LIEBE FÜR ZWEI. Ute Dombrowski

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LIEBE FÜR ZWEI - Ute Dombrowski Eltville-Thriller

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beiden ganz gut.

      „Und wenn ich hier in Mainz an die Schauspielschule gehen kann, dann studieren wir keine fünf Kilometer voneinander entfernt“, versuchte Claire, es Gina noch schmackhafter zu machen.

      Auf dem Heimweg brütete Gina noch vor sich hin, aber bei Claire im Garten platzte sie plötzlich heraus: „So machen wir das: Ich werde Innenarchitektin und dann richte ich das Haus der berühmten Schauspielerin Claire von Doranisky ein.“

      Die beiden umarmten sich glücklich. Nach dem Abitur schlugen die Freundinnen genau jenen wohldurchdachten Weg ein.

      6

      Marylin machte ihren Abschluss und begann, in der Apotheke einer Tante in Geisenheim zu arbeiten. Sie wohnte weiterhin unter der Woche daheim und am Wochenende bei Lukas auf dem Weingut. Von ihrem ersten Geld hatte sie sich ein kleines Auto gekauft, ihr Vater hatte zuvor den Führerschein für die beiden Schwestern bezahlt.

      Lukas hatte begonnen, intensiv Französisch zu lernen. Marylin hatte Spaß dabei, ihm zuzuhören und ihn abzufragen, wenn er Vokabeln lernte. Sie verlebten Weihnachten und Silvester auf dem Weingut. Am ersten Sonntag im Neuen Jahr saß er mit ihr in der kleinen Ferienwohnung, die ein Zuhause für die beiden geworden war, beim Kaffee.

      „Ich muss dir etwas sagen“, begann Lukas vorsichtig.

      Marylin hatte ein ungutes Gefühl im Bauch. Was kam jetzt? Sie sah Lukas an, der nun zu Boden schaute, während er sprach.

      „Ich werde nach meiner Ausbildung ein längeres Praktikum machen.“

      Marylin atmete auf und sah ihn freudestrahlend an.

      „Das ist doch toll, ich freue mich für dich. Hier im Rheingau gibt es da doch viele Möglichkeiten, oder? Dann kommst du ab und an zu mir in die Apotheke und …“

      „Das Praktikum ist in Bordeaux“, unterbrach Lukas sie und senkte seinen Kopf.

      Marylin schluckte. In dem Moment war ihr eines ganz klar: Er würde nach Bordeaux gehen und sie verlassen.

      „Wann?“

      „Ich bin im Herbst weg.“

      Marylin schwieg. Sie wusste, dass ihm seine Ausbildung wichtig war, er war mit Herzblut Winzer und würde sich nicht damit zufriedengeben, nur das Nötigste zu lernen, er wollte alles: Mit der bestmöglichen Ausbildung in den Familienbetrieb einzusteigen, war seine Chance, den großen Namen zu ehren.

      Lukas hatte nun auch geschwiegen, denn er wollte Marylin nicht verletzen. Aber so, wie es aussah, würden sich ihre Wege trennen. Er wollte sich ganz auf die Arbeit konzentrieren und zog die Möglichkeit, sie mitzunehmen, nicht in Betracht.

      Seine Mutter hatte gesagt: „Genieße die erste Liebe, aber manchmal trennen sich die Wege. So ist das Leben.“

      Er hatte mit sich gekämpft und am Ende hatte er Constanze Recht gegeben. Erst einmal etwas werden und dann eine Familie gründen.

      „Süße, wollen wir bis dahin noch ein bisschen Spaß haben oder möchtest du, dass wir uns trennen?“

      Marylin schaute ihn entsetzt an.

      „Spinnst du? Ich bin doch keine Frau für deinen Spaß. Es ist aus, leb wohl.“

      Sie stand auf, packte ihre Sachen und fuhr heim.

      Lukas ließ sie gehen. Er wusste, dass sie Zeit brauchte zum Nachdenken, dann würde sie wieder zu ihm kommen.

      Aber Marylin kam nicht.

      7

      Gina war allein daheim und wollte sich gerade einen Tee kochen, als es an der Tür klingelte. Vor ihr stand ein junger Mann und lächelte sie verlegen an.

