Tabu Liebe zum Quadrat. Ute Dombrowski
Чтение книги онлайн.
Читать онлайн книгу Tabu Liebe zum Quadrat - Ute Dombrowski страница 3
Schnell schob sie den Gedanken beiseite. Sie setzte sich zu Christian auf den Schoß und schlang die Arme um seinen Hals. Zärtlich fanden sich ihre Lippen zum Kuss.
Am Morgen nach Weihnachten verabschiedeten sich die beiden von Marie, die ihnen alles erdenklich Gute wünschte. Nach zwölf Stunden Fahrt bog Katja, die sich beim Fahren mit Christian abgewechselt hatte, in die Einfahrt ihres kleinen Hauses ein.
Sie streckten und reckten sich, dann lud Christian die Sachen aus. Den Rest würde Marie nachschicken. Sie bestellten Pizza und aßen im Wohnzimmer.
„Können wir erst morgen ins Weingut gehen? Ich muss mir noch genau überlegen, wie ich mich bei Benjamin entschuldige.“
Christian nickte kauend. Er wollte sie nicht drängen, denn er ahnte, wie schwer es ihr fiel, einen Fehler einzugestehen. Bis jetzt hatten die beiden Männer um sie gekämpft, aber es war einiges falsch gelaufen. Jedoch hielt sich sein Mitleid in Grenzen. Katja musste lernen, dass nicht immer alles gut ging und weder Christian noch Benjamin ihr nachliefen.
Nach dem Essen verabschiedete er sich mit einem Kuss und ging zu seinem Haus. Katja fiel in ihr Bett und schlief gleich ein.
Am nächsten Morgen klingelte es ganz früh und Christian stand mit Brötchen vor der Tür. Er hatte auch Marmelade, Butter und Kaffee mitgebracht. Katja schlich verschlafen ins Bad und Christian deckte den Tisch. Es duftete herrlich, als sie sich zu ihm setzte.
„Hast du gut geschlafen? Ich muss nach dem Frühstück zu Benni, wir müssen ja das Silvesterfest vorbereiten. Komm doch zum Mittag rüber, dann essen wir zusammen. Bis dahin habe ich auch mit ihm geredet.“
„Ja, ich komme später und helfe euch“, sagte Katja.
Jetzt, nach der Nacht und dem Frühstück, fühlte sie sich gut und mutig genug, Benjamin unter die Augen zu treten. Christian hatte recht. Sie hatte sich wie ein dummer Teenager verhalten.
Benjamin war in der Vinothek, um ein paar Kisten Wein für die Lieferung nach Wiesbaden zu packen. Er hatte nur kurz zu Weihnachten von Christian gehört. Eigentlich müsste er doch wieder hier sein, dachte Benjamin, als er ein Auto hörte. Er zog seine Jacke an, lief zum Parkplatz und sah Christian aus dem Lieferwagen steigen.
„Hallo, Bruder, ich dachte, ihr kommt zu zweit? Wo ist Katja? Ich hoffe doch, sie ist nicht in Südfrankreich!“
Als Benjamin Christians breites Grinsen sah, wusste er, dass der Plan aufgegangen war. Die, die zusammengehörten, waren nun endlich vereint. Benjamin umarmte seinen Freund und atmete tief durch.
Christian sagte: „Katja kommt am Mittag, um mit uns zu essen. Wir sind gestern mit ihrem Auto gekommen. Sie bleibt hier. Im Moment hat sie Schiss vor dem, wie du reagierst. Ich habe ihr ein paar deutliche Worte gesagt, was wir über ihr Verhalten denken. Ich glaube, sie braucht noch ein bisschen Stress, damit sie merkt, was sie für einen Mist gebaut hat.“
„Aha, so ist das also. Spielen wir die harten Männer, die ihr sagen, wo es lang geht. In Ordnung. Wenn es hilft.“
Lachend gingen die Männer an die Arbeit. Benjamin war sehr froh, seinen Freund wieder ausgeglichen und glücklich zu sehen. Und er hatte recht: Sie mussten Katja noch eine Weile leiden lassen, das hatte sie verdient.
Christian berichtete von seinem Aufenthalt bei Marie und vom Weihnachtsfest. Gegen elf Uhr kam Justin in die Vinothek.
