DER MULTIVERSALE KRIEG. Martin Cordemann
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Читать онлайн книгу DER MULTIVERSALE KRIEG - Martin Cordemann страница 5
„Kluge Entscheidung!“
Ich erhob mich.
„Ach ja, gleich explodiert alles!“
Die beiden sahen mich erschrocken an.
„Nicht hier, in der Geschichte.“
Sie atmeten auf.
„Was für Idioten!“
„Bitte?“
Empörte Blicke.
„Hab ich das gerade laut gesagt?“
2-06
„Also das war der erste Kontakt“, eröffnete einer der beiden, als ich wieder da war.
„Häh?“ fragte ich nur.
„Der erste Kontakt... mit einer fremden Rasse?!“
„Geschichte ist nicht so Ihr Ding, oder?“ murrte ich.
Beide sahen sich an, dann mich.
Nein, Moment, das war, als ich gefragt hatte, wie es denn mit ein wenig Alkohol aussehen würde. Ich wertete das dann mal als ein „eher nicht so gut“.
„Erstmal mag ich den Begriff Rasse nicht so“, brachte ich in einem extensiven Seufzer unter, der ihnen nonverbal zu verstehen geben sollte, dass sie mich gepflegt am Arsch lecken konnten, etwas, das ich so nicht offen aussprach, weil ich irgendwo die Befürchtung hegte, dass sie das vielleicht zu wörtlich nehmen und dann in die Tat umsetzen würden, was möglicherweise im Interesse von keinem von uns war, möglicherweise aber auch nur nicht in meinem. „Liegt ein bisschen daran, dass mit dem Begriff ein bisschen zuviel unangenehme Vergangenheit verbunden ist – und damit meine ich nicht die des Erstkontakts!“
Zu kompliziert formuliert, sah ich ihnen direkt an.
Da sie mir aber einen netten Cocktail vorenthielten, ließ ich sie ein wenig zappeln.
„Wie meinen Sie das?“ kam es deshalb zielsicher und erwartungsgemäß.
„Welche Hälfte des Satzes?“
„Beide“, entschied man sich nach kurzer Beratung.
So viel konnte man gar nicht seufzen, wie diese Jungs blöde waren. Ich gab mir trotzdem alle Mühe, wie Sie sich sicher vorstellen können.
„Der Begriff 'Rasse' wurde als Grundlage für diverse Völkermorde verwendet, ebenso für eine 'Rassentrennung', alles Dinge, an denen man bestenfalls Gefallen finden kann, wenn man ein sogenannter 'Rassist' ist, eine Gemeinde, der ich nicht angehören möchte. Insofern finde ich den Begriff 'außerirdische Rasse', selbst, wenn er zutreffen sollte, schlicht nicht schön und bevorzuge 'außerirdisches Volk'. Klingt doch auch irgendwie nett, oder?“
„Steckt der Begriff nicht auch in dem Wort 'Völkermord' mit drin?“
Da hatte er mich erwischt.
„Tja, die Welt ist wohl eben nicht perfekt, nichtmal die der Sprache.“ Ich lächelte die beiden an. „Wollen wir nun zur zweiten Hälfte des Satzes kommen?“
„Sie meinen, da waren wir noch nicht?“
„Aber noch nichtmal ansatzweise. Der Prolog dazu ist gefallen, doch das Thema? Mitnichten, meine Herren, mitnichten!“
Ich muss Ihnen ja nicht erklären, dass beide Herrschaften mit meiner Art ernste Probleme hatten... genausowenig, wie ich Ihnen erklären muss, dass mir das am Allerwertesten vorbeiging, und, man bemerke, ich habe noch nichtmal das Wort 'Arsch' verwendet! Ich denke, wenn ich das, jedesmal, wenn mich die beiden oder auch nur einer von ihnen voller Unverständnis ansah, nicht erwähnen würde, weil wir einfach mal voraussetzen, dass sie das in den meisten Fällen tun werden, wir uns wahrscheinlich eine Menge Buchstaben ersparen würden, oft sogar vollständige Wörter, manche davon mit Sicherheit unflätig.
„Sie haben mich, in peinlichster Zurschaustellung Ihrer Unwissenheit, gefragt, ob die Ereignisse, die Ihnen zu schildern ich mir eben die Zeit genommen habe, das erste Zusammentreffen der Menschheit mit einer fremden Rasse schildern... oder habe ich Sie da falsch verstanden?“
„Nein, äh, das war genau unsere Frage.“
„Ist es Ignoranz oder Inkompetenz?“ wollte ich wissen.
„Bitte?“
„Ich meine, es gibt Dinge, die kann man wissen! Dazu gehört zum Beispiel, ob der Erstkontakt vor etwa 30 Jahren oder vor etwa 30 Minuten stattgefunden hat!“
„Der Vorfall mit der Krieg liegt mehr als 30 Minuten zurück...“
„Ja, ich weiß, aber so klingt es besser!“
„Also... nicht...?“
„Nein“, sagte ich ein wenig angesäuert, „nicht.“
Warum regte ich mich eigentlich so auf? Konnte mir doch egal sein.
Ich atmete tief durch.
„Möchten Sie ein Glas Wasser?“
„Sie wissen, was für ein Glas ich möchte.“
„Und Sie wissen, dass das im Moment nicht möglich ist.“
„Nein, ich weiß nur, dass Sie das sagen. Muss ja nicht stimmen.“
„Sie würden sich also besser fühlen, wenn wir Sie mit Alkohol vollpumpen?“
„Das mit dem Pumpen würde ich schon selbst übernehmen.“
„Vielleicht später. Sehen Sie es als kleine Belohnung.“
„Sie meinen, wenn ich ganz brav bin und mit Ihnen spiele, krieg ich ein Leckerchen?“
„So könnte man es formulieren.“
„Und das ist zum Glück überhaupt nicht herablassend.“
„Sie haben es so bezeichnet!“
Wo er recht hatte...
„Also gut, dann gehe ich mal davon aus, dass Sie eine Geschichtsstunde möchten?“
„Eine...“
„Nun...“
„Also...“
„Aber passen Sie gut auf, es gibt nämlich hinterher einen Test, und wenn Sie den nicht bestehen, gibt es anschließend kein Leckerli!“
2-07
Wie die meisten Leute, die ein bisschen Verstand ihr eigen nennen, wissen, fand der erste Kontakt mit