KLÜGER PUBLIZIEREN für Verlagsautoren und Selfpublisher. Stephan Waldscheidt
Чтение книги онлайн.
Читать онлайн книгу KLÜGER PUBLIZIEREN für Verlagsautoren und Selfpublisher - Stephan Waldscheidt страница 17
Die besten Tipps zum Schreiben finden fortgeschrittene Autoren in der amerikanischen Creative-Writing-Literatur. Dort empfehle ich die Bücher aus dem Verlag Writers Digest (Englisch):
Für Einsteiger hilfreich und auf Deutsch:
»Wie man einen verdammt guten Roman schreibt« von James N. Frey.
»Das Leben und das Schreiben« von Stephen King.
»Wort für Wort – oder: Die Kunst, ein gutes Buch zu schreiben« von Elizabeth George.
Für Fortgeschrittene empfehle ich mein Blog (nicht nur) für Romanautoren:
Und meine Schreibratgeber:
http://schriftzeit.de/schreibratgeber
Fazit: Der Schreibprozess
Neben Talent und handwerklichen Fähigkeiten brauchen Sie Zeit, Disziplin und Motivation. Vielen hilft dabei eine gute und enge Zusammenarbeit mit einem Verlag. Manche aber arbeiten auf sich allein gestellt freier.
Verlagsautoren
+ Kann bei bestehender Verbindung zu Agent oder Verlag bei unerwarteten Schwierigkeiten während des Schreibens auf Rat und Hilfe hoffen.
+ Ein Verlagsvertrag und ein Vorschuss können sehr motivierend wirken.
± Falls ein Vertrag abgeschlossen wurde, haben Sie meist eine Deadline zur Ablieferung des Manuskripts. Diese gibt Ihnen eine Richtschnur, mit der Sie Ihr Schreiben und Ihren Aufwand planen können. Manch einer braucht den Druck, um überhaupt Text zu produzieren. Andere aber werden unter dem Druck blockiert.
– Gefahr, die Unterstützung von Verlagsseite zu überschätzen. In großen Verlagen ist der Autor meist nur einer von vielen, in kleinen Verlagen hat man oft wenig Zeit für ihn. Für Agenturen gilt das Gleiche.
Selfpublisher
+ Viele schreiben freier, wenn sie für sich allein und für den eigenen Geldbeutel arbeiten können.
± Fehlende Deadline. Nimmt einerseits den Druck. Andererseits aber verführt es zu einer lässigen Einstellung, mit der sich kaum oder zu wenig Text produzieren lässt.
– Ist beim Schreiben allein. Kleine Krisen können sich so leichter zu großen Krisen auswachsen.
– Der Selfpublisher braucht meist noch mehr Selbstdisziplin beim Schreiben als sein Kollege im Verlag.
– Motivation kann fehlen oder geht leicht verloren, wenn Sie vor allem von außen angetrieben werden müssen, etwa durch Geld, Lektorenzuspruch, Leserzuschriften, gute Besprechungen.
– Keine institutionelle Hilfe und Unterstützung im Schreibprozess.
– Das Fehlen eines Vorschusses bringt finanzielle Probleme, die sich auch aufs Schreiben negativ auswirken können.
Diese Fragen sollten Sie sich ehrlich beantworten:
Arbeite ich besser und effektiver unter einer Deadline? Oder stört mich der Druck, das Buch zu einem bestimmten Termin fertig haben zu müssen, so sehr, dass ich kaum noch etwas zu Papier bringe? Achtung: Ist diese Beanspruchung von Freiheit in Wahrheit nur Angst vor dem Versagen oder Angst, das Manuskript zu beenden?
Bringe ich genug Disziplin auf, mir selbst eine Deadline zu setzen, wenn es nötig ist?
Kann ich als Autor und Mensch mit Druck oder mit dem Fehlen von Druck besser umgehen?
Schaffe ich es, mich von innen heraus und immer wieder selbst zu motivieren?
Kann ich es mir überhaupt leisten, so viel Zeit mit Schreiben zu verbringen?
Reicht die Zeit, die ich mit dem Schreiben verbringen kann, dafür, eine Verlagsdeadline einzuhalten?
Finde ich ausreichend Unterstützung für mich und meine Arbeit, etwa durch einen gut verdienenden Partner oder hilfsbereite Kollegen?
Entscheidungshilfe: Verlag oder Selfpublishing?
Wie wichtig ist mir das Thema »Schreibprozess«?
(1 = weniger wichtig; 2 = wichtig; 3 = sehr wichtig.)
Welcher Publikationsweg passt beim Thema »Schreibprozess« besser zu mir?
(Vergeben Sie an Verlag oder Selfpublishing je nach Wichtigkeit 1, 2 oder 3 Punkte.)
Ihre Entscheidung:
Verlag: ___ Punkte; Summe: ___ Gesamtpunkte
Selfpublishing: ___ Punkte; Summe: ___ Gesamtpunkte
Literaturagenten: Finden und Zusammenarbeit
Literaturagenten vermitteln Ihr Manuskript an einen Verlag. Dafür bekommen sie eine Provision von allen Ihren Einnahmen, die aus dem Verlagsvertrag zu dem vermittelten Werk entstehen. Diese liegt bei 15 bis 20 %. Agenten haben Kontakte in die Verlage und kennen den Markt. Agenten sind ein Filter für die Verlage und nehmen ihnen Auswahlarbeit ab. Einen Agenten zu finden, ist ebenso schwierig, wie einen Verlag zu finden.
Brauchen Autoren einen Agenten? Wenn Sie Agenten fragen, ist die Antwort: »Ja.« Wenn Sie Verlage fragen, ist die Antwort: »Ach was.« Fragen Sie Autoren, ist die Antwort entweder »Kommt darauf an.« oder »Keine Ahnung.«
Manche Selfpublisher lehnen jede Art von Filter- oder Torwächterfunktion ab. Das ist zu kurz gedacht. Agenten bewachen nicht nur die Tore in die Verlagswelt, sie können sie für den Autor auch öffnen.
Wenn ein Autor sich an einen der großen Publikumsverlage wendet, hat er ohne Agent keine Chance. Doch, die hat er. Aber sie ist winzig und wird immer winziger. In den zehn Jahren nach 2003 wurden 80 % aller Romane, die in einem großen Verlag erschienen sind, von Agenten vermittelt (Quelle: »The Tempest« vom August 2014).
Positiv ausgedrückt: Es gibt noch immer Chancen auch für Verlagsautoren ohne Agent. Von diesen 20 % dürfte allerdings nur ein winziger Teil über unaufgefordert eingesandte Manuskripte zustande gekommen sein. Durch die Branche geistern Zahlen zwischen einem und drei Prozent. Der weit größere Rest der Bücher kommt von bereits bekannten Autoren, wenn sie etwa den Verlag wechseln, oder wird von Verlagslektoren und über Beziehungen angestoßen.
Wendet ein Autor sich hingegen an einen mittelgroßen oder kleinen Verlag, kann sich die Sache mit den Agenturen sogar in ihr Gegenteil verkehren: Viele