Henry Morton Stanley: Im dunkelsten Afrika. Henry Morton Stanley

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Henry Morton Stanley: Im dunkelsten Afrika - Henry Morton Stanley gelbe Buchreihe

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Transportschiffe besitzt. Ich würde deshalb vorschlagen, die Flottille des Oberkongo durch 15 Walfischfängerboote zu ergänzen, welche eine Expedition mindestens bis 320 km vom Albert-Njansa bringen würden. Es wird eine schwere Arbeit sein, die Boote vom unteren nach dem oberen Kongo zu transportieren, allein wir können sie leicht bewältigen, wenn wir sofort Agenten hinschicken, um Träger zu besorgen. Eins muss jedoch geschehen, und das ist, die Genehmigung des Königs Leopold zu erhalten.

      „Vielleicht sind wir aber allzu voreilig, dass wir die Angelegenheit überhaupt besprechen. Sie wissen, dass über viele Projekte diskutiert und über jedes derselben viel ‚geschwatzt‘ worden ist. Möglicherweise wird sich auch dieses in Rauch auflösen – deshalb sammeln Sie erst die Gelder und dann rufen Sie mich, wenn Sie mich brauchen. Bedürfen Sie, nachdem ich Ihnen meine Ansichten dargelegt habe, meiner nicht, dann lassen Sie Thomson die Expedition durch das Massai-Land führen und notieren Sie mich in der Subskriptionsliste für dieselbe mit 500 Pfd. St.“

      Gegen Mitte November bat mich Sir William Mackinnon, ihm einen Brief über die Angelegenheit zu schreiben, damit er denselben seinen Freunden, die demnächst nach der Stadt zurückkehren würden, vorlegen könne.

      Einige Tage nach der Absendung dieses Briefes reiste ich nach Amerika ab, wo ich nach der Ankunft in New York meine sogenannte „Vorlesungs-Tournee“ begann. Allein schon am 11. Dezember, am 15. Tage nach meiner Ankunft, erhielt ich folgendes Telegramm:

      London.

      Ihr Plan und Anerbieten angenommen. Regierung billigt sie. Fonds beschafft. Geschäft dringend. Kommen Sie sofort. Antwort.

      Mackinnon.

      Aus St.-Johnsbury, Vermont, bis wohin meine Vorlesungen mich geführt hatten, antwortete ich wie folgt:

      Erhielt soeben Ihr Telegramm vom Montag. Vielen Dank. Alles in Ordnung. Werde am Mittwoch 8 Uhr früh mit der „EIDER“ absegeln. Treffe, wenn gutes Wetter und keine Unfälle, am 22. Dezember in Southampton ein. Es ist immerhin nur eine Verzögerung von einem Monat. Bitten Sie die Regierung, Holmwood (Generalkonsul) in Sansibar und Seyid Bargasch (Fürst von Sansibar) vorzubereiten. Beste Grüße an Sie.

       Stanley.

      Mein Agent war in Verzweiflung; die Zuhörerschaft war so freundlich, überall wurde ich mit Ovationen empfangen, allein alle Argumente und Bitten waren vergeblich.

      Am Tage vor Weihnachten traf ich in England ein, und schon wenige Stunden nach meiner Ankunft sprach ich mit Sir William Mackinnon über die Expedition.

      Ich war selbstverständlich ohne den geringsten Schatten eines Zweifels fest überzeugt, dass die Kongo-Route bei weitem die beste und sicherste sei, vorausgesetzt dass ich meine Flottille von Walfischfängerbooten, sowie die Erlaubnis des Königs Leopold, sein Gebiet mit einer bewaffneten Macht zu passieren, erhielt. Ich kannte eine Route von der Ostküste und war ebenfalls mit derjenigen von der Westküste vertraut. Von dem weitesten Punkte, den ich im Jahre 1876 auf dem Marsche von der Ostküste erreicht hatte, betrug die Entfernung nach dem Albert-See nur 160 km, während die Distanz von den Jambuja-Flussschnellen bis zum See in der Luftlinie 620 km war. Und dennoch war die Kongo-Route nach meiner besten Überzeugung vorzuziehen. Wir würden Überfluss an Wasser haben, welches längs des Weges von Osten so spärlich und schlecht war; Lebensmittel mussten ebenfalls vorhanden sein, da ich nach meinen Erfahrungen als selbstverständlich annehmen konnte, dass die unübertroffene Fruchtbarkeit, wie sie die Regionen am Oberkongo besitzen, von den Eingeborenen längst entdeckt sein musste, während wir aus den von Thomson, Fischer und Hannington gemachten Erfahrungen wussten, dass die Lebensmittel im Massai-Lande knapp sind. Und endlich wurden die an der Ostküste so häufigen Desertionen ganzer Trupps an der Westküste vermieden.

