Der Magische Chip. Andrea Celik

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Der Magische Chip - Andrea Celik

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      »Ja, ehm Momentchen bitte«,

      meinte Frau Witzke, legte dabei den Hörer auf den Tisch und begann in die Tasten ihres Computers zu drücken. Kurze Zeit später meldete sie sich wieder und sagte:

      »Hören Sie junger Mann, die Anzeige gab eine Frau Isolde

      Kunz auf, möchten sie die Telefonnummer?«

      »Oh, das wäre sehr reizend von ihnen.«

      »3500000 lautet die Rufnummer, kann ich sonst noch etwas

      für sie tun?«

      Doch es rauschte nur noch, die Verbindung war bereits abgebrochen. Fritz Sauerbohne wählte die Nummer 3500 000 und wartete auf einen Ton.

      »Hier ist der automatische Anrufbeantworter von Isolde Kunz,

      bitte rufen sie später noch mal an. Hinterlassen sie bitte keine Nachrichten! Beep -.«

      Und schon war die Verbindung unterbrochen. Übers Internet fand Fritz schnell heraus, dass es in Wirklichkeit keine Isolde Kunz gab. Er erfuhr allerdings, zu welcher Adresse der Telefonanschluss mit der Nummer 3500 000 gehörte. Er druckte sich die Adresse aus, um kurze Zeit später mit

      seinem Wagen dorthin zu fahren.

      Brumm, brumm!------- stille, bruuum bruuuum!---------- stille,

      dicker schwarzer Rauch kam aus dem lockeren Auspuff, der so aussah, als ob er jeden Moment abbrechen würde. Der alte VW-Käfer sah nicht wirklich aus, wie ein Käfer, sondern wie ein aus verschiedenen Teilen zusammengesetztes Gefährt auf vier Rädern. Rost und verschiedene Farblackierungen gaben dem alten klapprigen Auto, eine besondere Marke. Nach mehreren Startversuchen sprang die alte Rostbeule,

      müde und röchelnd an. Fritz Sauerbohne schaffte es, Kai Knüppeldicke davon zu überzeugen, mit ihm mitzufahren. Es war jedes Mal ein Chaos, wenn Kai ins Auto Einstieg. Seine vielen Kilos ließen das Auto regelrecht absacken. Es berührte dann fast den Boden und fing an zu krächzen.

      »Guck mal auf dem Zettel, wie heißt doch gleich noch mal die Straße?«, fragte Fritz, während er langsam das Auto auf die Hauptstraße lenkte.

      »Quellwasserstraße, autsch! Mensch Sauerfritze, pass doch auf!«, denn genau in dem Augenblick, als Kai den Straßennamen nannte, bremste Fritz so stark ab, dass sich Kai die Stirn an der Windschutzscheibe polierte. Sie fuhren die Straße an dem alten Stadtpark entlang, als Kai plötzlich sagte:

      »Die nächste Seitenstraße rechts einbiegen, dann sind wir in der Quellwasserstraße.«

      »Irgendwie ist mir das nicht so geheuer, denn die Quellwasserstraße

      Liegt am alten Kriegsfriedhof.«

      Im Schritttempo fuhr der Käfer die Straße entlang.

      »Nummer 5, Nummer 6, ja wo ist denn die Nummer 7?

      Siehst du etwas Fritz?«

      »Oh ich glaub' s ja nicht, schau mal auf die andere Seite,

      das Friedhofstor hat die Nummer 7!«

      »Typisch Fritz Sauerbohne! Bekommst du überhaupt irgendetwas auf die Reihe?«

      »Hör endlich auf mich Sauerbohne oder Sauerfritze zu nennen! Du weißt genau, dass ich diesen Namen nicht ausstehen kann«, räusperte sich Fritz. Draußen fing es bereits an zu dämmern, und die Tatsache, dass sich Fritz und Kai vor einem Friedhof befanden, ließ ihnen das Adrenalin ansteigen wie beim Bungee Jumping.

