Henry Morton Stanley: Im dunkelsten Afrika. Henry Morton Stanley

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Henry Morton Stanley: Im dunkelsten Afrika - Henry Morton Stanley gelbe Buchreihe

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wollen, werde ich weiter mit Ihnen sprechen. Ich habe keine Zeit, um mich hier länger in Erörterungen einzulassen.“

       Reiste um 10 Uhr vormittags von Alexandrien nach Kairo ab. Am Bahnhofe traf ich Sir Evelyn Baring, von dem ich in den Tagebüchern Gordon's gelesen hatte. Wir fuhren nach der Wohnung Sir Evelyn's, der mir in seiner höchst aufrichtigen und offenen Weise erklärte, dass irgendwo ein Hindernis sei. Der KHEDIZE und der Premierminister Nubar Pascha zweifelten, ob es klug sei, die Kongo-Route zu wählen.

Grafik 713

      Georg Schweinfurth

      Siehe auch Band 149e in dieser gelben Buchreihe – im Herzen Afrikas

      Professor Schweinfurth und Dr. Junker seien beide bestürzt gewesen und hätten durchblicken lassen, dass sie die Idee für absurd hielten.

       „Nun, Sir Evelyn“, sagte ich, „glauben Sie nicht, dass es in England ebenso erfahrene Männer gibt wie die Herren Schweinfurth und Junker? In dem Entsatz-Komitee haben wir Oberst James Augustus Grant, den Gefährten Speke's, Oberst Sir Francis de Winton, den früheren Generaladministrator des Kongo, Oberst Sir Lewis Pelly, den früheren politischen Vertreter in Sansibar, Herrn Guy Dawnay, vom Kriegsministerium, Sir John Kirk, den früheren Generalkonsul in Sansibar, den Rev. Horace Waller und andere hervorragende, verständige Leute. Wir haben nichts beschlossen ohne Mitwirkung und Zustimmung des Auswärtigen Amts. Wir haben alles erwogen, und ich bin mit dem festen Entschlusse hierhergekommen, das Projekt in der Weise zur Ausführung zu bringen, wie das Komitee und ich übereingekommen sind.“

Grafik 252

      Dr. T. H. Parke

      Und dann gab ich Sir Evelyn die für und gegen die Routen sprechenden Gründe an, die ihn befriedigten. Darauf fuhren wir zum Premierminister Nubar Pascha, bei welchem ich dieselben Erklärungen vorzutragen hatte. Nubar verwies mich mit freundlichem, wohlwollendem Lächeln an das bessere Urteil Sir Evelyn's; er erkannte die Klugheit und die Vorsicht der Abänderung an und lud mich zur Belohnung zum Frühstück am nächsten Tage ein.

Grafik 253

      Nubar Pascha

       28. Januar, Kairo. Ich frühstückte bei Nubar Pascha, der mich mit Mason Bey, dem Umschiffer des Albert-Sees im Jahre 1877, Frau Nubar und seinen drei Töchtern, seinem Schwiegersöhne Tigrane Pascha, sowie dem früheren Legationssekretär in Brüssel Herrn Fane bekannt machte. Während des Frühstücks unterhielt Nubar Pascha sich über verschiedene Dinge, namentlich aber über Ägypten, den Sudan, Afrika und Gordon. Er ist offenbar kein Bewunderer von Gordon, sondern schreibt ihm den Verlust des Sudan zu. Seine Ansicht von Baker ging dahin, dass derselbe ein Kämpfer, ein eifriger Pionier, ein Mann von großer Kraft sei.

      Nach dem Frühstück zeigte ich Nubar die Karte. Er prüfte sorgfältig die verschiedenen Routen und kam zu der Überzeugung, dass die Kongo-Route die beste sei. Er beabsichtigt, an Emin die schriftliche Instruktion zu senden, dass er nach Ägypten zurückkehren solle, da dieses den Sudan unter den gegenwärtigen Verhältnissen nicht mehr zu behaupten vermöge. Er erlaubt uns, die ägyptische Flagge als Banner der Expedition zu führen, und sagt, er würde es gern sehen, wenn Emin mit so viel Elfenbein wie möglich zurückkehrte und seine Makrakas mitbrächte. Sollten wir Elfenbein mitbringen, so wird er einen Teil des Geldes für die ägyptische Regierung beanspruchen zum Ersatz der 10.000 Pfd. St., welche dieselbe hergegeben hat. Für Emin Pascha und seine hervorragendsten Offiziere sind Uniformen bestellt worden, die der Entsatz-Fonds zu bezahlen haben wird. Der jedem Offizier zukommende Rang und Gehalt sind gesichert.

      (Siege Band 151e in dieser gelben Buchreihe)

      Ich sah Schweinfurth und Junker, welche hier als Fachmänner betrachtet werden, und ich hatte eine lange und interessante Unterhaltung mit ihnen, deren Hauptinhalt ich nachstehend wiedergebe.

