Henry Morton Stanley: Im dunkelsten Afrika. Henry Morton Stanley

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Henry Morton Stanley: Im dunkelsten Afrika - Henry Morton Stanley gelbe Buchreihe

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dem Marsch nach der Küste werde ich mich nur im Falle dringender Not entschließen. Außerdem stehen mir auch noch zwei weitere Routen offen, die eine von Kabba-Rega direkt nach Karagwe, die andere über Usongora nach den Stationen am Tanganjika. Hoffentlich werde ich jedoch weder die eine noch die andere einzuschlagen brauchen.

      Meine Leute sind infolge der langen Verzögerung ungeduldig geworden und warten sehnsüchtig auf endliche Hilfe. Sehr wünschenswert wäre es auch, dass ein Kommissar von Europa hierher käme, entweder direkt auf der Massai-Route, oder von Karagwe durch das Land Kabba-Rega's, damit meine Leute sehen, dass man tatsächlich Interesse an ihnen nimmt. Ich würde alle Unkosten einer solchen Kommission mit Elfenbein bezahlen.

      Wie ich nochmals wiederhole, ich bin bereit zu bleiben und diese Länder so lange wie ich kann zu behaupten, bis Hilfe kommt, und ich bitte Sie dringend, Ihr Mögliches zu tun, um die Ankunft der Hilfe zu beschleunigen.

      Versichern Sie Muanga, dass er von mir und meinen Freunden nichts zu fürchten habe und ich als alter Freund Mtesa's nicht die Absicht hätte, ihn zu beunruhigen.

Grafik 242

       Die vorstehenden Briefe enthalten die Ansichten Emin Bey's und es geht daraus hervor, dass seine Leute treu sind, d. h. dass sie seinen Befehlen gehorchen, dass aber, nach dem Inhalt der Schreiben zu urteilen, außer den Ägyptern keiner von ihnen Neigung zeigt, nach Ägypten zurückzukehren. Gleichzeitig denkt er darüber nach, auf welchen Wegen ihm der Rückzug möglich ist; an einer Stelle schlägt er die Monbuttu-Route nach der Westküste vor, während er in den letzten Briefen auf den Weg durch das Massai-Land oder durch Unjoro und westlich von Uganda nach Usongora und von dort nach dem Tanganjika hinweist! Wenn seine schwarzen Truppen ihm nicht zu folgen beabsichtigten, war es ihm selbstverständlich nicht möglich, allein mit den ägyptischen Beamten und deren Familien diese Route einzuschlagen.

      Aus den folgenden Briefen des Generalkonsuls F. Holmwood vom 25. und 27. September 1886 an Sir Evelyn Baring lassen sich die Ansichten des ersteren ersehen, der infolge seiner Stellung und Lokalkenntnis zur Erteilung von Rat in Bezug auf das, was betreffs des beabsichtigten Entsatzes geschehen könnte, durchaus kompetent ist.

      In seinen Briefen an mich berichtet Emin nur über seine Lage bis zum 27. Februar 1886, an welchem Tage er beabsichtigte, seine Provinz in Abteilungen zu räumen, und zwar wollte er die erste derselben bei Schluss der Regenzeit gegen Ende Juni in Bewegung setzen; dagegen teilen sowohl Dr. Junker wie Herr Mackay mir mit, dass sie seitdem von Emin gehört hätten, der größere Teil der 4.000 loyalen ägyptischen Untertanen, welche während der ganzen Zeit Ägypten treu geblieben sind und ihn bei den beständigen Angriffen seitens der Anhänger des Mahdi und trotz der drohenden Gefahr des Verhungerns unterstützt haben, weigere sich, das Land zu verlassen; er habe sich deshalb entschlossen, wenn es ihm möglich sei, auf seinem Posten auszuharren und die ägyptischen Interessen noch weiter zu schützen, bis Hilfe eintreffe.

      Wäre Uganda von diesem Tyrannen (Muanga) befreit, dann würde die Äquatorialprovinz, selbst wenn das gegenwärtige elementare Kommunikationssystem unverbessert bliebe, innerhalb acht Wochen mit der Post von Sansibar zu erreichen sein und ein sicheres Depot am Albert-Njansa eine Basis bieten, von der aus man alle weiteren Operationen unternehmen könnte, zu denen man sich etwa entschließen würde.

