Verlogenes Versprechen. Ute Dombrowski

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Verlogenes Versprechen - Ute Dombrowski Eltville-Thriller

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in der Forschung.“

      „Wenn sie mir damit das Leben rettet, kann sie gerne an mir herumforschen.“

      „Warte, ich probiere es. Die Onkologie in Wiesbaden hat ihre Nummer.“

      Konrad griff zum Telefon, rief zuerst seinen Kollegen in Wiesbaden und danach die Wissenschaftlerin an. Nach einer halben Stunde, in der Konrad Janoschs Krankheit ausführlich beschrieb, legte er auf.

      „Sie sagt, sie ist nicht die richtige Ärztin für dich. Aber sie hat mir drei Kollegen empfohlen.“

      Janosch sprang auf und lief auf und ab.

      „Was soll das heißen? Wie will sie denn nur von Telefon her wissen, dass sie mir nicht helfen kann? Das ist unterlassene Hilfeleistung!“

      „Janosch, bitte beruhige dich. Lass uns morgen früh gleich die drei Ärzte kontaktieren, vielleicht können sie etwas für dich tun.“

      Konrad machte sich Sorgen um seinen Freund, der sich hier wohl in etwas verrannt hatte. Janosch setzte sich wieder erschöpft in den Sessel. Sein Atem ging schwer und kalter Schweiß hatte sich auf seiner Stirn gebildet. Mühsam versuchte er sich zu beruhigen.

      Dann rollten Tränen der Verzweiflung über seine eingefallenen Wangen und tropften auf seine Knie.

      „Sie will mir nicht helfen. Was ist das für eine Ärztin? Was kann man denn noch falsch machen bei mir? Ich krepiere doch so oder so!“

      Seine Schultern bebten und Konrad sah ihn voller Mitleid und Schmerz an. Er würde seinem Freund so gern helfen, aber es gab wirklich nichts mehr. Jede neue Chemotherapie oder gar eine Immuntherapie würden ihn töten. Er ging hinüber zum Sessel und legte einen Arm um Janosch.

      „Bitte mach, was wir gestern besprochen haben. Genieße die letzte Zeit! Und ich erkundige mich morgen nach den drei Spezialisten. Einverstanden?“

      Janosch nickte und erhob sich. Er zog sich die Jacke an und verabschiedete sich. Langsam schlenderte er durch die Stadt. Seine Füße trugen ihn automatisch zu den Villen am Stadtrand. Welches Haus konnte es sein? Irgendwann blieb er stehen und sah durch die schmiedeeisernen Gitter eines großen Tores. Es war längst dunkel. Am Klingelschild stand „R.Z.“ und ein Schauer lief über Janoschs Rücken.

      „Das muss es sein. R … Z … Ramona Zackig. Frau Professor, ich komme morgen wieder.“

      Er sah das Licht in den Fenstern im Erdgeschoss. Mit einem Seufzen lief er heim.

      4

      Der Samstagmorgen begann mit viel Licht, das in Biancas Schlafzimmer fiel. Sie hatte vergessen, die Rollläden herunterzulassen. Um zwei Uhr war sie heimgefahren und ins Bett gefallen. Das Gespräch mit Ferdinand hatte ihr gutgetan und sie war bereit für Eric. Es war acht Uhr, in zwei Stunden würde er zurückkommen von der Nordsee und sie musste sich der Angelegenheit stellen.

      Eine halbe Stunde später sprang sie aus dem Bett, duschte, machte eine Haarkur, während deren Einwirkzeit sie sich Kaffee kochte und zwei Scheiben Toast in den Toaster schob. Es duftete köstlich und wie zur Bestätigung des schönen Morgens brach die Sonne durch die Wolken.

      „Das kann ja nur gut werden“, murmelte sie, als sie den Tisch deckte.

      Sie setzte sich und frühstückte. Dabei las sie noch einmal Erics Nachrichten auf dem Handy und versuchte, irgendwelche Worte und Sätze zu entdecken, die ihr Angst machen könnten. Nichts, dachte sie, nichts, worüber ich mich sorgen muss. Er kommt nachher zu mir zurück und dann können wir endlich neu anfangen.

