Insel des Todes. Anton Schaller
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Margaret Milford starrte den Beamten mit offenem Mund an. Auch Mark und Tom waren sprachlos.
”Ja, da staunt ihr, was? Auch wenn der Kerl tatsächlich bei euch eingebrochen sein sollte, war das noch lange kein Grund, ihn gleich zu töten!”
”Aber ich schwöre Ihnen ...”
”Sie leugnen also diese Tat?”
”Selbstverständlich, Ramiro!”, beteuerte die alte Dame. ”Ich habe den Mann lediglich am linken Oberarm verletzt, damit er kampfunfähig werden sollte ...”
”Das können wir bestätigen!”, ergänzten Mark und Tom fast gleichzeitig und blickten dem großen Beamten dabei fest in die Augen. ”Der Kerl war quicklebendig, als er die Flucht ergriff. Wir liefen ihm noch nach, hatten aber bei diesem Unwetter leider kein Glück damit ...”
”Hm!”, machte Ramiro nachdenklich und kratzte sich an seinem wuchtigen Schädel. ”Das kann stimmen oder auch nicht. Auf jeden Fall habe ich jetzt innerhalb von vierundzwanzig Stunden den zweiten Toten am Hals. Und das geht mir ganz gehörig gegen den Strich!”
Mit einem Handgriff zerrte Ramiro seine Uniformjacke von der Sessellehne und schlüpfte schwerfällig hinein. ”Kommen Sie mit! Man hat den Mann unten beim Bootshaus gefunden. Sehen wir uns die Sache an Ort und Stelle an!”
Margaret Milford verließ zusammen mit den beiden Jungen das Büro und folgte Ramiro das kurze Stück bis zur Anlegestelle hinunter.
Zwei Polizeibeamte hielten die Neugierigen fern, die bereits am Strand herumstanden. Ramiro bahnte sich mit ein paar herrischen Handbewegungen einen Weg. Tante Margaret folgte ihm. Und dann sah sie plötzlich den Mann im Sand liegen. Seine Augen standen weit offen und starrten in endlose Fernen. Sein Hemd war blutverschmiert.
”Ist das der Kerl, der bei Ihnen eingebrochen ist?”
”Ja, das ist er!”, bestätigte die alte Dame, und die beiden Jungs nickten beinahe gleichzeitig. ”Kein Zweifel! Wir haben den Mann recht deutlich gesehen!”
”Aus dem Weg! Aus dem Weg!”, erschallte plötzlich eine aufgeregte Stimme, und der dicke Bootsbesitzer watschelte auf seinen kurzen Beinen durch den Sand. Bud Morgan trug das gleiche grell gestreifte Hemd wie tags zuvor, und seine kurze Hose spannte sich so fest um seinen fetten Bauch, dass es aussah, als würde der Mann einen Schwimmreifen unter seiner Kleidung verbergen. ”Macht Platz, Leute!”, schrie der kleine Mann und fuchtelte wild mit seiner Angel herum. ”Diesmal soll er mir nicht entkommen ...”
”Wer denn?”, fragte Ramiro ziemlich unwirsch, und der Vollmond-Gesichtige antwortete überschwänglich: ”Mein Fisch, auf den ich schon den ganzen Tag gewartet habe. Dort drüben schwimmt er. Lasst mich durch. Ich ...”
”Verschwinde von hier, Bud!”, schimpfte Ramiro und stoppte den Dicken ziemlich unsanft. ”Du gehst uns auf die Nerven, Mann!”
Der Bootsbesitzer lief in die ausgestreckte Hand des kräftigen Polizisten, und dadurch wurde sein Lauf abrupt gebremst. Bud Morgan fiel hintenüber und landete unter dem Gelächter der Herumstehenden ziemlich weich im heißen Sand. Die Angelrute fiel ihm aus der Hand - und damit seine vermeintliche Laserkanone. Tränen quollen dem Dicken aus den Augen, als er sich zu dem kleinen Kästchen hinunter beugte. ”Jetzt hast du sie kaputt gemacht!”, klagte der Mann mit dem gutmütigen Mondgesicht und nahm seine Erfindung beinahe liebevoll in seine Hände. ”Du bist immer so brutal, Ramiro. Dieser Apparat ist unersetzlich!“
”Schon gut!”, brummte der Polizist. ”Und jetzt mach lieber, dass du von hier fortkommst! Du zertrampelst mir noch sämtliche Spuren. Also los, verschwinde von hier! Aber ein bisschen plötzlich!”
Bud Morgan wischte sich die Tränen aus den Augen, packte seine ”Laserkanone” und zog sich schmollend wieder zurück.
Mark und Tom tat der Mann leid. Wenig später sahen ihn die beiden Jungen dann am Rand seines Bohlensteges sitzen und hinunter ins Wasser starren. Von seiner Umgebung nahm er keine Notiz mehr.
Der Tote am Strand wurde untersucht, aber er hatte keine Papiere bei sich. Einige Zeit später tauchte der gleiche Kastenwagen wie gestern auf, und die Leiche des Mannes wurde in einen Zink-Sarg verfrachtet.
”Sie wissen”, wandte sich Ramiro an Margaret Milford, ”dass Sie nach wie vor für mich verdächtig sind! Obwohl ich eigentlich nicht recht glauben kann, dass Sie so kaltblütig einen Mord begangen haben sollen. Aber auf jeden Fall halten Sie sich zu meiner Verfügung. Und ihr beide auch!”, wandte sich der braun gebrannte Polizeibeamte an die beiden Jungen. ”Jedenfalls könnt ihr heute Nacht wenigstens beruhigt schlafen gehen. Der Einbrecher kommt bestimmt kein zweites Mal zu euch!” Ramiro lachte auf und stapfte auf die Straße zurück.
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