LIEBE FÜR ZWEI. Ute Dombrowski
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Gina sagte auf der Treppe nach oben: „Ich kann dir jetzt mal meine Entwürfe zeigen. Wir haben letzte Woche daran gearbeitet und ich möchte gerne deine Meinung hören.“
„Und was möchtest du mir noch zeigen?“
Dabei griff er unter ihren Rock nach ihrem Bein. Gina lief schneller und verschwand mit ihm in ihrem Gästezimmer, das sie immer bewohnte, wenn sie hier war. Er folgte ihr und drückte mit dem Fuß die Tür zu. Drinnen schob er sie in Richtung Bett. Seine Lippen suchten ihre und er küsste sie voller Leidenschaft. Gina war innerlich entsetzt, denn er ging nicht sehr sorgsam mit ihr um und seine Zunge war drängend und triefte vor Spucke, aber sie riss sich zusammen und hielt es aus. Dieser hübsche Junge konnte nicht küssen und sicher würde sie sich auch beim Sex noch ekeln, aber ihr Plan war, dass Lukas sie mit einem andern im Bett erwischen sollte. So würde sie ihn auf die unkomplizierteste und eindeutigste Weise loswerden.
Lennard zerrte unter ihrem Rock am Slip und warf ihn achtlos beiseite. Gina ließ sich rücklings auf das Bett fallen. Lennard ließ seine Hose herunter und legte sich auf Gina. Er grub seine Zähne in ihre rechte Brust, die er mit groben Griffen aus ihrem Ausschnitt gezerrt hatte, dann drückte er ihre Beine auseinander und war gerade in sie eingedrungen, als sich leise die Tür öffnete.
Ein entsetzter Lukas blickte voller Scham auf den sich auf und ab bewegenden Hintern, der zwischen den Beinen seiner Freundin lag. Deutlicher konnte es nicht sein: Marylin betrog ihn vor seinen Augen mit einem anderen. Er kam drei Schritte auf sie zu.
„Oh Mann … was … tust … du …?“
Gina rief gekonnt erschrocken: „Lukas? Schatz! Du bist ja schon da. Ich wusste nicht …“
„Du wusstest nicht …? Hast du einen Knall?“
Lukas drehte sich zur Tür um.
Dort blickte er zurück und sagte: „Ich bin dann mal weg. Ein schönes Leben noch. Lass dich nie wieder bei mir blicken, mit dir bin ich fertig.“
Die Tür war zu. Gina schob Lennard von sich herunter und schüttelte sich. Er hatte sie völlig beschmutzt. Wortlos ließ sie ihn liegen und lief eilig ins Bad. Danach verabschiedete sie sich von Claire.
18
Marylin lag indessen in den Armen von David und ahnte nicht, was ihre Schwester ihr soeben angetan hatte. Zwar war die Trennung von Lukas von ihr ausgegangen, aber sie hatte es schon oft bereut. In ihr war immer noch ein Fünkchen Hoffnung geblieben, dass sie ihre Trennung von Lukas irgendwann rückgängig machen könnte, sie hatte es aber jedesmal verdrängt, darüber nachzudenken. Jetzt war David da und mit ihm war alles unkompliziert. Liebe war schön, aber der damit verbundene Schmerz hatte sie ohne Vorwarnung getroffen. Lukas war ihre große Liebe und würde es immer sein. Es war ein starkes Gefühl.
„Was ist los? Habe ich etwas falsch gemacht?“, fragte David.
Er wusste, dass er gut im Bett war und konnte sich nicht vorstellen, einen Fehler gemacht zu haben. Marylin schüttelte den Kopf.
