Henry Morton Stanley: Im dunkelsten Afrika. Henry Morton Stanley

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Henry Morton Stanley: Im dunkelsten Afrika - Henry Morton Stanley gelbe Buchreihe

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Weise mitgewirkt haben, ohne Strapazen und Gefahr über See nach dem Kongo zu bringen, und dass dieselben frisch und kräftig, anstatt durch die Beschwerden eines langen Landmarsches erschöpft und abgemattet ungefähr 600 km von dem Endziele eintreffen werden. Er wird seine Dienste während des ganzen Verlaufes der Expedition nur dieser widmen und kann von seinem Wege nicht abweichen, um Dienste für den Kongostaat zu tun.

      Vermutlich wird er auf dem Rückwege die Route nach der Ostküste einschlagen, und da ich weiß, dass ihm die Prosperität und die Wohlfahrt Eurer Hoheit aufs tiefste am Herzen liegt, so bin ich überzeugt, dass wenn er auf dem Rückmarsch nach der Küste Eurer Hoheit irgendwelche Dienste leisten kann, er dies mit Freuden tun wird. Ich habe sehr viele Unterredungen mit ihm gehabt und stets gefunden, dass er den Interessen Eurer Hoheit sehr freundlich gesinnt war. Ich glaube auch, dass unser gegenseitiger guter Freund Vertrauen verdient, und bitte Sie unter diesen Umständen Herrn Stanley über alle Punkte eingehend Mitteilungen zu machen, so eingehend, als wenn ich die Ehre hätte, selbst dort zu sein und die Mitteilungen entgegenzunehmen.

      Mit der wiederholten Versicherung meiner herzlichsten Sympathie in allen die Interessen Eurer Hoheit betreffenden Angelegenheiten verbleibe ich

      Ihr ganz gehorsamer Diener und Freund

       W. Mackinnon.

       Wir besprachen dann eifrig unsere Geschäfte; wie absolut Notwendig es sei, dass er rasch ein Abkommen mit den Engländern innerhalb der von dem Englisch-Deutschen Vertrage festgesetzten Grenzen treffe. Es würde mich zu weit führen, die Einzelheiten der Unterredung zu schildern, ich erhielt aber von ihm die erwünschte Antwort:

      So Gott will, werden wir zu einer Vereinbarung kommen. Sobald Sie die Papiere fertig haben, werden wir sie lesen und ohne weiteren Verzug unterzeichnen; damit ist die Sache zu Ende.

      Abends schrieb ich folgenden Brief an Emin Pascha, um ihn am nächsten Tage durch Eilboten, welche insgeheim den Marsch über Land durch Uganda nach Unjoro machen, befördern zu lassen:

      An Se. Excellenz Emin Pascha,

       Gouverneur der Äquatorialprovinzen.

      Britisches Konsulat in Sansibar, 23. Februar 1887

      Geehrter Herr!

      Ich habe die Ehre Ihnen mitzuteilen, dass die Regierung Sr. Hoheit des Khedize von Ägypten nach Empfang Ihrer Briefe, in welchen Sie dringend um Hilfe und Instruktionen bitten, es für angebracht gehalten hat, mich mit der Ausrüstung einer Expedition zu beauftragen, welche nach Wadelai gehen, Ihnen die Hilfe, welche Sie nach Ansicht der Regierung brauchen, bringen und Ihnen in anderer Weise entsprechend den geschriebenen Instruktionen, welche mir für Sie übergeben worden sind, behilflich sein soll.

      Nachdem ich mich aus der Durchsicht Ihrer Briefe an die ägyptische Regierung ziemlich genau über die Beschaffenheit Ihrer Wünsche informiert hatte, ist die Expedition in der Weise ausgerüstet worden, dass dieselbe allen ihren Bedürfnissen genügen dürfte. Wie Sie aus den an Sie gerichteten Schreiben Sr. Hoheit und des ägyptischen Premierministers, die ich mitbringe, ersehen werden, ist alles, was zur Befriedigung Ihrer Bedürfnisse geschehen konnte, mit Freuden getan. Aus der Übersetzung der mir übergebenen Briefe bemerke ich, dass dieselben Ihnen außerordentliche Befriedigung gewähren werden. Es sind mehr als 60 Soldaten aus Wadi Halfa beordert worden, mich zu begleiten, um die unter Ihren Befehlen stehenden Soldaten zu ermutigen und den Inhalt der Schreiben zu bestätigen. Wir marschieren auch unter der ägyptischen Flagge.

      Die Expedition umfasst 600 Eingeborene aus Sansibar und wahrscheinlich ebenso viele arabische Begleiter aus Zentralafrika.

      Morgen segeln wir von Sansibar nach dem Kongo und am 18. Juni hoffen wir am obersten Ende der Schifffahrt auf dem Oberkongo zu sein. Die Entfernung von dem Punkte, wo wir uns ausschiffen, bis zum südlichen Ende des Albert-Sees beträgt in gerader Linie 620, auf dem Landwege etwa 900 km, sodass wir vermutlich zu dem Marsche nach dem südwestlichen oder südlichen Ende des Sees bis in die Nachbarschaft von Kavalli 50 Tage brauchen werden.

