Magisches Kompendium - Schattenarbeit. Frater LYSIR
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Natürlich kann man dem Schatten (hier ruhig als externe, personelle Energie zu sehen) so tolle Fragen, wie „Warum hinderst, du mich?“, „Was ist deine eigentliche Aufgabe?“ oder „Warum erscheinst du in der Situation XYZ?“ stellen, doch oft überlegt sich das Ego hier antworten und nicht der echte Schatten.
So einfach ist es dann doch wieder nicht! Wenn man Glück hat, kann man in Traumphasen eine Kommunikationsebene aufbauen, sodass das Unterbewusstsein „sprechen“ kann. Manche Menschen haben hier echt eine Segnung bekommen und können sich sehr einfach auf ein gewisses Traumthema programmieren.
Es gibt aber auch einen rituellen Weg, den man beschreiten kann, wenn es darum geht, mit seinen Schatten, seinen getrennten (und destruktiven) Anteilen oder inneren Dämonen zu kommunizieren. Das Stichwort lautet hier „Chöd-Ritual“! Doch dieses Ritual ist gefährlich, das es um eine energetische Zerstückelung und Neuwerdung geht, sodass die Schatten oder inneren Dämonen zu „hilfreichen Freunden“ werden und die getrennten (ggf. destruktiven) Anteile eine sehr gute Chance bekommen, sich wieder ins Gesamtsystem des Ich zu integrieren. Nun, dies ist jedoch schon sehr deutlich in der magischen Schattenarbeit beheimatet. Zur Vollständigkeit bilde ich Theorie und Praxis des Chöd-Rituals gegen Ende des Kapitels bzw. des Buches ab.
In diesem Chöd-Ritual geht es auch darum, dass man seinem Schatten / seinem inneren Dämon Fragen stellt! Da das Ritual mit Spiegeln und auch mit einer gezielten geistig-energetischen Belastung agiert, kann man hier seinen inneren Zensor gut umgehen. Erneut kann man hier wieder Fragen wie „Was willst du von mir?“, „Was brauchst du von mir?“ und „Wie fühlst du dich, wenn du bekommst, was du brauchst?“ stellen, die man sich – im Laufe des Rituals – selbst verbal beantworten kann! Doch hierzu später mehr!
Allgemein sollte man bei der Schattenarbeit auch einmal über das Thema „Ekeltraining“ nachdenken. Es geht hierbei nicht um sinnfreie Horrorbilder von zerfetzten Leichen, die man „geil“ findet und auch nicht um den Gestank von Exkrementen, den man dann „toll“ findet, nein, es geht darum zu reflektieren, was man wann ekelig findet? Sind es Spinnen? Schlangen? Heuschrecken? Hunde? Katzen? Kinder? In diesem Fall müssen es nicht unbedingt „Schatten“ sein, doch sie können auf Schatten deuten, wobei man hier deutliche Unterscheidungen zwischen den Urinstinkten des Menschen (ein Fall aus großer Höhe ist tödlich, der Biss einer giftigen Spinne/Schlange ist tödlich etc.) und den selbst gebildeten Schatten treffen muss. Ein Wolf, der in einem Rudel den Menschen angreift, kann tödlich sein. Der kleine Hund von nebenan, eher nicht. Gleiches gilt für Katzen, Heuschrecken oder andere Insekten. Auch die Spinnen, die es hier in sind eher „schmerzlich“ als tödlich – sowie Wespen, Bienen, Hummeln und Hornissen! Selbst Kinder sind meist nicht tödlich (nur wenn sie leuchtende Augen haben und aus Maisfeldern kommen)!
So will ich zum Schluss der „Schattenarbeit auf psychologischer Ebene“ nur noch sagen, dass man sich mit ein paar einfachen und gleichzeitig nicht immer einzuhaltenden Spielregeln, das Leben wirklich leicht machen kann!
1) Liebe deinen Nächsten wie dich selbst und verhalte dich nur so, wie du es auch von anderen erbittest. Wenn du deutliches „Fehlverhalten“ feststellst, schaffe es ab – mit den Mitteln die dir zur Verfügung stehen (also auch magisch!).
2) Die einzige Sünde, die es gibt, ist die eigene Trägheit. Arbeite an deinem Ich, an deinem Selbst und im Großen Werk!
3) Die eigenen Maßstäbe über Ethik, Moral, Schönheit und Lebenswille bzw. Maxime, ist der Maßstab der eigenen Realität, welche nicht die Realität des anderen Menschen sein muss.
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