DER MULTIVERSALE KRIEG. Martin Cordemann

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DER MULTIVERSALE KRIEG - Martin Cordemann

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ja?“

      „Ja.“

      „Aber ich sollte doch nochmal ganz von vorne anfangen und das hier ist ziemlich weit vorne. Im gleichen Moment findet übrigens eine Geburt statt...“

      „Auch das wissen wir.“

      „Zur Genüge!“

      „Oh!“

      Undankbares Publikum.

      „Vielleicht haben wir uns ein wenig unklar ausgedrückt.“

      'Vielleicht'? Mit Sicherheit!

      „Vielleicht fangen Sie nicht ganz so weit vorne an.“

      „Ahhhh.“

      Idioten!

      „Irgendeine Idee, wo es Ihnen genehm wäre?“

      „Nun...“

      Diese Leute konnten sich nicht entscheiden. Wenn man sie denn als 'Leute' bezeichnen wollte. Ich wollte nicht!

      „Warum, mach ich dann nicht einfach da weiter, wo ich angefangen habe, und Sie unterbrechen mich, wenn Ihnen was eingefallen ist?“

      2-04

      Captain Jupin sah zu mir herüber.

      Ich schlug auf das Schaltpult und...

      Es zerbrach!

      „Tolle Arbeit, Brynner!“

      Da konnte ich ausnahmsweise nicht widersprechen. Für gewöhnlich brachen diese Dinger nicht auseinander, sie explodierten einem ins Gesicht oder etwas in der Art, aber dieses hier schien ein bisschen widerspenstig zu sein.

      Ich riss zwei Kabel aus der darunterliegenden Konsole und drückte sie aneinander.

      „Schilde fahren hoch, Captain“, meldete der Navigator.

      Und das keinen Moment zu spät, denn genau in diesem Moment wurde unser Schiff arg durchgeschüttelt.

      „Das war knapp, Brynner“, grinste der Captain. „Wie sieht es mit Torpedos aus?“

      Ich sah auf das zerbrochene Pult.

      „Nicht von hier, Captain.“

      Ich sprang auf und rannte zum Ausgang. Auf Deck 3, zwei Decke unter uns, gab es einen der Torpedoräume, von dem man die Dinger natürlich auch abschießen konnte, für den Fall... dass einem ein Missgeschick widerfuhr, wie es bei mir der Fall war.

      Ich hastete die Treppen runter. Wir hatten nur eine kleine Crew an Bord, niemand hatte damit gerechnet, dass wir in ein derartiges Abenteuer verstrickt werden würden.

      Das Schaltpult war in Ordnung.

      Die Zielvorrichtung funktionierte.

      „Zwei Torpedos bereit“, meldete ich, während meine Finger über die Tastatur flogen. Die Laserbatterien... sahen nicht so gut aus. Aber ich machte auch in den Heckgeschützen zwei Torpedos scharf, könnte ja sein, dass hier noch mehr Überraschungen auf uns warteten.

      „Cool bleiben“, sagte die Stimme des Captains ruhig.

      Diese Stimme schaffte es, die gesamte Besatzung in ein Gefühl der Sicherheit zu wiegen, ihr zu suggerieren, dass nichts schiefgehen konnte und dass man die Lage voll im Griff hatte, selbst wenn, sagen wir mal, eine Armada feindlicher Schiffe mit feuerbereiten Waffen auf einen zuflug... was hier nichtmal der Fall war.

      Captain Jupin, und das möchte ich an dieser Stelle einmal zu Protokoll geben, war jemand, der ein Schiff führen konnte wie kein zweiter. Ich habe im Laufe der Zeit ein paar Kapitäne kennengelernt, aber niemand hatte das gleiche Charisma wie Jupin, die gleiche Selbstsicherheit, nichtmal den gleichen Humor. Wenn man in eine Krise geraten sollte – und wir waren in einer Krise, das können Sie mir glauben – dann wollte man jemanden wie Jupin dabeihaben, denn dann wusste man, selbst wenn man das Waffenschaltpult demolierte und unbrauchbar machte, dass man doch irgendwie aus dieser Sache wieder herauskommen würde... und auch ein bisschen, dass die anderen das Nachsehen hatten, denn sie hatten den Fehler gemacht, sich mit der falschen Person im Universum anzulegen.

      „Torpedos auf Ziel richten.“

      „Sind aufs Ziel gerichtet.“

      „Was machen die Schilde?“

      „Stehen wie eine 1.“

      „Nicht unbedingt die Wortwahl, die ich präferieren würde, Commander, aber immerhin eine klare Aussage. Sie wissen, dass wir Ihnen das Schaltpult vom Gehalt abziehen werden, oder?“

      „Ich wusste nicht...“

      „Was, Commander?“

      „...dass ich ein Gehalt bekomme.“

      „Natürlich bekommen Sie eins, Brynner, in einer so utopischen Zukunft, dass es kein Geld mehr gibt, leben wir auch nicht... auch wenn das verdammt schade ist.“

      „Sie nähern sich“, hörte ich den Navigator sagen.

      „Mr. Brynner?“ fragte der Kapitän sanft.

      „Bin bereit, Sir!“

      „Sehr schön... Dann feuern wir doch mal die erste Breitseite ab!“

      Bei Captain Jupin bedeutete das nicht, dass an dieser Stelle das große Feuergefecht begann, sondern es wurde eine weit gefährlichere Waffe aus dem Arsenal geholt und auf den Gegner gerichtet: die der Diplomatie!

      „Fremdes Schiff, hier spricht Captain Bettina Jupin von der Grieg, wären Sie so freundlich-“

      „Moment!

      „Ja?“

      „Der Captain ist eine Frau?“

      2-05

      Ich sah meine beiden Gegenüber an.

      „Hatte ich das nicht erwähnt?“

      „Nun, äh, wir dachten, Sie sprechen von Captain Jupin...“

      „Was ich tue.“

      „Captain Theodor Jupin!“

      „Für wie alt halten Sie mich?“

      „Äh...“

      „Ich bestehe nicht auf einer Antwort. Aber selbst Ihnen müsste doch wohl klar sein, dass ich wohl kaum mit Captain Theodor Jupin auf einem Raumschiff gedient haben kann, oder? Das war zu Beginn des Antigravzeitalters, das war vor... etwa 40 Jahren!“

      „Äh, ja,

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