Weihnachtsmärchen. Charles Dickens

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Weihnachtsmärchen - Charles Dickens страница 3

Автор:
Серия:
Издательство:
Weihnachtsmärchen - Charles Dickens

Скачать книгу

bam!«

      »Ein Viertel«, sagte Scrooge zählend.

      »Bim, bam!«

      »Halb«, sagte Scrooge.

      »Bim, bam!«

      »Bim, bam!«

      »Drei Viertel«, sagte Scrooge.

      »Bim, bam!« »Voll!« rief Scrooge freudig. »Und weiter nichts!«

      Er sprach das, ehe die Stundenglocke schlug, was sie jetzt mit

      einem tiefen, hohlen, melancholischen Klang tat. In demselben

      Augenblick wurde es hel im Zimmer, und die Vorhänge seines

      Bettes wurden geöffnet.

      Ich sage euch, die Vorhänge seines Bettes wurden von einer

      Hand weggezogen, und sich aufrichtend blickte Scrooge dem

      unirdischen Gast, der sie geöffnet hatte, in das Gesicht. So dicht

      stand er ihm gegenüber, wie ich jetzt im Geist neben euch stehe.

      Es war eine sonderbare Gestalt, gleich einem Kind, aber doch

      eigentlich nicht gleich einem Kind, sondern mehr wie ein Greis,

      der durch einen wunderbaren Zauber erschien, als sei er dem

      Auge entrückt und auf diese Weise so klein geworden wie ein

      Kind. Sein Haar, das in langen Locken auf seine Schultern

      herabwal te, war weiß, wie vom Alter, und dennoch hatte das

      Gesicht keine einzige Runzel, und um das Kinn bemerkte man

      den zartesten Flaum. Die Arme waren lang und muskulös, die

      Hände ebenso, als läge in ihnen eine ungeheure Kraft. Seine

      Füße, zart und fein geformt, waren entblößt, gleich den Armen.

      Der Geist trug einen Talar vom reinsten Weiß; um seinen Leib

      schlang sich ein Gürtel von wunderbarem Glanz. Er hielt einen

      frisch-grünen Stechpalmenzweig in der Hand; aber in seltsamem

      frisch-grünen Stechpalmenzweig in der Hand; aber in seltsamem

      Widerspruch mit diesem Zeichen des Winters war das Kleid mit

      Sommerblumen verziert. Das Wunderbarste aber war, daß von

      seinem Scheitel ein heller Lichtstrahl in die Höhe schoß, der al es

      ringsum erleuchtete, und der gewiß die Ursache war, daß der

      Geist bei weniger guter Laune einen großen Löschhut, den er

      jetzt unter dein Arm trug, als Mütze aufsetzte.

      Aber selbst dies war nicht seine seltsamste Eigenschaft. Denn

      wie der Gürtel des Geistes bald an dieser Stelle glänzte und

      funkelte und bald an jener, und wie das, was im Augenblick hell

      gewesen war, plötzlich dunkel wurde, so verwandelte sich auch

      die Gestalt selbst, man wußte nicht wie: bald war es ein Ding mit

      einem Arm, bald mit einem Bein, bald mit zwanzig Beinen, bald

      sah man nur zwei Füße ohne Kopf, bald einen Kopf ohne Leib;

      und wie einer dieser Teile verschwand, blieb keine Spur von ihm

      in dem dichten Dunkel zurück, das ihn verschlang. Und das

      größte Wunder dabei war: die Gestalt blieb immer dieselbe.

      »Sind Sie der Geist, dessen Erscheinung mir vorhergesagt

      wurde?« fragte Scrooge.

      22

      »Ich bin es.«

      Die Stimme war sanft und wohlklingend und so leise, als käme

      sie nicht aus dichtester Nähe, sondern aus einiger Entfernung.

      »Wer und was sind Sie?« fragte Scrooge, schon etwas mehr

      Mut fassend.

      »Ich bin der Geist der vergangenen Weihnacht.«

      »Einer lange vergangenen?« fragte Scrooge, seiner zwerghaften

      Gestalt gedenkend.

      »Nein, einer deiner vergangenen.«

      Vielleicht hätte Scrooge, wenn ihn jemand befragt hätte, nicht

      sagen können, warum, aber doch fühlte er ein ganz besonderes

      Verlangen, den Geist unter seinem Hut zu sehen; und er bat ihn,

      sich zu bedecken.

      »Was?« rief der Geist. »Willst du so bald mit irdisch gesinnter

      Hand das Licht, das ich spende, verlöschen? Ist es nicht genug,

      daß du einer von denen bist, deren Leidenschaften diese Mütze

      geschaffen haben und mich zwingen, durch lange, lange Jahre

      meine Stirn damit zu verhüllen?«

      Scrooge entschuldigte sich ehrfurchtsvoll, er habe nicht die

      Absicht gehabt, ihn zu beleidigen, und behauptete, nicht zu

      wissen, daß er irgend einmal in seinem Leben dem Geist Ursache

      gegeben habe, sich zu bedecken. Dann war er so frei, zu fragen,

      was ihn hierher führe?

      »Dein Wohl«, sagte der Geist.

      »Dein Wohl«, sagte der Geist.

      Scrooge drückte ihm seine Dankbarkeit aus, konnte sich aber

      doch nicht des Gedankens erwehren, daß ihm eine Nacht

      ungestörten Schlafes mehr genützt hätte. Der Geist mußte ihn

      haben denken hören, denn er sagte sogleich:

      »Deine Besserung. Nimm dich in acht!«

      Er streckte seine starke Hand aus, als er dies sprach, und ergriff

      sanft seinen Arm.

Скачать книгу