      „Marylin“, sagte der junge Mann mit gesenktem Kopf und trauriger Stimme, „ich will nicht, dass es so einfach zu Ende geht. Ich liebe dich doch. Du fehlst mir. Es tut mir leid, dass ich bald weg bin, aber es ist nun einmal sehr wichtig für mich, eine gute Ausbildung zu haben.“

      Gina überlegte blitzschnell, was sonst gar nicht ihre Art war. Das musste Lukas sein, der Lukas, den ihre Schwester ihr seit ewigen Zeiten vorenthielt und sie mussten Streit gehabt haben. Hatte er Schluss gemacht?

      Lukas wollte sich noch einmal mit Marylin aussprechen und hatte sich nach einer Woche Schweigen auf den Weg gemacht. Er hatte keinen Zweifel daran, Marylin vor sich zu haben, schließlich hatte er die Schwester seiner Freundin nie zu Gesicht bekommen.

      Gina strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht, so wie Marylin es immer tat.

      „Komm erstmal rein. Ich habe dich auch vermisst.“

      Sie gingen ins Wohnzimmer und setzten sich auf die Couch. Lukas nahm ihre Hand.

      „Ich gehe doch nicht nach Bordeaux, um dir wehzutun. Es ist eine Riesenchance, dort zu arbeiten und irgendwann bin ich wieder da. Lass uns doch bis dahin eine schöne Zeit haben. Mach nicht so einfach Schluss.“

      Gina konnte nicht anders, sie klärte ihn nicht auf, dass er die falsche Schwester vor sich hatte, sie schlüpfte in Marylins Rolle. Selbst schuld, dachte sie, wenn du mir deinen Freund nicht vorstellst.

      Sie setzte ihren traurigsten Blick auf. Ein paar Tränen liefen über ihre Wangen. Lukas umfasste ihr Gesicht und küsste sie zärtlich. Da schlang Gina ihre Arme um seinen Hals und gab sich seinen Küssen hin, die immer ungezügelter wurden.

      Gina musste plötzlich daran denken, was jetzt kommen würde. Sie wusste, dass ihre Schwester mit ihm geschlafen hatte. Gina hingegen hatte es noch nicht soweit kommen lassen, kurz vor dem ersten Mal hatte sie immer gekniffen, denn im Großen und Ganzen fand sie den Geschlechtsakt unschön und eklig. Sollte sie sich Lukas jetzt verweigern?

      Seine Hände umfassten ihre kleinen, festen Brüste. Er zog ihr das T-Shirt über den Kopf und wenn es ein Zurück geben würde, dann jetzt. Gina beschloss, dass es Zeit war, diese Sache zu testen. Alle redeten davon, selbst Claire hielt es für etwas Schönes, also würde sie mit ihm schlafen.

      Lukas hob Gina auf seine Arme und trug sie in Marylins Zimmer. Er legte sie auf Marylins Bett und entkleidete sich schnell, dann zog er Gina die Hose und den Slip aus und legte sich zu ihr. Weil er so ein schlechtes Gewissen hatte, war er besonders zärtlich und vorsichtig. Er wollte jetzt keinen Fehler machen.

      Und so hatte Gina plötzlich keine Angst mehr und fand es gegen alle Erwartungen auch ganz angenehm, mit Lukas zu schlafen, der sich langsam in ihr zum Höhepunkt bewegte. Es kribbelte auch in ihr und das, was sie von Berührungen durch ihre eigenen Hände schon gefühlt hatte, überrollte sie nach kurzer Zeit als eine Welle der Befriedigung.

      Später lag Gina in Lukas‘ Arm. Sie hatte die Augen geschlossen. Lukas strahlte glücklich, so intensiv hatte er Marylin noch nie gespürt.

      Gina dachte: Das ist also das, was die Menschen so hoch loben. Sie wusste, dass sie hier eine ganz neue Macht entfesselt hatte. Sie war froh, dass ihre Eltern seit heute Morgen im Urlaub waren und Marylin mitgenommen hatten. Gina hatte sich bereiterklärt, für zwei Wochen im Haus zu wohnen und

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