Herzenswut. Eva Markert
Чтение книги онлайн.
Читать онлайн книгу Herzenswut - Eva Markert страница
Das Qindie-Gütesiegel
Qindie steht für qualitativ hochwertige Indie-Publikationen. Achten Sie also künftig auf das Qindie-Siegel! Für weitere Informationen, News und Veranstaltungen besuchen Sie unsere Website: http://www.qindie.de/
Inhaltsverzeichnis
Weitere Kinder- und Jugendliteratur von Eva Markert
Kapitel 1
Sina Paulsen fand Freitage blöd. Freitags hatte sie morgens eine Doppelstunde Mathe und nachmittags Sport und kam erst gegen Viertel vor fünf nach Hause. Davon abgesehen war Sportunterricht in ihren Augen die reinste Zumutung. Man musste sich unheimlich anstrengen für nichts und wieder nichts, wie zum Beispiel heute beim Fußballspielen. Von dem hohen Verletzungsrisiko ganz zu schweigen!
Außerdem machte es wenig Spaß, Sport zu treiben, wenn man so wenig auf den Rippen hatte wie sie. „Man kann deine Knochen kilometerweit klappern hören“, flachsten ihre Klassenkameraden gern. Beliebt war auch die Feststellung: „Ich dachte, Gerippe wären besonders gelenkig“, wenn Sina wie ein nasser Sack an irgendeinem Turngerät hing. Zuerst hatte sie noch mitgelacht, doch auf die Dauer nervten solche Bemerkungen.
In dieser Sportstunde war ihnen was Neues eingefallen. Der Barren wurde hervorgeholt. Als Sina sagte: „Ich hasse den Barren. Ich habe immer Angst, auf den Arsch zu fallen“, rief jemand: „Du kannst gar nicht auf den Arsch fallen. Weil du nämlich keinen hast!“ Die meisten fanden das wohl witzig, dem Gegröle nach zu urteilen, das danach ausbrach. Sina musste ebenfalls grinsen, aber sie hatte schon mal mehr gelacht.
„Ach, lass sie quatschen“, meinte Thomas und legte tröstend den Arm um sie.
„Kein Problem“, erwiderte Sina und machte sich los.
Es störte sie tatsächlich nicht, wenn man sie ein bisschen foppte, zumal sie wusste, dass sie bei ihren Klassenkameraden gut angesehen war.
Als sie nach Hause kam, war sie dennoch heilfroh, dass sie nun alles hinter sich hatte: den Sportunterricht, den Tag, die ganze Schulwoche. Ihre Mutter rumorte bereits in der Küche. Sie schien bester Laune zu sein, rührte in einem Topf herum und summte dabei vor sich hin.
„Hi, Mama!“ Sina ließ sich auf einen Stuhl fallen. Sie bemerkte, dass ihre Mutter ein neues, ziemlich enges T-Shirt trug, das ihr sehr gut stand.
„Hallo, Sinchen! Wie war’s in der Schule?“
Diese Frage stellte sie oft. Zu oft. „Gut“, brummte Sina.
Das war allerdings stark übertrieben. Die Mathearbeit zum Beispiel hatte überhaupt nicht geklappt. Aber darüber hielt sie besser den Mund, wenn sie das Wochenende retten wollte.
Da fragte ihre Mutter schon weiter: „Und wie war die Mathearbeit?“
Es hatte keinen Zweck, sie würde es ja eh erfahren. Also Augen zu und durch. Sina räusperte sich. „Ich hoffe, ich kriege noch eine Vier.“
„Noch eine Vier?“, wiederholte ihre Mutter aufgebracht. „Das hoffe ich für dich mit. Eine Drei wäre mir wesentlich lieber.“
„Mama! Ich bin schlecht in Mathe, wie du weißt. Und die Witter verlangt viel zu viel. Das sagen alle.“
„Dass du Schwierigkeiten in Mathe hast, ist mir klar. Ob Frau Witter zu viel verlangt, kann ich nicht beurteilen. Aber keinesfalls darfst du dich darauf ausruhen. Du müsstest mehr tun, dann würde es bestimmt besser laufen in der Schule.“
Diese alte Leier schon wieder! Sina unterdrückte einen Seufzer. „Die Arbeit war zu schwer“, verteidigte sie sich. „Alle sagen, sie haben ein schlechtes Gefühl.“
„Was alle sagen, interessiert mich nicht“, gab ihre Mutter zurück. „Nur du interessierst mich, und du bist faul. Du solltest dich jeden Tag nur ein halbes Stündchen hinsetzen ...“
Sina schaltete ab, sie wusste ohnehin, was jetzt kam: von Anfang an am Ball bleiben, bei Schwierigkeiten gleich die Lehrerin fragen oder jemanden in der Klasse, der gut in Mathe war, weniger mit Jenny abhängen, blablabla. Ein Glück, dass nicht aufgefallen war, dass sie ihre Hausaufgaben für Deutsch vergessen hatte – das heißt, sie hatte sie gemacht, aber das Heft zu Hause liegen lassen. So etwas war schon häufiger passiert, und bestimmt hätte der Lehrer eine Benachrichtigung nach Hause geschickt. Das Theater stellte sie sich lieber gar nicht erst