Raumschiff Österreich. Fritz Rabensteiner

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gibt es keine Personaldebatte. Dann wird über das Personal entschieden, das die SPÖ zum Sieg über die ÖVP führen soll. Wenn diese Entscheidung wieder in „Freundschaft“ vorbereitet wird, könnte Rendi-Wagner eine Schlüsselrolle im neuen Team über-nehmen. Damit wäre auch die Frage von Armin Wolf beantwortet: Das wäre die „Strategie hier“.

      Ludwig: „Kennts es zwa Deppen endlich mit der Streiterei aufhören? Des gfreit nur die anderen Parteien und den Boulevard. Wir ham scho mehr Austritte ois die katholische Kirchn. Do hot kana wos davon.“

      Doskozil: „I schon. I kaun die Blunzn nämlich net leiden.“

      Ludwig: „Oiso Blunzn kaun ma jetzt net so direkt sogn. Urschl vielleicht. Oder Trutscherl.“

      Rendi-Wagner: „Einen anderen Ton, meine Herren. Ich muss doch sehr bitten. Trotz aller Differenzen sind wir in der SPÖ immer noch eine Familie. Und wegen mir sind wir ganz knapp an der ÖVP dran. Der Kurz spürt schon meinen heißen Atem.“

      Doskozil: „Daun nimm a Pfefferminz-Bonbon, damit er net tot umfallt. Dem Shorty kaunnst du bei der nächsten Wahl von Weitem zuawinken. Aber von unten nach oben. Du glaubst doch net wirklich, dass du mit deiner Politik und deinem Charisma a Chance gegen den host? Der ÖVP kaun gor nix Besseres passieren, ois dass du kann-didierst. Wer soll bei dir a Kreuzerl mochn? Gemmas amoi der Reih noch durch. Bevor a ÖVPler dir sei Stimm gibt, schmeißt er an leeren Zettel eini. Aus den eigenen Reihen host nur mehr Pensionisten und Bobos. Vielleicht kriagst von den Grünen a paar Stimmen, weil die auf die eigene Partei ang‘fressen san. Oba das gleicht bestenfalls den natürlichen Abgang bei den Pensionisten aus. Die NEOS kennan mit dir nix anfangen und bevor a FPÖler Rendi-Wagner an-kreuzt, hängt er sie liaba auf.“

      Ludwig: „Warum bist du nur so verbittert?“

      Doskozil: „Des kaun i da sogn. Sie losst ka andere Meinung gelten. Ständig korrigiert sie mi. Deshoib hot‘s am Parteitog a nur 74% kriagt.“

      Rendi-Wagner: „75%, lieber Hans Peter. 75.“

      Doskozil: „Bitte sehr, do hammas. Genau des man i damit.“

      Rendi-Wagner: „Was es wiegt, das hat es. Wir müssen da schon korrekt bleiben. Das erwarten die Wählerinnen und Wähler auch von uns.“

      Doskozil: „Irrtum, gnä Frau. Die erworten von der SPÖ gaunz was anderes. Soziale Gerech-tigkeit, Bekämpfung der Arbeitslosigkeit, leist-bares Wohnen, 4-Tage-Woche und so weiter und so furt. Und net die frühere Einbürgerung von Ausländern oder die Gender-Sternderl.“

      Ludwig: „Des Gendern geht ma sowas auf die Nerven. Erst unlängst hob i g’sogt, es kennts mi olle…“

      Rendi-Wagner: „Über genau diese Schwerpunkt-themen halten wir jeden Montag ein Brain-storming ab. Die Themen werden auch ständig evaluiert. Grosso modo müssen die Erfolge Kreiskys unsere Benchmark sein. Das ist natürlich eine Challenge, aber erst gestern haben wir beim Lunchdate….“

      Doskozil: „Brainstorming. Evaluiert. Grosso modo. Benchmark. Challenge. Lunchdate. Waunst des im Wahlkampf so erzählst, daun san des mindestens 100.000 Stimmen.“

      Rendi-Wagner: „Glaubst du wirklich, das würde 100.000 Stimmen mehr bringen?“

      Ludwig: „I glaub, er mant 100.000 weniger. Wegen eich zwa verlier ma die nächste Wahl sowieso. Jetzt geht‘s nur mehr um Schadens-begrenzung, damit ma zumindest zwastöllig bleiben. Was muass passieren, damit ihr zwa Flaschenköpf‘ wieder z’sammkummts?“

      Doskozil: „Sie soll in Zukunft a mei Meinung gelten lossn. Des muass in aner Partei wia da SPÖ doch möglich sein. Und sie soll mi net ständig korrigieren.“

      Ludwig: „Kaunnst du des dem Hans Peter ver-sprechen?“

      Rendi-Wagner: „Ok. Ich verspreche, dass ich ihn künftig nicht mehr korrigieren werde.“

      Doskozil: „Danke. Dein Wort in Gottes Ohr. I hob ma des jetzt genau ang’schaut. Du bist seit 965 Tagen Parteivorsitzende….“

      Rendi-Wagner: „Seit 966 Tagen, lieber Hans Peter. 966.“

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