„Hallo, Christian. Du bist ja wieder da! Aber wo ist deine Traumfrau?“
Christian erklärte und erzählte alles noch einmal. Justin schlug ihm freundschaftlich auf die Schulter.
„Na siehst du. So einfach ist das manchmal mit der Liebe. Und wie geht es dir dabei, Papa?“
Er wandte sich seinem Vater zu, der bisher schweigend zugehört hatte.
„Ich finde es gut so, wie es ist. Katja war von Anfang an in ihn verliebt. Wir haben uns nur gefunden, weil Christian so lange weg war. Lass mal, es geht mir gut. Die beiden gehören zusammen. So soll es sein.“
„Na dann alles Gute euch beiden. So soll es sein“, wiederholte Justin.
„So soll was sein?“, ertönte eine Stimme.
Die Männer sahen zur Tür. Dort stand Katja und grinste verlegen. Christian schob Justin vorwärts.
„Komm, Justin, wir kümmern uns mal um das Mittagessen. Ich glaube, Benni und Katja haben etwas zu bereden.“
Katja nickte dankbar und setzte sich an die Theke. Sie hatte die ganze Zeit überlegt, was sie sagen wollte, aber es war verdammt schwer.
„Ich … ich … ich möchte mich bei dir entschuldigen, dass ich mich so kindisch verhalten habe. Du warst so gut zu mir. Ich mag dich wirklich sehr gerne. Dass ich Christian liebe, wollte ich nicht wahrhaben und dann warst du da und hast mir gut getan nach all dem Unglück. Ich wollte dich nicht so schamlos ausnutzen, aber im Nachhinein sieht es wohl so aus. Es tu mir leid, wenn ich dich verletzt habe.“
Benjamin hatte währenddessen weiter geräumt. Nun stand er vor Katja und sah sie ernst an.
„Was du dir geleistet hast, war wirklich nicht in Ordnung. Wie unreif und kindisch du manchmal bist, das hält kein normaler Mensch aus. Ich hoffe, du hast jetzt wenigstens den Arsch in der Hose und bleibst hier. Wenn du noch einmal vor einem Problem davonrennst, kannst du bleiben, wo der Pfeffer wächst. Ich mag dich, aber verstehen werde ich dich darum nicht. Tu meinem besten Freund nicht weh, sonst bekommst du den Ärger deines Lebens. Das verspreche ich dir. Und jetzt komm in meine Arme, du dumme Nuss.“
Katja waren dicke Tränen der Scham über die Wangen gelaufen. Jetzt ließ sie sich festhalten. Benjamin gab ihr ein Taschentuch. Sie schnäuzte sich geräuschvoll.
„Du hast in allem recht. Ich werde mich ändern. Kannst du mir irgendwann verzeihen? Bleiben wir Freunde?“
Benjamin zuckte mit den Schultern.
„Das wird sich zeigen. Komm, wir gehen essen.“
Christian und Justin hatten Nudeln mit Tomatensoße gekocht und deckten gerade den Tisch, als Katja und Benjamin die warme Küche betraten. Christian sah Katjas verweinte Augen und grinste insgeheim. Benni war wohl sehr streng gewesen, aber in Christians Augen war das auch nötig. Eigentlich hatte Benni nach dem Alptraum mit Rebecca eine gute und ehrliche Frau verdient. Nun war die Liebe zu der ersten Frau, der er wieder vertraut hatte, vorbei. Es tat Christian leid, aber seine Liebe zu Katja war von Beginn an stärker gewesen.
Er dachte: Mal sehen, wie Benjamin das verkraftet, dass er jetzt sein Leben mit Katja teilen würde.
Nach dem Essen liefen sie zu Fuß zu ihrem Haus. Den Transporter hatte Christian stehen gelassen. Katja hatte seine Hand ergriffen. Sie dachte über Benjamins Worte nach. Er hatte wirklich recht. Im Nachhinein fand sie auch, dass Abhauen Quatsch war. Sie hätte das Reden nicht so lange vor sich herschieben sollen. Katja wollte Christian lieben und zu ihm halten. Bei Problemen würde sie mit jemandem darüber reden. Das nahm sie sich vor.
Vor