„Nein, es ist alles gut. Ich habe gerade nur an die Vergangenheit gedacht. Es hat sich viel verändert in der letzten Zeit.“
„Lass die Vergangenheit ruhen, das bringt doch nichts. Du siehst, wie gut es bei uns läuft und das nur, weil wir NICHT zusammen sind.“
Sie standen von der Couch auf und bestellten sich etwas zu essen beim Pizza-Service. Bis dahin saß Marylin nackt auf dem Fußboden vor dem Fernseher. David hatte sich Boxershorts angezogen und zählte das Geld zusammen. Sie hatten sich für solche Ausgaben ein großes Schraubglas bereitgestellt, in das sie jede Woche etwas hineintaten. Als es klingelte, zog sich Marylin an und setzte sich an den Tisch. David holte die Pizza von der Tür und kam zu ihr, sie aßen und unterhielten sich unbefangen.
Unvermittelt fragte David: „Möchtest du heute hier übernachten? Es regnet in Strömen und dann musst du nicht mehr heimfahren.“
„Hatten wir das nicht ausgeschlossen?“
„Bist du nicht immer offen für Neues?“
Er grinste und Marylin nickte.
„Alles klar. Dann bleibe ich hier. Aber das ändert nichts an unserem Arrangement?“
David schüttelte kauend den Kopf und rülpste ungeniert. Marylin schlief in seinen Armen ein.
19
Gina blieb bis zu Claires Abreise bei ihren Eltern. Ihre Freundin hatte sie nach der Party angerufen und ihr deutlich zu verstehen gegeben, dass sie die Aktion mit Lennard und Lukas nicht gut fand. Claire hatte Mühe gehabt, ihren guten Freund Lennard wieder zu beruhigen, nachdem er gemerkt hatte, dass er von Gina benutzt worden war, so etwas war ihm noch nie passiert. Gina ließ Claire reden.
Dann sagte sie gehässig: „Da weißt du ja mal, wie das ist, wenn man nur ausgenutzt wird.“
Am Ende wünschte sie ihr eine glückliche Zukunft und legte auf, ohne eine Antwort abzuwarten. Sie räumte ihr Zimmer auf, wobei das gar nicht nötig gewesen wäre, nahm sich ihr Lehrbuch und machte es sich bequem. Sie wollte die Zeit, bis sie die Wohnung in Mainz für sich allein hatte, gut nutzen und lernen.
Am Mittag kam Marylin nach Hause. Sie hatte lange geschlafen. Als sie aufgewacht war, hatte ein Zettel auf dem Kopfkissen von David gelegen. Er war zu seinen Eltern gefahren. Marylin kochte sich nur einen Kaffee, zuhause wollte sie etwas essen. Erstaunt hörte sie die leise Musik aus Ginas Zimmer. Sie klopfte.
„Hallo, Schwesterlein, du bist ja zuhause? Wo ist Claire?“
Gina sah Marylin an und drückte ein paar Tränen aus ihren Augenwinkeln.
„Es ist etwas Schlimmes passiert. Stell dir vor, Claire geht für ein Jahr ins Ausland und als sie gestern eine kleine Party gefeiert haben, habe ich sie mit dem Mann im Bett erwischt, in den ich mich verliebt hatte. Ach, Marylin, mir geht es sehr schlecht.“
Marylin setzt sich zu ihr auf das Bett und nahm ihre Schwester in den Arm, sanft streichelte sie ihr über das Haar.
„Die Männer sind echt blöd. Und sich verlieben ist auch nicht immer gut. Es tut nur weh, aber ich bin für dich da, das weißt du, oder? Wir halten zusammen, egal, was kommt.“
„Ja, du hast recht. Auch wenn wir nicht immer einer Meinung waren, du bist die beste Schwester, die ich habe. Wir würden uns nie weh tun.“
Sie gingen gemeinsam in die Küche und kochten Nudeln mit Tomatensoße. Roswitha und Robert staunten nicht schlecht, als sie von ihrem Ausflug heimkamen und die Zwillinge einträchtig beieinander sahen. Ihre Mutter setzte sich dazu und war wieder einmal überwältigt von der Ähnlichkeit ihrer beiden Mädchen.
„Es ist schön, dass ihr mal wieder etwas zusammen macht. Ich dachte schon, ihr verliert euch aus den Augen.