Burnout. Dr. Hanspeter Hemgesberg
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Das ist die eine Seite der Medaille „Gehirnstoffwechsel“ und die andere:
1. Entzündungen
zumal chronische und zwar jedweder Ursache wirken sich schädigend aus und zwar durch Beeinflussung des Stoffwechsels der Aminosäuren (insbesondere kommt es zu einem Mangel an Tryptophan, was wiederum zu einem Mangel an Serotonin und Melatonin führt!). Ferner greift
2. Rauchen
bzw. die Inhaltsstoffe im Tabak schädigend in den Hirnstoffwechsel ein (u.a. kommt es zu Veränderungen der endogenen Opioiden und besonders zu einer Synthese-Blockierung von Dopamin; bes. in Mitleidenschaft gezogen wer-den dadurch die ‚Emotionen‘). Aber auch
3. andere Krankheiten
bringen den Gehirnstoffwechsel in Schieflage; besonders
4. psychische Krankheiten
(Depressionen, bipolare Störungen): hier kommt es in jedem Falle zu einer Minderung der wichtigen Gehirnbotenstoffe (Neurotransmitter, Biogene Amine).
5. Alkohol
hier der übermäßige und chronische Konsum hat ebenfalls entscheidende Veränderungen im Gehirn zur Folge:
Geschädigt werden das sogen. ‚Gehirn-Belohnungssystem‘ (), dann die Region im vorderen Teil der Hirnrinde (dort ist das Zentrum zur Planung und Umsetzung für Gedankengänge und Handlungen); zudem wird die Merkfähigkeit beeinträchtigt. Aber auch einige
6. Arzneimittel(wirkstoffe)
greifen schädigend in den Hirnstoffwechsel ein (u.a. Psychopharmaka, Analgetika, Antihypertensiva).
Aber es ist beileibe nicht alleine der Gehirnstoffwechsel, der beim Burnout sich in Schieflage befindet, sondern vielmehr sind wichtige Gehirnareale und damit/dadurch Gehirnfunktionen ebenfalls aus dem Takt und Gleichgewicht.
Was gleichbedeutend ist mit fehlerhafter Verarbeitung von Reizen, Sinneseindrücken, Emotionen usw. Dabei eingedenk, dass das Gehirn die „alles entscheidende Steuerzentrale“ unseres Körpers ist! Von elementarer Bedeutung sind dabei das Zwischenhirn (Diencephalon) und bes. auch das gesamte Limbische System und die Hirnanhangdrüse (Hypophyse).
Das Zwischenhirn besteht aus 4 Teilen:
Thalamus [„Kammer bzw. Schlafgemach“ = der größte Teil des Diencephalon - setzt sich aus zahlreichen Kerngebieten zusammen mit starker Verbindung zur Großhirnrinde (Cortex cerebri)] – er ist die ‚zentrale Schaltstation’ der sensorischen und motorischen Funktionen, sowie Zentrale des vegetativen Nervensystems -.
Hypothalamus () [„Kammer, Zimmer“ = das wichtigste Steuerzentrum des vegetativen Nervensystems und zu-gleich das oberste Steuerungsorgan für die Hormone - selbst kleinste Störungen dieses Areals wirken sich auf die Lebensfähigkeit des Menschen gravierend aus] –
Wichtige Aufgaben sind:
- Aufrechterhaltung der Homöostase ()
- Circadiane Rhythmik (Bio-Rhythmus) und Schlaf
- Steuerung des Sexualverhaltens
- Entwicklung von Emotionen (Wut, Aggression, Apathie usw.)
- Regulation von Nahrungs- und Wasseraufnahme
dazu
- Subthalamus und Epithalamus und als Teil darin die wichtige Epiphyse [Zirbeldrüse = Produktionsort für das Hormon Melatonin = wichtig für den Schlaf-Wach-Rhythmus und andere zielabhängige Rhythmen des Körpers].
Dem Hypothalamus hängt an die
- Hypophyse [Hirnanhangdrüse] () an; beide bilden eine Funktions-Einheit.
Die Hirnanhangdrüse ist Bildungs-, Speicherungs- wie auch Steuerungsort für lebenswichtige Hormone () [Oxytoxin, Vasopressin/Antidiuretisches Hormon, Melanozyten-Stimulierendes Hormon, Gonadotropine (Follikel-Stimulierendes Hormon, Luteinisierendes Hormon), Adrenocorticotropes Hormon/ACTH (), Thyreoidea-Stimulierendes Hormon, Wachstumshormon (Somatotropes Hormon), Prolaktin].
Die Hypophysen-Hormone regulieren vielfältige Körperfunktionen, so u.a. den Schlaf, Funktion der Schilddrüse, den Wasser- und Elektrolyt-Haushalt, Zucker- und Fettstoffwechsel usw. Gleichzeitig ist die Hypophyse Schaltstelle zu den anderen Gehirnzentren.
- Das Limbische System stellt eine Funktionseinheit des Gehirns
dar zur Verarbeitung von Emotionen und auch von intellektuellen Leistungen. Das LS wird gebildet von Anteilen der Großhirnrinde und subcorticalen Strukturen – anatomisch gesehen besteht das LS aus: a. Hippocampus (gelegen im Temporallappen/Lobus temporalis cerebri bds. = zentrale Schaltstation des gesamten LS! = hier fließen Informationen verschiedener sensorischer Systeme zusammen, die hier verarbeitet und zur Hirnrinde zurückgesandt werden = wichtig für das gesamte Gedächtnis), Fornix, Corpus mamillare, Gyrus cinguli,
b. Corpus amygdaloideum (Amygdala/Mandelkern = wichtige Rolle bei der emotionalen Bewertung und Wiedererkennung von Situationen und der Analyse möglicher Gefahren; die A. verarbeitet externe Impulse und leitet die vegetativen Reaktionen ein), Nuclei anterio-ventrales des Thalamus (s.o.), Gyrus parahippocampalis und Septum pellucidum.
Gesichert ist heute, dass sich einige Krankheiten auf Störungen des Limbischen Systems und/oder der Amygdala zurückführen lassen, so u.a. die Unfähigkeit, emotionale Situationen einschätzen zu können, ferner Gedächtnisstörungen, Phobien, Depressionen, Erschöpfungs-Zustände und auch Belastungsstörungen.
Burnout steht u.a. für eine gravierende, alles niederdrückende Müdigkeit, Schwäche und einen hochgradigen Energieverlust auf und in allen Ebenen.
Da drängt sich mir schon seit langer Zeit die Frage auf, ob nicht hinter diesem Energieverlust eine Schädigung der Mitochondrien () stecken könnte und steckt?
Ganz gleich, ob ursächlich/primär - angeboren (evtl. genetisch) oder autoimmun oder idiopathisch – oder sekundär = erworben – oder als Folgeschädigung durch Burnout.
Die Mitochondrien stellen die immens wichtigen „Kraftwerke aller Zellen mit einem Zellkern“ dar. In den Mitochondrien erfolgt die Umwandlung von Substraten (z.B. Traubenzucker) in energiereiches ATP (Adenosintriphosphat ()).
[Reaktion in der Atmungskette wie folgt: Traubenzucker + Sauerstoff Kohlendioxid + Wasser + „Energie“]
Die dabei gewonnene Energie brauchen die Zellen zum Leben allgemein und zu ihrer Leistungsfähigkeit im Besonderen!
M.M.n. handelt es sich also um eine „Mitochondriopathie“.
An der Wissenschaft ist es, diesbezüglich zu forschen.
Evtl. handelt es sich aber auch