      Dr. Junker berichtet, dass das Land östlich von den Ripon-Fällen (Diese Route würde durch das Massai-Land führen.) sich als unpassierbar erwiesen und Emin bei den Versuchen, eine Verbindung durch dasselbe herzustellen, viele Truppen verloren habe. Wenn dies wirklich der Fall ist, dann würde man auf der anderen Route, auf welcher Dr. Fischer Junker zu entsetzen versuchte, und die er, wie ich glaube, noch jetzt empfiehlt, ebenfalls nicht darauf rechnen können, Uganda und die von diesem abhängigen Gegenden im Osten zu umgehen, vielmehr würde der wohlbekannte Weg durch Uganda für eine Expedition von mäßiger Größe die einzige ausführbare Route sein.

      Soweit ich, ohne eine besondere Berechnung aufzustellen, zu beurteilen imstande bin, würden 1.200 Träger das Minimum des Ausreichenden sein; außerdem wäre noch eine Begleitmannschaft von mindestens 600 wohlbewaffneten Eingeborenen nötig.

       General Mathews, mit dem ich über die für die Sicherheit der Expedition erforderliche Truppe gesprochen habe, ist der Ansicht, dass meine Schätzung eine bei weitem zu niedrige sei, Indessen muss ich nach reiflicher Erwägung der Aussagen vieler in Uganda bekannter Leute an meiner Meinung Festhalten, dass 500 mit modernen Feuerwaffen ausgerüstete Soldaten unter Führung von erfahrenen Persönlichkeiten vollauf genügen würden, wenn sie durch Irreguläre ergänzt würden.

Grafik 243

      Sir Lloyd William Mathews

      Ein amerikanischer Offizier von der Regierung des Khedize weist in einem Briefe an Herrn Portal darauf hin, dass durch die Araber aus Sansibar eine Verbindung mit Emin hergestellt werden könne, während es unmöglich sei, ihm Vorräte und Munition zu senden; vielleicht könnten die Araber für seinen Rückzug tätig sein, die sicherste Marschlinie führe ihn aber nach Westen, zum Kongo.

      Herr Fred Holmwood schreibt in seiner vom 23. September 1886 datierten Note an das Auswärtige Amt: „Die Frage des Entsatzes Emins würde, wenn die drohende Haltung des Königs von Uganda nicht wäre, einzig und allein vom Kostenpunkt abhängen, der in Kairo erledigt werden könnte; unter den gegenwärtigen Verhältnissen kommen aber andere ernstliche Erwägungen in Betracht, welche der Regierung Ihrer Majestät vorgelegt werden müssen.

      „Ich möchte hier auf den Bericht des Herrn Mackay aufmerksam machen, welcher sich in seinem Schreiben über die zweite Route nach Wadelai ausspricht, welche Dr. Fischer einzuschlagen suchte und, wie ich glaube, noch jetzt empfiehlt. Wenn die Behauptung des Herrn Mackay richtig ist, dann würde jeder Versuch, Uganda und die von demselben abhängigen Länder im Osten auf dieser noch unerforschten Linie zu umgehen, vermutlich fehlschlagen.“

      Am 14. Mai 1886 schreibt Herr A. M. Mackay aus Uganda:

      Aus dem Schreiben Dr. Junker's werden Sie erfahren haben, dass Emin Bey das Glück gehabt hat, die Loyalität der von ihm beherrschten Leute sich zu erhalten. Emin scheint das Geheimnis Gordon's, sich die Zuneigung seiner Untertanen zu erwerben, gelernt zu haben, und hat wacker bei ihnen ausgehalten. Darüber kann überhaupt kein Zweifel sein, dass wenn er den dringenden Wunsch gehabt hätte, fortzukommen, er mit einigen hundert seiner Soldaten leicht einen Vorstoß nach der Küste hätte machen können, entweder durch das Massai-Land oder hierher, ohne dass er Muanga (den König von Uganda) oder sonst jemand um Erlaubnis zu fragen brauchte. Er weiß, dass keine Truppenmacht hier imstande ist, ihn aufzuhalten. Tatsächlich hat er mir schon vor Jahren geschrieben, es würde ihm keine Mühe machen, dies elende Dorf zu stürmen und das Vieh fortzutreiben.

      Aber was würde das Schicksal der Tausende von Leuten sein, welche am oberen Nil treu geblieben sind? Dr. Junker spricht von Tausenden. Sie wollen aus ihrem eigenen fruchtbaren Lande nicht fort und nach den Wüsten Oberägyptens gebracht werden.

       Von allen Seiten wird zugestanden, dass Dr. Emin ein weiser und tüchtiger Gouverneur ist. Aber er kann nicht immer dort bleiben, wo er sich jetzt befindet, und ebenso wenig kann er sich selbst helfen, selbst wenn die Truppen des Mahdi ihn in Zukunft unbelästigt lassen. Unser Land, welches die Befreiung der Garnisonen des Sudan unternommen hat, sollte seine seltsame Lage berücksichtigen.

      Das

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