Henry Morton Stanley: Im dunkelsten Afrika. Henry Morton Stanley

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Henry Morton Stanley: Im dunkelsten Afrika - Henry Morton Stanley gelbe Buchreihe

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50 Winchester-Repetiergewehre und 50.000 Patronen, und Hiram Maxim, der Erfinder des selbsttätigen Maxim-Geschützes, stiftete als Geschenk eine seiner wundervollen Waffen, die mit dem dazugehörenden Schilde auf einer leichten, aber dauerhaften Lafette montiert war.

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      Hiram Maxim, Erfinder des selbsttätigen Maxim-Geschützes – 1840 – 1916

      Ferner schickten wir 100 Schaufeln, 100 Hacken zum Bau von Brustwehren, 100 Äxte zur Herstellung der Palisaden um das Lager, und 100 Haumesser zur Errichtung von Seriben nach Sansibar.

      Die bekannte Chemikalienfirma der Herren Burroughs u. Welcome in London, Snowhill Buildings, lieferte uns umsonst neun schöne Kisten mit allen erforderlichen Arzneimitteln zur Bekämpfung der Afrika eigentümlichen endemischen Krankheiten. Alle Medikamente waren in Pillenform hergestellt und mit einem raschwirkenden Auflösungsmittel versehen, und jede Abteilung der Kisten mit allem Nötigen für Arzt und Wundarzt reichlich versorgt. Nichts war vergessen, und wir schulden daher diesen Herren großen Dank, nicht nur für den inneren Wert der Arzneikästen und Medikamente, sondern auch für die persönlich vorgenommene Auswahl des Besten, was London zu bieten vermochte, und die Sorgfalt bei der Verpackung, welche es uns ermöglichte, die Kisten ohne jegliche Beschädigung nach Jambuja zu transportieren.

      Die Herren John Edgington u. Co. in London, Duke Street, waren mit der Herstellung unserer Zelte beauftragt und fertigten dieselben aus Segeltuch an, das in eine Kupfervitriol-Lösung getaucht war, welche die Zelte für die Dauer von drei Jahren haltbar machte. Obwohl dieselben 300 Tage dem Regen ausgesetzt waren, besaß ich zum ersten Male während meiner in Afrika gemachten Erfahrungen ein Zelt, welches nach der Ankunft in Sansibar im Jahre 1889 noch weitere 200 Regentage sehr gut hätte aushalten können.

      Die Herren Fortnum und Mason, Piccadilly, packten 40 Trägerlasten des feinsten Proviants zusammen. Jeder Gegenstand war ausgezeichnet; der Tee behielt seinen guten Geschmack bis zum letzten Augenblick, der Kaffee war der reinste Mokka, der Liebig'sche Fleischextrakt von der allerbesten Sorte und die Verpackung bei sämtlichen Artikeln vorzüglich.

       Ich brauche wohl nicht aufzuzählen, was wir sonst noch ankauften. Vier frühere Expeditionen nach Afrika und die mir vorliegenden Listen der einzelnen notwendigen Dinge setzten mich in den Stand, die verschiedensten Gegenstände auszuwählen, und in Sir Francis de Winton und Kapitän Grant Elliott hatte ich wertvolle Assistenten, welche die Bezugsquellen sehr gut kannten und die Lieferungen kontrollieren konnten.

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      Sir Francis de Winton – 1835 – 1901

      Oberst Sir Francis de Winton war mein Nachfolger am Kongo; er teilte mir freiwillig und aus reiner Freundschaft das Beste aus seiner reichen Erfahrung mit und unterstützte mich mit seiner meisterhaften Geschäftskenntnis bei der Erledigung der mit der Expedition verknüpften vielen Geschäfte, namentlich auch bei der Beantwortung der Briefe und der Auswahl der wenigen Offiziere für den zu bildenden Stab aus den Hunderten, welche sich zur Mitgliedschaft der Expedition gemeldet hatten.

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      Leutnant W. Grant Stairs

       Der erste, welcher erwählt wurde, war Leutnant W. Grant Stairs vom königlichen Ingenieurcorps, der sich brieflich gemeldet hatte. Der knappe Stil und die Geradheit seines Gesuchs sprachen sehr zu seinen Gunsten; wir ließen ihn kommen und engagierten ihn nach kurzer Unterredung unter der Bedingung, dass er Urlaub erhalten würde. Letzterer wurde ihm von Lord Wohlseley freundlichst erteilt.