      Wenn Ihre Dampfer in der Nähe jenes Ortes sein sollten, werden Sie mir vielleicht in Kavalli oder dessen Umgegend Nachricht von Ihrem Aufenthalte zukommen lassen können.

       Die Gründe, welche mich gezwungen haben, für die Beförderung Ihrer Vorräte diese Route einzuschlagen, sind verschiedener, hauptsächlich aber politischer Art. Ich habe auch den Eindruck, dass diese Route mehr Sicherheit und größere Gewissheit auf den Erfolg unsere Unternehmens, sowie geringere Schwierigkeiten für die Expedition und weniger Belästigung für die Eingeborenen bietet. Muanga ist im Süden und Südosten ein starker Gegner. Die Wakedi und andere kriegerische Stämme im Osten von Fatiko bilden ein ernstliches Hindernis, die Eingeborenen von Kischakka und Ruanda haben Fremden noch niemals den Eintritt in ihr Gebiet gestattet. Unterwegs erwarte ich nicht viele Schwierigkeiten, da es im Kongobecken keine mächtigen Häuptlinge gibt, welche unseren Marsch aufzuhalten fähig sind.

      Außer Überfluss an Munition für Ihren Bedarf, den offiziellen Schreiben der ägyptischen Regierung, einer starken Post von Ihren zahlreichen Freunden und Bewunderern bringe ich Ausrüstungsgegenstände für Sie persönlich, sowie für Ihre Offiziere, dem Range eines jeden entsprechend, mit.

      In der Hoffnung, dass ich das Vergnügen haben werde, Sie wohl und sicher anzutreffen, und dass nichts Sie veranlasst, Ihr Leben und Ihre Freiheit in der Nachbarschaft von Uganda voreilig aufs Spiel zu setzen, ohne die von mir eskortierten ausreichenden Mittel zu haben, um sich und Ihren Leuten Achtung zu verschaffen, bitte ich Sie mich zu betrachten als

      Ihren ganz ergebenen

       Henry M. Stanley.

       24. und 25. Februar. Bei der Ankunft in Sansibar fand ich, dass unser Agent, Herr Edmund Mackenzie, alles so wohl vorbereitet hatte, dass die Expedition beinahe zur Einschiffung fertig war. Der Dampfer „MADURA“ lag im Hafen und war für die Reise mit Proviant und Wasser ausgerüstet; die Tauschwaren und Lasttiere befanden sich am Bord. Indessen mussten noch einige Angelegenheiten erledigt werden, namentlich eine Vereinbarung mit dem berühmten Tippu-Tib über unsere gegenseitige Stellung zueinander. Tippu-Tib ist heute ein viel größerer Mann als im Jahre 1877, wo er meine Karawane vor der Talfahrt auf dem Kongo begleitete. Er hat sein schwer erworbenes Vermögen in Waffen und Pulver angelegt. Abenteuersüchtige Araber haben sich unter seine Fahne geschart, bis er jetzt der ungekrönte König der Region zwischen den Stanley-Fällen und dem Tanganjika-See geworden ist und viele Tausende an die Kämpfe und das wilde Leben am Äquator gewohnter Männer befehligt. Wenn ich feindselige Absichten bei ihm entdeckte, dann beabsichtigte ich mich weit entfernt von ihm zu halten, denn wenn die Munition, welche ich Emin Pascha zuführen sollte, von ihm erobert und benutzt wurde, geriet die Existenz des noch in seiner Kindheit befindlichen Kongostaates in Gefahr und waren alle unsere Hoffnungen bedroht. Zwischen Tippu-Tib und Muanga, dem König von Uganda, bestand nur eine Wahl wie zwischen der Bratpfanne und dem Feuer. Tippu-Tib war der „Sibehr“ des Kongobeckens und als Feind ebenso gefährlich, wie letzterer an der Spitze seiner Sklaven gewesen wäre. Zwischen mir und Gordon musste in Bezug auf das Verhalten unseren eigenen Sibehrs gegenüber ein Unterschied gemacht werden; der meinige hatte gegen mich persönlich keine Abneigung, meine Hände waren frei, meine Bewegungen ungehindert. Ich sondierte deshalb Tippu-Tib am ersten Tage unter gehöriger Vorsicht und fand, dass er für jede Eventualität, entweder mit mir zu kämpfen oder von mir angestellt zu werden, vollständig vorbereitet war. Ich wählte das letztere und wir gingen ans Geschäft. Ich brauchte seine Hilfe nicht, um Emin Pascha zu erreichen oder mir den Weg weisen zu lassen. Es gibt vier gute Straßen von Wadelai nach dem Kongo; eine derselben war in der Gewalt Tippu-Tib's, die drei anderen waren noch frei von ihm und seinen Myrmidonen. Allein Dr. Junker hatte mir mitgeteilt, dass Emin Pascha im Besitze von etwa 75 Tonnen Elfenbein sei. Ein solches Quantum Elfenbein würde, das Pfund zu 8 Mark gerechnet, einen Wert von 1.200.000

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