      »Mensch Kai, lass uns 'ne Fliege machen. Das Ganze ist bestimmt nur ein übler Scherz.«

      »Sei still Angstbohne! Ich will wissen, was es mit dieser Anzeige auf sich hat. Vergiss nicht mein Lieber, dass du mir das hier eingebrockt hast und genau aus diesem Grunde kommst du mit ohne Widerrede, verstanden?«

      Langsam öffneten sie das Friedhofstor. Obwohl das Tor sehr alt war, ließ es sich verdammt leicht öffnen.

      »Wonach suchen wir eigentlich?«, wollte Kai erfahren.

      »Weiß nicht, vielleicht nach - mmh - nach Isolde Kunz!«

      »Sag mal Fritz, du glaubst doch selbst nicht, dass auf einem Soldatenfriedhof ein Frauengrab ist, oder?«

      Eine Nachteule schrie über den Friedhof und Fritz schreckte jämmerlich zusammen und fing an am ganzen Körper zu zittern.

      »Also, ich gehe rechts und schaue mir jedes einzelne Grab an und du gehst links und tust dasselbe, wenn einer von uns was Verdächtiges sieht oder findet, pfeift er kurz.«

      Fritz war es mulmig bei dem Gedanken, abends über längst verstorbene Soldaten zu laufen. Trotzdem ging er langsam Schritt für Schritt, jeden einzelnen Grabstein entlang, um sich nicht bei Kai zu blamieren. In der Dämmerung gelang es ihm nicht besonders gut, die alten Schriften auf den Grabsteinen zu entziffern. Kai ging es ähnlich, er hatte bereits zehn Grabsteine hinter sich, als er auf ein kleines Grab stieß. Der Stein war so verstaubt, dass Kai sein mit blauen Blümchen bestickte, Taschentuch opferte, um mit etwas Spucke den Staub vom Namen zu entfernen. Kai traute seinen Augen nicht, da stand auf glänzenden schwarzen Marmor in goldener Schrift:

      Isolde Kunz

      geb. 18.05.1830

      verstorben 11.12.1901

      Kai pfiff zweimal und leise näherte sich Fritz.

      »Wow, du hast unsere Dame gefunden, echt gut was?«

      »Fällt dir nichts auf Fritz? Du hast doch sonst immer so einen scharfen Verstand.«

      »Na ja, das Grab ist etwas kleiner, die Dame war vielleicht Liliputanerin.«

      »Glaubst du wirklich, dass es vor über 100 Jahren glänzender schwarzen Marmor als Grabstein verwendet wurde?«

      »Hey, Sie was machen sie da?«, rief der Friedhofswächter aufgebracht, während er sich den beiden wütend näherte.

      Flüsternd sagte Kai zu Fritz:

      »Du sagst nichts, ich habe eine Idee.«

      Der Wächter erreichte das Grab und in dem Augenblick fing Kai mit seinen mitleidvollen Augen, die traurigste Geschichte seines Lebens zu erzählen:

      »Sorry, wir wollten natürlich nicht die Toten stören. Wissen sie, wir sind Fremde in der Stadt und besuchten unseren Onkel. Er erzählte mir, dass meine Urgroßmutter väterlicherseits, hier begraben wurde. Sie können sich ja nicht vorstellen, welche große Freude mir diese Nachricht gemacht hat. Mein Vater verlor seine Mutter, bereits in frühen Jahren. Seine Oma kümmerte sich um ihn wie eine Mama. Sie war eine wunderbare und fürsorgliche Frau.«

      Tränen stiegen Kai in die Augen, mit weinerlicher Stimme setzte er seine Geschichte fort:

      »Als mein Vater in Gefangenschaft musste, starb seine Großmutter. Niemand aus der Familie wusste, wo man sie begraben hatte. Lange Zeit suchte mein Vater nach ihr, leider erfuhr

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