      Schweinfurth und Junker haben sich, wie es scheint, die Idee gebildet, dass die Expedition, weil sie mit mehreren hundert Remington-Gewehren und einer Schnellfeuerkanone neuester Erfindung bewaffnet werden sollte, eine nach streng militärischen Regeln zu führende Offensivtruppe sein werde.

       Schon der Name unserer Expedition wies darauf hin, dass dies ein Irrtum war; der Charakter der Leute, welche den größten Teil des Fonds gezeichnet haben, musste überzeugen, dass diese Auffassung von der Expedition weit vom Ziele vorbeiging. Der Entsatz Emin Pascha's bildet den Zweck der Expedition, und zwar besteht dieser Entsatz in der Zuführung einer genügenden Menge von Munition, um Emin in den Stand zu setzen, sich aus seiner gefährlichen Lage in Zentralafrika sicher zurückzuziehen, oder, wenn er das vorzieht, seinen Posten so lange zu behaupten, wie er es für tunlich hält. In Anbetracht der Qualität der in der Hauptsache aus Sansibariten oder befreiten Sklaven bestehenden Begleitmannschaft würde es voreilig sein, zu viel von ihr zu erwarten. Man weiß in Sansibar bereits, dass Uganda feindlich gesinnt ist, dass Muanga einige sechzig von den Anhängern des Bischofs Hannington niedergemetzelt hat, dass die Massai-Route Gefahren bietet, dass Karagwe dem Muanga tributpflichtig ist, dass die Wahha zahlreich und angriffslustig sind, dass noch niemand in Ruanda eingedrungen und dass sowohl auf der Massai- wie auf der Karagwe-Route über eine gewisse Linie hinaus Gefahr vorhanden ist; und mit welcher Freudigkeit sie auch in Sansibar ihre Bereitwilligkeit erklären, jedem Kriegführenden Trotz zu bieten, die Afrikareisenden wissen doch sehr gut, wie schwächlich sie sich im Anblicke der wirklichen Gefahr erweisen. Aber auch angenommen, dass diese Truppe von 600 Sansibariten treu sei, so bedenke man doch ihre Unerfahrenheit mit diesen neuen Waffen, ihr wildes, zielloses, harmloses Feuern, ihren Mangel an Disziplin und Elastizität, ihre Neigung, beim Anblick der Folgen des Kampfes zu schaudern; man bedenke, dass sie in Wirklichkeit nur Träger sind und gar keine Krieger sein wollen – und man wird begreifen, wie sehr wenig solche Leute ihren Pflichten bei der Verteidigung von Kriegsvorräten gegen einen Feind gewachsen sind. Nur durch eine Kriegslist sicherte ich mir ihre Dienste, als ich das verzweifelte Werk der Entdeckung der Mündung jenes großen Stromes, an dem wir mit Tippu-Tib entlang gezogen waren, unternahm, als der jetzt berühmte Araber mich mitten in Afrika verließ. Nur weil es kein anderes Mittel zum Entkommen gab, war ich imstande, mit ihrer Hilfe einen friedlichen Rückzug aus dem wilden Inneren zu bewerkstelligen. In vielen anderen Fällen haben sie den Beweis geliefert, dass man sie durch Bedrohung mit sofortigem Tode brauchbar machen kann, um bei der Erhaltung ihres eigenen Lebens zu helfen; aber es wäre zu viel von ihnen erwartet, dass sie, mit der Verführung von Unjamwesi und Sansibar im Rücken, getreulich vorwärts marschieren sollen, um die Gefahren des Kampfes herauszufordern. Bei dieser Expedition können wir uns nicht wie bei früheren Gelegenheiten im Anblick offenkundiger Feindseligkeit zur Seite wenden und friedlichere Länder aufsuchen, sondern das Endziel muss erreicht, das Wagnis unternommen und die Munition zu den Füßen Emin Pascha's niedergelegt werden. Es ist deshalb nicht genug, diese Leute mit Remington-Gewehren oder Schnellfeuerkanonen auszurüsten, sondern man muss ihnen auch alle Mittel zum Rückzuge abschneiden und ihnen kein Loch zum Entkommen lassen – dann werden sie wie Männer zusammenhalten und wir dürfen hoffen, den Zweck der Expedition zu erreichen, selbst wenn wir hin und wieder Bogen, Speeren und Schießgewehren entgegenzutreten haben.

Grafik 1

      Eduard Karl Oskar Theodor Schnitzer (rechts), bekannt als Emin Pascha

      1844 als Isaak Eduard Schnitzer in Oppeln (Oberschlesien) geboren,

       verstorben 1892 in Kinena im Kongogebiet

      Was Emin Pascha anlangt, so lauteten meine Informationen verschieden.

      Von Dr. Junker erfahre ich, dass Emin Pascha groß (Wir

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