Weihnachtsmärchen. Charles Dickens
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Zweiter Teil
215
Dritter Teil
237
Der Verwünschte
255
Erstes Kapitel. Der Empfang der Gabe
256
Zweites Kapitel. Die Verbreitung der Gabe
273
Drittes Kapitel. Die Zurücknahme der Gabe
301
Vorrede
Ich habe versucht, in diesem kleinen Geisterbuch den Geist einer
Idee zu wecken, der die Leser nicht übel aunig gegen sich selbst,
gegen andere, gegen die Jahreszeit oder gegen mich machen sol .
Möge er freundlich in ihren Häusern spucken und niemand
wünschen, ihn zu vertreiben.
Ihr
Treuer Freund und Diener
C. D.
Dezember 1843
4
Ein Weihnachtslied in Prosa
Eine Geistergeschichte der Christnacht
5
Zweite Strophe
Der erste Geist
Als Scrooge wieder erwachte, war es so finster, daß er das
Fenster kaum von den Wänden seines Zimmers unterscheiden
konnte. Er bemühte sich, die Finsternis mit seinen Katzenaugen
zu durchdringen, als die Glocke eines Turmes in der
Nachbarschaft mit vier Viertelschlägen die volle Stunde
ankündigte. Er lauschte, um die Stundenschläge zu hören.
Zu seinem großen Erstaunen schlug die Glocke fort, von sechs zu
sieben, von sieben zu acht und so weiter bis zwölf; dann schwieg
sie.
Zwölf! Es war zwei vorübergewesen, als er sich zu Bett gelegt
hatte. Das Uhrwerk mußte falsch gehen.
Ein Eiszapfen mußte zwischen die Räder gekommen sein. Zwölf!
Er drückte an die Feder seiner Repetieruhr, um die verrückte
Glocke zu kontrol ieren. Ihr kleiner lebhafter Puls schlug zwölf
und schwieg.
»Was! Das ist doch nicht möglich«, sagte Scrooge. »Ich sol den
ganzen Tag und bis tief in die andere Nacht hinein geschlafen
ganzen Tag und bis tief in die andere Nacht hinein geschlafen
haben? Es kann doch nicht sein, daß der Sonne etwas passiert
und es mittags um zwölf ist?«
Mit diesen unruhigen Gedanken beschäftigt, stieg er aus dem
Bett und tappte nach dem Fenster. Er mußte das Eis erst
wegkratzen und das Fenster mit dem Ärmel seines Schlafrockes
abwischen, ehe er etwas sehen konnte; und auch nachher konnte
er nur sehr wenig sehen. Alles, was er bemerkte, war, daß es
noch sehr neblig und sehr kalt war, und daß man nicht den Lärm
hin und her eilender Leute hörte, was doch gewiß vernehmbar
gewesen wäre, wenn Nacht plötzlich den hellen Tag vertrieben
und von der Welt Besitz genommen hätte.
Das war ein großer Trost, weil Bedingungen wie »Drei Tage
nach Sicht bezahlen Sie diesen Primawechsel an Mr. Ebenezer
Scrooge oder dessen Order«
und so weiter bloße Vereinigte-Staaten-Sicherheiten wären,
wenn es keine Tage mehr gab, um danach zu zählen.
Scrooge legte sich wieder ins Bett und dachte darüber nach,
konnte aber zu keinem Schluß kommen. Je mehr er nachdachte,
desto verwirrter wurde er, und je mehr er sich bemühte nicht
nachzudenken, desto mehr dachte er nach.
Marleys Geist machte ihm viel zu schaffen. Immer, wenn er nach
reiflicher Überlegung zu dem festen Entschluß gekommen war,
das Ganze nur für einen Traum zu halten, flog sein Geist wie eine
das Ganze nur für einen Traum zu halten, flog sein Geist wie eine
starke vom Druck befreite Feder wieder in die alte Lage zurück
und legte ihm erneut dieselbe Frage vor, die er schon zehnmal
überlegt hatte: »War es ein Traum oder nicht?«
Scrooge blieb in diesem Zustand liegen, bis es wieder drei
Viertel schlug. Da besann er sich plötzlich, daß der Geist ihm
eine Erscheinung mit dem Schlag eins versprochen hatte. So
beschloß er wach zu bleiben, bis die Stunde vorüber sei, und
wenn man bedenkt, daß er ebensowenig schlafen, als in den
Himmel kommen konnte, war dies gewiß der klügste Entschluß,
den er fassen konnte.
21
Die Viertelstunde war so lang, daß es ihm mehr als einmal
vorkam, er müsse unversehens in Schlaf gefal en sein und die
Uhr überhört haben. Endlich vernahm sein lauschendes Ohr die
Glocke.