      Der nächste war Herr William Bonny, der, nachdem es ihm bei früheren Expeditionen nicht gelungen war, auf schriftliche Bewerbung hin angenommen zu werden, es diesmal für am besten gehalten hatte, sich zum Dienst in irgendeiner Eigenschaft persönlich vorzustellen. Der Herr wollte eine milde Abweisung nicht annehmen. Seine Brust war mit Medaillen geschmückt, die, wenn auch stumm, doch in sehr beredter Weise für seine Verdienste sprachen. Das Ende war, dass wir Herrn Bonny, der soeben seinen Posten in einem Hospital des ärztlichen Departements der Armee aufgegeben hatte, als Assistenzarzt engagierten.

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      William Bonny

       Der dritte war Herr John Rose Troup, der bereits am Kongo gute Dienste geleistet hatte. Er war mit dem Kisuaheli, der Landessprache in Sansibar, vertraut, zierte sich nicht bei der Arbeit und verfuhr genau und methodisch bei der Aufstellung der Rechnungen. Auch er wurde angenommen.

      Als vierter stellte sich uns Major Edmund Musgrave Barttelot, vom 7. Füsilier-Regiment, vor. Er kam in Begleitung eines meiner Bekannten, der ihn sehr rühmte. Was bei der Unterredung geschah, wird später noch erwähnt werden. Nach einigen Bemerkungen wurde er ebenfalls engagiert.

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      Edmund Barttelot – 1859 – 1888

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      Kapitän R. H. Nelson

       Der fünfte war Kapitän R. H. Nelson, von Metuen's Kavallerieregiment, der sich bereits in den Zulu-Kriegen besonders ausgezeichnet hatte. Schon seine Züge ließen seine Verdienste erkennen. Kapitän Nelson war gleichfalls zur Unterzeichnung des Engagements-Vertrags bereit.

      Der nächste Freiwillige war Herr A. J. Mounteney Jephson, der bisher noch vollständig unerfahren in Bezug aus Reisen im Auslande und an das raue Leben in der Wildnis durchaus nicht gewöhnt war. Auf einige Mitglieder des Komitees machte Herr Jephson den Eindruck, als sei er für eine Expedition dieser Art vollständig untauglich, weil er ihrer Ansicht nach zu „vornehm“ war. Allein die Gräfin von Noailles hatte zu seinen Gunsten 1.000 Pfd. St. zu dem Entsatz-Fonds gezeichnet, und dies war ein Argument, welchem das Komitee nicht zu widerstehen vermochte. Infolgedessen unterschrieb Herr Jephson mit unerschütterten Nerven den Kontrakt. Der arme junge Jephson! Er ist nach verschiedenen schweren Prüfungen, über die später berichtet werden wird, aus Afrika zurückgekehrt.

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      1 J. Mounteney Jephson – 1859 – 1908

       Einer der letzten, welche sich meldeten, als die Liste schon geschlossen werden sollte, war Herr James S. Jameson. Derselbe hatte Reisen in den Maschona- und Matebele-Ländern in Südafrika gemacht, um auf der Jagd auf wilde Tiere Trophäen zu sammeln, die Vogelwelt zu studieren und Skizzen aufzunehmen. Er schien uns nicht besonders kräftig zu sein, jedoch verteidigte er, als wir ihm dies vorhielten, rasch sein zartes Aussehen und wies uns nach, dass, da er schon so lange Zeit in Afrika zugebracht habe, seine Erfahrungen unsere Befürchtungen widerlegen. Außerdem war er bereit, für das Vorrecht, Mitglied der Expedition zu werden, 1.000 Pfd. St. zum Fonds beizutragen und getreu und loyal Dienste zu tun, sodass es für die Expedition unerlässlich war, ihn zu engagieren. Herr Jameson bestand auf seinem Wunsche und Unterzeichnete ebenfalls den Kontrakt.

      Als wir bereits in voller Arbeit waren, um alles Notwendige für den Überlandmarsch von Sansibar ostwärts nach dem Victoria-Njansa vorzubereiten, wurde es erforderlich, bezüglich der Route nochmalige Erwägungen anzustellen, wie der Inhalt des nachstehenden Briefes beweist.

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      Zentral-Afrika – Kongo-Flussgebiet bis zum Viktoria-See

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