      Und dennoch war das Komitee, obwohl es zugab, dass ich Recht haben könnte, der Ansicht, dass es besser sei, die östliche Route zu wählen.

      Sehr gut, das ist mir vollständig gleichgültig. Lassen Sie uns die Route von der Ostküste, via Msalala, Karagwe, Ankori und Unjoro, beschließen. Wenn Sie aber manchmal von harten Kämpfen hören, dann erwarte ich von Ihnen, dass Sie mich in meiner Abwesenheit verteidigen. Wenn ich die Munition aus einem Luftballon in das Lager Emins fallen lassen könnte, so würde ich das sicherlich tun und es vermeiden, mit diesen kriegerischen Eingeborenen in Berührung zu kommen; allein die öffentliche Meinung hat beschlossen, dass Emin die Verteidigungsmittel überbracht werden sollen, und Sie haben mich mit der Aufgabe betraut, dieselben zu eskortieren. Sei es so.

      Zu dem gesammelten Entsatz-Fonds waren folgende Beiträge eingegangen:

      Um den Fonds noch zu vermehren und für dringende Notfälle die Mittel zu schaffen, erklärte ich mich bereit, aus Afrika Briefe zu schreiben, welche das Komitee, wenn es dies für passend hielt, bei der Presse verwerten könnte; die eingehenden Gelder möchte es als meinen Beitrag zu dem Fonds betrachten.

      Die Schätzung der Zeit, welche wir brauchten, um Emin Pascha zu erreichen, war nach sorgfältiger Berechnung auf Grundlage der Tatsache, dass ich in den Jahren 1874-75 in 103 Tagen eine Entfernung von 1.160 km zurückgelegt hatte, wie folgt aufgestellt:

Grafik 689 Grafik 690

      Die wirkliche Zeit, welche die Expedition gebraucht hat, stellt sich dagegen wie folgt:

Grafik 691

      In einem Schreiben vom 31. Dezember 1886 erhielt ich die formelle Mitteilung, dass ich mit meinen Vorbereitungen beginnen könnte.

      Der erste Befehl, den ich bezüglich der Expedition zum Entsatze von Emin Bey erteilte, war auf telegraphischem Wege an meinen Agenten in Sansibar, Herrn Edmund Mackenzie, von der Firma Smith, Mackenzie u. Co., gerichtet und lautete dahin, in Bagamoyo 200 Wanjamwesi-Träger zu engagieren, um ebenso viele Lasten Reis (= 6 Tonnen) nach der Missionsstation in Mpuapua zu befördern. Letzteres liegt etwa 300 km westlich von Sansibar; die Kosten betrugen 2.700 Rupien.

Grafik 692

      Das Stahlboot „ADVANCE“

      Der zweite Befehl war, nachdem ich die Zustimmung Sr. Hoheit des Sultans von Sansibar erhalten hatte, 600 sansibarische Träger anzuwerben und die folgenden Waren einzukaufen, gegen welche wir von den Eingeborenen Lebensmittel, wie Getreide, süße Kartoffeln, Reis, Mais, Bananen, Paradiesfeigen usw., eintauschen wollten.

Grafik 693

      Außerdem wurden 3.600 Pfund Glasperlen und eine Tonne Messing-, Kupfer- und Eisendraht angekauft.

      Der dritte Befehl ordnete den Ankauf von 40 Pack- und 10 Reiteseln mit ebenso vielen Sätteln an, wofür die Kosten sich auf 400 Pfd. St. beliefen.

      Die Herren Forrest und Son erhielten die Zeichnung und den Auftrag zum Bau eines Stahlbootes von 8½ m Länge, 1,8 m Breite und 76 cm Tiefe; dasselbe sollte aus galvanisiertem Siemens-Stahl hergestellt werden und in 12 Abteilungen von je zirka 75 Pfund Gewicht zerlegbar sein. Die vorderste und hinterste Abteilung wurden mit einem Deck versehen und wasserdicht gemacht, um dem Boote im Falle eines Unfalls Schwimmkraft zu verleihen.

       Von Ägypten wurden 510 Remington-Gewehre, 2 Tonnen Pulver, 250.000 Zündhütchen und 100.000 Remington-Patronen nach Sansibar geschickt; das englische Kriegsministerium lieferte mir 30.000 Gatling-Patronen und von den Herren Kynock u. Co. In Birmingham erhielt

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