwingenden Menschen denken wollte, denn dann hängte ich mich ja sicherlich auch in deren Aura und verdrehte und quetschte sie mit meiner viel niedrigeren Schwingung. Es sei denn, ich wurde ausdrücklich von ihnen eingeladen und aufgefordert, dann natürlich gerne. Es war doch eine Frage der Achtung, diese wunderbaren Menschen ansonsten energetisch in Ruhe zu lassen.

      Da hatte ich sie doch, meine ätherische Intimsphäre, nach der ich schon so lange suchte: Keine Projektionen mehr aussenden und das Feld bei mir selbst halten, so einfach war das. Wozu auch über andere nachdenken, das war doch deren Sache. Und umgekehrt musste ich dafür Sorge tragen, dass keiner ätherisch bei mir 'rumspazieren konnte oder unerlaubt Hellsehen oder Auralesen. Ich wollte vorher gefragt werden. Und dann bemühte ich mich vor allem, meine Schwingung, also mein Bewusstsein, kraftvoll zu halten, und möglichst nicht mehr als unbedingt erforderlich in Verbindung gehen. Im Falle von La Fortalezza war es also besser, den anderen Weg zu nehmen, dieses dunkle Feld schlug einfach ziemlich unverdaulich auf den Magen.

      World Trade Center

      Sollte ich mich also von jedem menschlichen Kontakt zurückziehen, um relativ normal zu leben? Ein Leben im Kloster, im Ashram oder in einer Höhle im Himalaja? Wollte ich das? Hatte ich dazu überhaupt noch eine Alternative? Dann würde ich nur noch, wie alle anderen Menschen auch, von den ganz großen Feldern erwischt, die ganze Völker, Zeiten, Politik oder was immer betrafen und ansonsten könnte ich mich darauf konzentrieren, eigene Felder zu erzeugen, die mir wichtig erschienen oder auch einfach nur darauf, mein eigenes bewusstes Feld stabil zu halten. Wer weiß, wo die Menschheit schon wäre mit ihrem Unfug, wenn da nicht immer schon welche als Waschmaschinen zum Beispiel im Himalaja gesessen hätten und die großen weltumspannenden Felder leerten und die Kiste hier in 3d relativ stabil hielten.

      Den Angriff damals auf die Tower des World-Trade-Centers hatte ich zum Beispiel innerlich als halbstündiges gründliches Rumoren und große Übelkeit erlebt, ohne mir erklären zu können, woher das kam. Als ich dann am Abend des gleichen Tages tatsächlich erfuhr, was da passiert und als Feld oder Projektion massiv sozusagen in den Solarplexus der menschlichen Kollektivpsyche eingeschlagen war, rechnete ich die Zeit zurück: Und es war mir selbst genau zwei Stunden vor dem Anschlag so schlecht gegangen! Also wahrscheinlich, als die endgültige Entscheidung fiel und es kein zurück mehr gab, sie sich dann nur noch auswirken musste. Als es dann tatsächlich passierte, ging es mir längst wieder besser, allerdings blieb ich den ganzen Tag über recht verwirrt, ich nutzte nämlich damals Radio und Fernsehen kaum.

      Erst am Abend brachte mich ein Anruf meiner Tochter aus dem Internat, die wissen wollte, wie es mir bei diesen Nachrichten erginge, in Kontakt zu dem Vorfall und ich schaltete alarmiert und entsetzt den Fernseher ein. Nun, mir ging es eigentlich, wie gesagt, bis dahin gut. Und nun TV schauend zentrierte ich mich, ich wusste ja noch nichts von Feldern und hatte auch noch wenig verstanden, und so befragte ich mein Herz, meine innere Stimme, wie ich helfen könne und was eine angemessene und die beste Reaktion wäre, und ich spürte, wie es gut wäre, und so machte ich es dann auch:

      Ich hielt einfach nur die gesamte Situation in mitfühlender Konzentration umarmt, alle noch Lebenden und alle Toten, Täter und Opfer gleichermaßen, ich war einfach in Liebe und Vertrauen mit ihnen.

      Später, mit dem Buch verstand ich, dass ich den Raum für Prozesse gehalten hatte, durch die alle diese Betroffenen gingen, um physische Schmerzen, Gedanken und Emotionen so leichter und zügiger umzuwandeln, so dass es allen Beteiligten bald wieder besser gehen konnte. Und ich wusste, ich war auch damit nicht alleine gewesen.

      So ein Ereignis glich einem großen weltweiten Klingeln, da rappelte der Wecker bei allen, das gab Wellen durch die gesamte menschliche Kollektivpsyche. Und jeder musste sich dem Ereignis stellen und sich fragen, was sein Bewusstsein zu dem Zeitpunkt war und in dem dann genau so handeln, wie er es für richtig hielt. Und dann damit umgehen, dass offensichtlich jeder Mensch anders reagierte, also in einem anderen Bewusstsein lebte, und daran wachsen und aufwachen. Und dass alle Menschen eins waren und die Menschheit längst zusammengerückt in einem Boot saß, das wurde plötzlich auch jedem klar, der bisher nur in seinem eigenen kleinen Innenleben und innerhalb seines Gartenzaunes einfach so vor sich hingelebt hatte.

      Endlich alleine

      Aber zurück zu meiner Inselerfahrung. Ich hatte mich nach und nach von Elvira entflochten, die eine ganz Nette war und mich ja eigentlich auch großzügig zu sich eingeladen hatte, die dann aber leider mit mir nur Schmuck und Tücher filzen wollte, und das macht in mir gleich die schlappe Hand. Bei mir war längst ausschließlich das Buch dran, ich hatte eigentlich keine Lust mehr zu filzen und diese oberflächlichen Accessoires interessierten mich nicht. Auch sonst hatten wir beide uns nichts zu sagen, aber das

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