Kater sucht Kätzchen. Emerson Marie Parker
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Читать онлайн книгу Kater sucht Kätzchen - Emerson Marie Parker страница 5
„Was sollte nicht in Ordnung sein?“
„Sie sind doch auf der Tanzfläche fast krepiert!“
„Bin halt erkältet. Kein Problem. Mir geht es bestens!“, erwiderte John gereizt.
Wo war seine Begleiterin? Hatte er sie mit seinen schwachsinnigen Fragen vertrieben?
„Hab mir ein Glas Champagner geholt!“, rief der Typ und hielt ihm das Glas unter die Nase. Der Kommentar war ja wohl echt überflüssig!
„Sie hätten bloß warten sollen, bis ich vorbei gekommen wäre.“
„Dann wäre ich ja verdurstet. Ich wollte sie nicht bei ihrer Unterhaltung mit ihrem Kollegen stören!“, rief der Typ süffisant.
John wäre ihm am liebsten jetzt schon an die Gurgel gegangen.
„Wir haben nur die nächsten Stunden besprochen!“, rief John ihm zu.
Was spielte der sich eigentlich so auf?
„Da haben sie ja heftig viel zu tun. So wie sie sich unterhalten haben.“
„Es ist viel los!“, rief John.
Auf was war der Kerl aus? Eine harmlose Unterhaltung hörte sich anders an. Das Gespräch glich eher einem Verhör.
„Oh ja, die Silvesterpartys sind immer heftig. Das ist jedes Jahr so. Stimmt, sie sind ja das erste Mal dabei. Wie gefällt es Ihnen hier?“, fragte er John.
Sein lauernder Unterton missfiel ihm.
„Sehr gut. Die Leute sind nett und zuvorkommend.“
„Und die Frauen? Wie finden Sie die?“
Aha, dachte John. Jetzt kommen wir der Sache schon näher. Er will wissen, was da mit der hübschen Brünetten läuft.
„Frau ist Frau! Ich bin zum Arbeiten hier.“
„Dann haben Sie vorhin nicht meine hübsche Begleitung angegafft?“, rief der Kerl.
So langsam ging ihm der Typ echt auf den Sack. Erstens hinderte er ihn am arbeiten, zweitens ging ihn das einen feuchten Furz an. Die Frau war offensichtlich nur eine gute Freundin. Da konnte es ihm doch egal sein, ob er sie anschaute und wie lange.
„Wen meinen Sie genau?“
John versuchte die Beherrschung zu wahren.
„Die Frau mit der ich getanzt habe. Halten Sie mich für dumm?“
„Warum sollte ich?“
Er musste den Idioten irgendwie loswerden.
„Behaupten Sie dann, ich würde nicht richtig hinsehen?“
Der Mann sah ihn zornig an. Langsam verlor John den Respekt vor diesem Arschloch. Was hatte der für ein Problem? Schließlich war er nicht knutschend auf der Toilette überrascht worden.
„Ich beobachte die Leute, falls sie etwas zu trinken wünschen. Dafür bin ich schließlich hier.“
„Genau deshalb habe ich ja mein Getränk selbst geholt.“
Der hielt sich wohl für besonders klug, was?
„Ich wollte gerade nachfüllen!“, rief John wahrheitsgemäß. „Außerdem haben Sie Beine bis auf den Boden oder können sich sonst wie bemerkbar machen.“
„Wohl einen Clown gefrühstückt, oder? Das habe ich gar nicht nötig. Aber anscheinend hat so ein kleiner Dienstleister wie Sie davon keine Ahnung.“
Der arrogante Schnösel strich sich einen nicht vorhandenen Fussel von seinem Anzug und rauschte davon.
Fehlt nur noch, dass der Arsch mit selbigem davon dackelt wie eine Tunte. Wo hat der die rosa Handtasche gelassen?
Er lud sich die vollen Gläser auf das Tablett, wobei einige davon überschwappten. So eine scheiß Sauerei, fluchte John innerlich. Dabei hatte der Abend so gut angefangen. Er stellte die Champagnergläser zurück, trocknete das eingesaute Tablett ab und belud es erneut. Dann waren sie eben nicht ganz so voll wie die Übrigen. Die Leute würden es ihm schon danken. Schließlich ging es ja um deren Führerschein. Obwohl hier garantiert niemand ohne Chauffeur nach Hause fuhr. John schmunzelte. Die armen Kerle warteten jetzt wahrscheinlich in der Tiefgarage und langweilten sich zu Tode. Oder sie zischten einen und fuhren die Herrschaften in volltrunkenem Zustand zu ihren teuren Häusern.
3
John machte sich an die Arbeit. Obwohl er innerlich kochte, versuchte er nach außen ruhig und gelassen zu wirken. Wo war der Kerl bloß? So sehr sich John anstrengte, er konnte ihn nicht finden. Dafür fand er die schöne Unbekannte. Sie stand am Buffet und belud sich gerade einen Teller mit Fingerfood. Was sie unter Beladen verstand. Die beiden Teilchen auf dem goldenen Teller kamen sich wohl ziemlich fehl am Platz vor. Kein Wunder, dass sie so eine gute Figur hatte. Sie aß den ganzen Tag nicht viel. Normale Leute schlugen sich bei einem so großen Buffet den Bauch voll, bis sie fast platzten.
Anschließend knabberte sie lustlos daran herum. John fand sie immer niedlicher. Er ging näher. Er behielt die Umgebung im Auge. Der Typ war anscheinend gegangen. John stellte sich neben die Frau und hielt ihr das Tablett hin. Sie schüttelte den Kopf und verneinte.
„Ich habe schon genug getrunken“, sagte sie lächelnd.
„Das ist vernünftig“, erwiderte John.
Die Brünette sah ihn an. Anscheinend verstand sie erst jetzt.
„Sie waren doch vorhin auf der Tanzfläche?“, lachte sie verschwörerisch.
„Schuldig!“
„Geht es Ihnen besser?“
„Jetzt ja. Das muss wohl an Ihnen liegen.“
„Schmeichler!“
„Möchten Sie tanzen?“, fragte John mit einem umwerfenden Lächeln.
„Ich tanze ungern!“, lachte sie.
„Was haben Sie dann vorhin auf der Tanzfläche gemacht? Kuchen gebacken?“
„Das war geschäftlich. Privat tanze ich nie.“
„Dann sehen Sie es doch als berufliche Verpflichtung. Schließlich arbeite ich hier“, grinste John und hielt ihr die rechte Hand hin.
„Tut mir leid!“, rief sie und verschwand in der Menge.
John wollte ihr nachlaufen, doch der fiese Typ von vorhin hielt ihn am Arm fest.
„Ich rate Ihnen, sich aus fremden Angelegenheiten rauszuhalten. Die Kleine gehört zu mir. Also Finger weg!“, zischte der Unbekannte.
„Mit wem die Dame reden will, sollten wir