Kater sucht Kätzchen. Emerson Marie Parker
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Читать онлайн книгу Kater sucht Kätzchen - Emerson Marie Parker страница 11
Vielleicht war John ja doch der bessere Mann für Isabella. Jedenfalls besaß er Anstand. Auch wenn er sonst nicht so für Gefühlsduseleien bekannt war. Mit Isabella konnte sie zum ersten Mal auch Johns weiche Seite kennenlernen. Warum kann er sich nicht einfach in mich verlieben?
Den beiden stand doch überhaupt keine Zukunft bevor. John war ein armer Angestellter. Kleine Wohnung. Null Chancen auf eine große Karriere. Isabella war eine erfolgreiche Frau, unabhängig, verdiente sehr gut. Sie verkehrte in den besten Kreisen. Schon bevor sie Marcel kannte. Isabellas Eltern waren erfolgreich in ihrem Job. Ihr Vater war Polizeichef gewesen, der mittlerweile in Rente war. Ihre Mutter erfolgreiche Anwältin für Familienrecht. Jeder angehende Anwalt schaute zu ihr auf. Isabellas jüngerem Bruder Rick stand ebenfalls eine steile Karriere als Anwalt bevor.
„Wenn du die Lottozahlen von nächster Woche weißt, dann her damit!“
Helen wurde unsanft aus ihren Gedanken gerissen.
„Ach du bist es!“, rief sie.
John stand ihr gegenüber und lächelte breit.
„Wen hast du denn erwartet? Den Kaiser von Timbuktu? Den hast du gerade verpasst. Ist mit King Kong durchgebrannt.“
„Schade!“, lächelte sie.
John sah an ihr vorbei und lachte zufrieden.
„Auftrag ausgefüllt?“
„Gerade eben!“, flüsterte Helen mit gemischten Gefühlen.
„Du bist ein Schatz!“, rief John und küsste Helen auf die Stirn.
John wandte sich an Timo und hob den Daumen.
„Na wenn das mal gut geht!“, rief Timo, der anscheinend auch nicht so ganz von Johns Plan überzeugt war.
„Sei nicht immer so pessimistisch.“
„Bin ich nicht! Ich halte es lediglich für eine schlechte Idee, in den Gewässern eines anderen zu fischen.“
„Der Fisch ist nur verlobt!“
„Die beiden wollen schon bald heiraten“, erwiderte Timo.
Sein Freund kapierte aber auch gar nichts.
„Die Betonung liegt auf wollen.“
„Du legst dich mit einer der mächtigsten Familien in der Stadt an“, rief Helen dazwischen.
„Das ist mir egal.“
„Der macht dich fertig. Aber es ist ja dein Leben!“, rief Timo leidenschaftlich.
Er versuchte seine Angst zu unterdrücken und cool zu bleiben. Doch wie konnte man das aufgrund solcher Dummheit bleiben?“
„Ich werde aufpassen. Außerdem bist du doch bei mir! Warum sollte ich da Angst haben?“
Timo schluckte schwer. Er wollte sich aus der Angelegenheit raus halten. Doch John sah es als Selbstverständlichkeit an, dass auch er seine Karriere aufs Spiel setzte. Und für was? Wegen einer Frau, die kein Interesse zeigte.
8
Einige Tage nach Silvester brachte Isabella Gomez ihren Mantel in die Reinigung. Es war sehr viel los. Also musste sie etwas warten. Marcel wäre garantiert ausgerastet. Einen Baumann lässt man nicht warten!
Überhaupt war ihr Verlobter unausstehlich geworden. Ständig flippte er wegen jeder Kleinigkeit aus. Sie konnte sich nicht mehr daran erinnern, wann er sich so verändert hatte. Früher war er ein lieber, zuvorkommender Mann gewesen.
Doch heute fehlte ihm die Geduld für alles. Der Silvesterabend war so ein typisches Beispiel dafür. Erst fuhr ihm der Chauffeur zu langsam. Dann waren zu viele rote Ampeln auf der Strecke. Und dann der Zwist mit dem Kellner, der in ihren Augen völlig harmlos gewesen war. Wieso konnte sie nicht mit anderen Männern reden? Schließlich war sie nicht sein Eigentum. Doch genau so behandelte er sie mittlerweile. In ihrem Job, der eigentlich vom männlichen Geschlecht dominiert wurde, traf sie ständig auf Männer. Und trotzdem blieb sie Marcel treu. Doch in letzter Zeit zweifelte er zunehmend an ihrer Integrität ihm gegenüber. Dabei gab es gar keinen Grund dazu. Sie liebte Marcel seit sie ihn das erste Mal gesehen hatte. Doch seine übertriebene Eifersucht und seine haltlosen Verdächtigungen zermürbten sie langsam.
Seit ein paar Wochen wartete er mit regelmäßiger Sicherheit nach der Arbeit an ihrem Wagen auf sie. Ihr missfiel es, dass ihr Auto in der Tiefgarage stehen blieb. Als sie ihn darauf ansprach antwortete er lapidar, dass er es nicht abwarten konnte, bis sie endlich Feierabend hatte. Doch Isabella kam es eher wie Stalking vor. Fehlten nur noch die Privatdetektive, die sich an ihre Fersen hefteten, um über jeden ihrer Schritte brav Report zu geben.
„Hallo Isabella.“
Die Besitzerin des Ladens lachte sie an.
„Hallo Maria. Mein Mantel riecht unangenehm.“
„Mach dir keine Sorgen, Kind. Mein Mann bekommt das hin.“
Sie lächelte Isabella abermals an.
„Wie geht es deinen Eltern?“, fragte Maria.
„Sehr gut. Sie laden euch Sonntag zu Tee und Gebäck ein.“
„Das ist schön. Wir kommen gerne.“
Das wäre Marcel garantiert wieder ein Dorn im Auge gewesen. Wie konnte man sich bloß mit Arbeitervolk abgeben?, würde er in einem abfälligen Satz fallen lassen. Doch ihre Familie war schon seit Jahren mit Maria und ihrem Mann befreundet und traf sich regelmäßig. Der gesellschaftliche Unterschied spielte in diesem Fall keine Rolle. Warum auch? Marcel war da anderer Meinung. Angestellte waren zum Arbeiten da und bekamen ihren Lohn. Isabella hasste Marcels Einstellung, versuchte aber seine „Macken“ zu ignorieren. Aber irgendwann war ihm seine abschätzende Rederei auf die Nerven gegangen.
„Wann ist sie denn fertig?“, fragte Isabella.
„Heute Abend.“
„Da kann ich nicht.“
„Soll ich sie mit zu deinen Eltern nehmen?“
„Klar. Dann habe ich auch einen Grund zu kommen.“
„Und was ist mit Marcel?“
„Hängt doch sonntags auf dem Golfplatz herum!“
„Langweilig! Oder?“
„Das ist untertrieben. Golf langweilt mich total.“
„Du Arme!“
„Dann hab ich mal Zeit für mich und meine Familie.“
„Alles in Ordnung zwischen euch beiden?“, bohrte Maria.
Isabella lief rot an. Maria kannte sie einfach schon zu lange.
„Die