      Ferdinands Kuss kam ihr in den Sinn, aber sie konnte die Erinnerung rasch wieder ausblenden. Das Jahr hatte mit Katastrophen begonnen, auch der Fall hatte ihnen alles abverlangt, doch jetzt wollte sie nur noch nach vorne schauen.

      Mit Eric an ihrer Seite.

      Wenn er heute mit guten Nachrichten heimkam.

      Nun schlich sich doch wieder ein leiser Zweifel in ihre Seele und sie musste an ihr letztes Telefonat denken, bei dem sie ein merkwürdiges Gefühl im Bauch hatte. Was war an der Nordsee geschehen?

      Bianca hatte sich zusammengerissen, um nicht das gesamte Internet nach Einträgen über diese Violetta Cherney-Ströckwitz zu durchsuchen. Ihre Freundin Riva hatte das vorgeschlagen, als die beiden zwei Stunden miteinander telefoniert hatten. Riva und ihr Mann hatten sich zu einer Reise durch Europa aufgemacht und Bianca vermisste die Gespräche und Abende mit ihr.

      Sie hatten am Telefon alles besprochen und Riva hatte ihr unverblümt gesagt: „Wenn sie so aussieht, wie sie heißt, dann musst du ein Auge auf deinen Schatz haben. Hast du schon recherchiert?“

      „Nein, ich will das nicht!“

      „Tja, meine Liebe, beschwere dich hinterher nicht. Denk nur daran, dass du das bei Eric auch mal hättest tun sollen.“

      „Eric hat gesagt, er klärt das und danach können wir uns eine gemeinsame Zukunft aufbauen. Ich vertraue ihm.“

      „Da hat sich schon so manche Frau geirrt.“

      „Riva! Mach mich nicht verrückt. Wenn ich ihm nicht vertraue, ist das doch wohl keine Basis für eine Beziehung. Nein, nein, ich werde warten, bis er kommt und mir alles sagt.“

      „Gut, wenn es schief geht, weißt du ja, wie du mich erreichst. Ich finde zwar, du solltest es anders machen, aber egal, ich halte zu dir.“

      „Wann kommst du denn wieder heim? Ich vermisse unsere schönen Abende.“

      „Januar, Februar, März, April, Mai … so ist die Planung. Der Januar ist ja schon um. Süße, wir können jederzeit telefonieren. Was machen die Verbrecher?“

      „Im Moment sind sie gnädig, zumal ich Ferdinand noch nicht wieder im Büro habe.“

      „Der arme Kerl, geht es ihm besser?“

      „Ja, viel besser. Sie wollte ihn nicht erschießen, sondern nur aufhalten. Hätte sie ihn töten wollen, hätte Ferdinand keine Chance gehabt. Ich bin froh, dass es ihn noch gibt. Es wäre schrecklich gewesen, auch noch an seinem Grab zu trauern.“

      Nach dem Frühstück räumte Bianca auf und sah sich zufrieden um. Noch eine Stunde, also setzte sie sich auf die Couch, schaltete den Fernseher ein und zappte durch die Kanäle.

      Pünktlich um zehn Uhr hörte sie den Schlüssel im Schloss, schaltete den Fernseher wieder aus und lief in den Flur. Die Tür ging auf und Eric stand mit Reisetaschen und einem Lächeln vor ihr. Wortlos flog sie in seine Arme. Eric presste Bianca an sich, als würde er sie nie wieder loslassen wollen. Endlich suchte er ihren Mund und küsste sie lange. Dann ließ er sie los, zog seine Jacke aus und hängte sie an den Haken, um Bianca ins Wohnzimmer zu folgen.

      „Was für eine Fahrt, wie gut, dass es keine Staus gab. Ich bin so froh, wieder zuhause zu sein.“

      Zuhause, dachte Bianca, er hat zuhause gesagt. Das gab ihr direkt ein gutes Gefühl zurück. Sie ließen sich auf die Couch fallen und hielten sich wieder fest. Eric schaute Bianca in die Augen.

      „Hast du mich vermisst?“

      Sie

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